Urs Heinz Aerni
Good News für Gartenfreunde
Notizen

Wie jedes Jahr sieht man wieder Menschen und Gartenfirmen, wie sie die Gärten „winterfertig“ machen. Es wird geharkt, gewischt, geschnitten, zusammengebunden und mit Laubbläsern oder Laubsaugern geputzt. 

Und jetzt kommt’s: Das ist alles gar nicht nötig.Laut Fachleuten aus Biologie und Umwelt sei es viel sinnvoller, sich diese Arbeit zu ersparen.

Denn die Natur kennt keine Winterfertigkeit, wie so manch Hobbygärtner oder Hausbesitzerin sich das vorstellt. Laub ist ein natürlicher Winterschutz für die Flora und Fauna. Aus diesem Grund kann es liegen gelassen werden, zum Beispiel in Form eines Laubhaufens in einer Gartenecke, mit vielen Vorteilen: Insekten, Igel und andere Tiere nutzen Laubhaufen zum Überwintern, denn Laub isoliert und bietet wärmenden Unterschlupf. 

Neigt sich der Winter dem Ende zu, wird das Laub von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt.

Die herbstliche Tradition der Gartenarbeiten mag für viele ein Ritual geworden sein, doch das gilt es in Anbetracht der bedrohten Artenvielfalt zu hinterfragen. Zudem vernichten Laubbläser immens viele tierische Lebensformen wie Käfer, Ameisen, Spinnen, Schmetterlingslarven und auch Amphibien. 

Gleichzeitig kann bei Verzicht dieser Geräte Strom und Benzin gespart werden, mit dem Effekt, dass die Luft nicht verpestet wird und der Nachbar keinem Motorenlärm ausgesetzt ist.

Das aufgeräumte Bild, das heute in unseren Köpfen steckt, entspricht nicht den Bedürfnissen der Natur. Oder muss in freier Natur wie im Wald aufgeräumt oder gewischt und laubgeblasen werden?

Sind das nicht wunderbare Neuigkeiten? Egal, was der Nachbar meint, genießen Sie die gewonnene Freizeit fürs Wandern oder Lesen. Und lassen Sie sich von der neuen Blütenpracht im Frühling überraschen!

Tipp für mehr Infos dazu: www.birdlife.ch/de/content/mehr-natur-den-siedlungsraum


PS: Zum Wahlsieg der SVP in der Schweiz

In der Schweiz gibt es eine Partei, für die das Artensterben kein akutes Problem ist, der Klimawandel entweder als nicht so schlimm erachtet oder nicht ernst genommen wird, die eine Politik der Abschottung gegen Europa betreibt, die eine historisch bedingte Neutralität heute anwendet, um nicht Haltung für demokratische Werte gegen Diktatur und Überfall verteidigen zu müssen.

Diese Partei ist nicht bereit, die industrialisierte Landwirtschaft mit ihren ökologischen Folgeschäden zu hinterfragen. Diese Partei bezeichnet den «Sozialismus als größte Umweltkatastrophe» und im Bereich Umweltschutz stünde die Schweiz «mustergültig» da, gemäß Parteiprogramm, auch wenn das Land europaweit den kleinsten Anteil an Naturschutzgebieten im Verhältnis zur Landesfläche ausweist.

Diese Partei will den öffentlich rechtlichen Medien die finanzielle Unterstützung entziehen, die im Vergleich zu den Privaten den besten Job während des Wahlwochenendes machten.

Diese Partei, die einerseits mehr Autobahnen bauen will, aber gegen die Zuwanderung schimpft, wurde zur stärksten Partei.

Ein Trost bleibt. Über 71 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten nicht für die SVP.

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Urs Heinz Aerni

Urs Heinz Aerni (geb. 1962 in Baden / Aargau) schreibt als freier Journalist u. a. für Medien wie Buchreport, Berglink.de, Bündner Woche u. a., ist Literaturagent, Kulturvermittler und Vogelbeobachter. Zudem wirkt er bei den Literaturtagen Zofingen (Schweiz), sowie beim Literaturfestival Sprachsalz in Hall in Tirol mit und ist Kulturverantwortlicher des Hotels Schweizerhof in Lenzerheide. Aerni ist Vorstandsmitglied des Literarischen Clubs Zürich und des Bodoni-Clubs Frauenfeld. Bibliografie (Auswahl): "Liebe 160», 2003, Nagel & Kimche (Hrsg.); «Wunschkolumen» 2007, Einfach Lesen Bern, mit Rolf Lyssy; «Bivio – Leipzig», 2010, Knapp Olten; «Zürich Quiz», 2013, Grupello Düsselsdorf; «Der Fluss, unbekümmert», 2014 (Mit-Hrsg.) Modo Freiburg; «Zimmerservice», 2015, (Hrsg.) Knapp Olten; «Graubünden Quiz» 2020, Grupello Düsseldorf. Weitere Informationen und Kontakt: www.ursheinzaerni.com

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