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Niemand versteht uns.

Der Landeshauptmann redet. Fritz Gurgiser schäumt. Landesrätin Felipe droht. Aber offenbar nützt das alles nichts. Unsere Probleme sind der EU-Kommission mehrheitlich wurscht. Ja, sogar der eigenen Bundesregierung scheinen wir eher auf die Nerven zu gehen als sie zu konsequentem Handeln zu inspirieren. Dies gilt ebenso für die geliebten Landsleute im Süden bzw. für deren dortige Handelskammervertreter. Auch die unseren schweigen nur aus Parteiraison.

Tirol steht mit seinen Transitproblemen alleingelassen da. Und statt weiter mit einem dem Nationalhelden Andreas Hofer abgeschauten Pathos die Opferrolle zu spielen, wäre es hoch an der Zeit, einmal nüchtern die Frage zu stellen, weshalb es uns nicht gelingt, das Ausland inklusive der eigenen Bundesregierung von der Dringlichkeit unserer Transitprobleme zu überzeugen?

Vielleicht sollten doch einmal folgende Widersprüche aufgeklärt werden: Wie kann Tirol sich als Tourismusweltmeister bezeichnen und es sein, wenn es zugleich eine Transithölle ist? Warum kommen immer nur so wenige zu Anti-Transit-Demonstrationen, wenn es um ein angeblich lebenswichtiges Problem geht? Wie ist die Verkehrsbelastung durch Ausländer zu erklären, wenn schon der hausgemachte Verkehr fast alles verstopft? Und wo ist endlich der unwiderlegbare naturwissenschaftliche Nachweis, welche physischen, psychischen und ökologischen Schäden der Transitverkehr verursacht?

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Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

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