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Walter Plasil
Wieder einmal Totalversagen der Politik:
Keine Sterbeordnung!
Satire

Warum, um Gottes Willen, wird in Tirol so durcheinander gestorben?

Kürzlich musste ich in der Zeitung lesen, dass der bedauernswerte Sepp Erler in Kirchberg verstorben ist. Und – man merke auf: Fast zur selben Zeit ist Kreszentia Kirchberger in Erl verblichen.

Ein Ignorant, wer sich dabei nichts denkt!

Das geht jetzt schon jahrelang so. Im vorigen Monat etwa, da starb Anton Bacher. Natürlich nicht in Bach, sondern in Patsch. Und die steinalte Erna Brucker trug man natürlich nicht in Bruck, sondern in Hall zu Grabe.

Aber damit noch nicht alles! In Bruck war Franz Gschnitzer im hohen Alter verstorben. Da passt wirklich gar nichts zusammen.

Stellt sich die Frage, warum kann nicht ein Herr Bucher in Buch und eine Frau Häring nicht ebendort sterben. Legt womöglich die Behörde den Sterbenden Steine in den Weg?

Allem Anschein nach hat sich schon Jahrzehnte niemand darum gekümmert. Dabei wäre es nicht zu viel verlangt, wenn man den Betroffenen zeitnah nahebringen würde, sich an die Wohnortregeln zu halten.

Nach meiner Ansicht hat ein Josef Galzeiner, der sich zwar noch des Lebens freut, aber dennoch dereinst in die letzte Verlegenheit kommen wird, alles Recht der Welt, auch in Galzein zu sterben! Aber nein, man lässt weiterhin Herrn Arzl in Patsch sterben und Frau Patscher justament in Stumm!

So sind sie, unsere Damen und Herren Politiker: Nicht einmal die einfachsten Aufgaben können sie lösen. Dabei wäre es so einfach!

Zugewanderte zum Beispiel, die ohne Reisepass in unser Land kommen, müssten sofort darüber informiert werden, dass sie im Anlassfall gefälligst in Namlos zu Tode kommen müssen. Aber da fängt eben der Schlendrian schon an. Das geschieht nicht, und stattdessen wird ohne jedes Konzept hin und her gestorben.

Ja, auch die Bevölkerung ist über die Jahre disziplinlos geworden. Kein Wunder auch, wenn die Regierung nicht willens ist, Ordnung zu schaffen. Und von Kontrolle durch die Opposition können wir bekanntlich nur träumen! Wir wissen nicht – vielleicht zum Glück – was die gewählten Mandatare den ganzen Tag über so treiben. Mit konstruktiver Arbeit für das Volk wird das eher nichts zu tun haben. 

Aber dann sollen wir sie wieder wählen, weil sie so erfolgreich waren, und weil sie versprechen, künftig für Ordnung zu sorgen! Ordnung – ha – da muss man sich ja das hysterische Lachen verbeißen!

Die Ergebnisse der bisherigen Untätigkeit kann man jeden Tag in der Zeitung lesen. Bei den Todesanzeigen. Die große Frage ist also: Wie soll das bitte weitergehen?

Sehr verehrte Politiker: Jetzt sich nur nicht auf den göttlichen Ratschluss oder gar den Datenschutz ausreden! Jetzt seid ihr dran! Jetzt müsst ihr liefern!



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Walter Plasil

Walter Plasil, Jahrgang 1946, geboren in München, aufgewachsen in Wien, seit 1971 in Innsbruck. Führte viele Jahre das INGENIEURBÜRO WALTER PLASIL für Technische Gebäudeausrüstung und Energieplanung und war als Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger tätig. Walter Plasil: „Ich war immer ein Vielschreiber und habe nun, nachdem meine bisherige Tätigkeit dem Ende zugeht, Zeit und Lust dazu, auch zu veröffentlichen. Mein neuer Beruf daher: „Literat.“

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ronald Weinberger

    Originell und zugleich orginell! Chapeau und zeitgleich Hut ab!
    Und angesichts des Geburtsjahrs dieses wackeren Tiroler Autors ein Appell: Politik-Mander, s’isch Zeit, ein Dorf mit dem Namen „Plas“ (samt Friedhofsareal) aus dem Boden zu stampfen!

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