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Elias Schneitter
Krieg und Frieden
Notizen

Meine Großmutter hat zwei Weltkriege miterleben müssen. Darum sagte sie zu mir immer wieder: Das Wichtigste ist Frieden im Lande und nur keinen Krieg.

Diese Aussage kam mir damals immer etwas übertrieben vor, weil für mich der Frieden ganz selbstverständlich war und ich mir gar nichts anderes vorstellen konnte.

Inzwischen hat sich einiges verändert und ich denke häufig an meine Großmutter: Ukraine, Israel, Kosovo, Jemen… Und man kann sich nur glücklich schätzen, das große Glück zu haben und in einem Teil der Erde zu leben, wo man nicht jeden Tag Angst haben muss, erschossen zu werden.

Und automatisch stellt sich dabei immer der Gedanke ein, mit welchen Unsinnigkeiten wir hierzulande unsere Energien vergeuden.

Wie zum Beispiel mit dem Medienspektakel jetzt beim Gerichtsverfahren gegen Kurz. Nun, ich war von allem Anfang an ein vehementer politischer Gegner vom türkisen Strahlemann und seiner selbstsüchtigen Mannschaft, aber wenn ich mir den medialen Wirbel um seine Falschaussage anschaue, dann wundere ich mich schon, ob das noch verhältnismäßig ist, genauso wie der Skandal über einige Vorschläge für ein Wahlpapier einer Privatfirma für die SPÖ oder auch die Aufregung, weil ein FPÖ-ler nach Afghanistan gefahren ist, um mit den Taliban zu sprechen.

Da denke ich mir, dass diese künstliche Empörung nur deshalb stattfindet, um von wirklich wichtigen Themen abzulenken. Und stets denke ich an meine Großmutter.


Die Mauer und der Eiserne Vorhang

Kürzlich in einem Wiener Café. Ein altes Pärchen, bei Kaffee und Zeitunglesen am Nebentisch. Sie diskutierten über den Krieg in der Ukraine und die AfD, da meinte der Mann zu seiner Partnerin: Vielleicht wäre Europa ruhiger und friedlicher, wenn wir noch den Eisernen Vorhang und die Berliner Mauer hätten.

Wahl zum Klassensprecher in einer Pflichtschule

Bei der Wahl zum Klassensprecher bildete sich ein kleiner Zweikampf heraus. Ein Mädchen, das sich für eine gesunde selbstzubereitete Jause einsetzte und ein Bursche, der einen Getränkeautomaten und die Möglichkeit für kleine Zuckerbomben á la M&M, Smarties, Snickers, milky way haben wollte. Bei der Wahl setzte sich der Bursche durch.

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Elias Schneitter

Elias Schneitter, geb. 1953, lebt in Wien und Tirol. Zahlreiche Publikationen. Zuletzt der Erzählband „Fußball ist auch bei Regen schön“ (Edition BAES), der Roman „Ein gutes Pferd zieht noch einmal“ (Kyrene Verlag) und der Gedichtband „Wie geht’s“ in der Stadtlichter Presse, Hamburg. Daneben Tätigkeit als Kleinverleger der edition baes (www.edition-baes.com), wo ein Schwerpunkt auf die Veröffentlichung von Literatur aus der US-amerikanischen Subkultur gelegt wird. Schneitter ist Mitbegründer und Kurator beim internationalen Tiroler Literaturfestival „sprachsalz“ (www.sprachsalz.com) in Hall.

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