Am teuersten ist Mittelmaß!
Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI) absolvierte letzte Woche mit Werken von Brahms, Liszt und Dvorak Konzerte in Salzburg und Innsbruck. Kollege Schramek wird mir angesichts seiner eigenen Kritik nicht widersprechen: Unsere honetten Musikerinnen und Musiker haben die letzten Jahre, ja Jahrzehnte selten so exzellent und mitreißend gespielt, wie es ihnen unter dem präzisen und schön anzusehenden Dirigat der aus der Ukraine stammenden Dirigentin Oksana Lyniv gelungen ist.
Bekanntlich sind die Stunden des Triumphes die gefährlichsten, ergeben sich daraus doch einige peinliche Fragen. Zum Beispiel: Weshalb ist es den letztlich entscheidenden Gremien und Politikern nicht gelungen, mit wenigen Ausnahmen (Georg Fritzsch, Alexander Rumpf) Dirigenten zu engagieren, die das wahre Potenzial des Orchesters zu nutzen verstanden. Wenn es wollte und auch wollen dürfte, stünde nämlich einer Perspektive zum europäischen Spitzenorchester offenbar nichts im Weg.
Dass ein solches Spitzenorchester auf dem CD-Markt und im Internet inexistent ist und auch im Rahmen der Tirol- und Innsbruck-Werbung im Gegensatz zu Sportlern und Trachtlern nie Gegenstand des Stolzes war, rundet die Peinlichkeit ab: Hier wurde und wird mit provinzieller Selbstzufriedenheit einer massiven Verschwendung öffentlicher Kulturgelder zugeschaut: Denn Mittelmaß bringt nichts und kostet daher immer zu viel!
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