Werner Schandor: Das neue N-Wort. Essay
Jetzt hat es also das Allerweltswort „normal“ erwischt, das man nicht mehr verwenden sollte. Allerdings schadet es der demokratischen Diskussion mehr, Wörter wie „normal“ zu ächten, als sie zu verwenden.
Jetzt hat es also das Allerweltswort „normal“ erwischt, das man nicht mehr verwenden sollte. Allerdings schadet es der demokratischen Diskussion mehr, Wörter wie „normal“ zu ächten, als sie zu verwenden.
Irgendwo bei Paul Nizon las ich, dass Elias Canetti nicht nur in Zürich gewohnt, sondern dass Zürich ihm auch Heimat gewesen sei. Aber nicht dem Iren, der ebenfalls auf dem Friedhof Zürich-Fluntern liegt, dem Dichter des Ulysses, dem Trinker Joyce.
In der Musicbox liefen fast unentwegt „Massachusetts“, „San Francisco“ und „Una festa sui prati“ von Adriano Celentano oder „Moooonja“. Irgendjemand hatte immer etwas Geld, um diese Maschine zu füttern.
Das ideale Denkmal besteht aus einem Sockel, zu dem man sich allerhand hinzudenken kann. So ein Denkmal ist naturgemäß zeitlos und nicht auf die Referenz der gesellschaftlichen Lage angewiesen.
Es wäre ja geradezu abnormal gewesen, wenn ein Grüner wie Werner Kogler bei der Erwähnung des Wortes „Normaldenkende“ vonseiten einer ÖVP-Politikerin nicht die Faschismuskeule gezückt hätte.
Ist das Kinderkriegen etwas Öffentliches oder Privates? – Wenn man aus Lebensüberdruss oder Langeweile heraus eine Diskussion zur Explosion bringen will, braucht man nur diese Frage zu stellen.