Andreas Niedermann: Die Knallbar Diaries. Folge 5. Dystopie. Kannte ich gar nicht.
Kannte ich gar nicht. Aber jetzt ist es da wie Bosnien auf der Landkarte. Und es wird nicht mehr weggehen. Weder formal noch inhaltlich. Nach der Utopie des vergangenen Jahrhunderts nun die Dystopie des jetzigen.
Markus Fenner: Die Kirschen. Short Story
Ihr Zimmer im ersten Stock des alten Hauses enthielt viele schwere Möbel, darunter zwei getrennt stehende wuchtige Betten und einen Schrank von kathedralen Ausmaßen. Doch es liess sich nicht leugnen, dass das „Bagno“ sich draußen auf dem Gang befand.
Alois Schöpf: Wir haben´s geschafft! Apropos
Wie man es auch dreht und wendet: Eine der wenigen guten Nachrichten der letzten Tage lautet, dass wir es am 21. Dezember um 22.48 Uhr wieder einmal geschafft haben und die längste Nacht hinter uns liegt.
Helmuth Schönauer bespricht: Andrea Wolfmayr. Saustall. Der fünfte Roman aus der Provinz.
Provinz ist ein anderer Ausdruck für Österreich. – Diese literarisch etwas unterkühlte Übertreibung weist darauf hin, dass die österreichische Literatur dann am stärksten ist, wenn sie erzählt, was auf dem weiten, kleinen Lande so passiert.
Helmuth Schönauer: Trockentraining. Stichpunkt
In der Kunst gibt die konzeptionelle Reduktion. Im Idealfall wird ein Theaterstück, ein Roman, ein Gemälde als Konzept entworfen, ohne dass die Realisation geschehen müsste.
Alois Schöpf: Die sanftmütige Frau. Erzählung zum Weihnachtsfest
Es war einmal eine Frau, die lebte mit ihrem Mann und fünf Kindern in großer Armut. Doch nie hörte jemand sie klagen, sie ertrug das Geschick mit einem Gleichmut, der nicht zu begreifen ist.
Elias Schneitter: Drei Gedichte zum Fest
Kaum beginnt eine Nachrichtensendung,
dann drehe ich das Radio ab,
oder ich wechsle das Programm im Fernsehen,
weil mir diese schlechten Nachrichten aus aller Welt
die Nerven rauben.
Corvus Kowenzl: Ulysses Zwei. Kleines Oratorium des Wahnsinns
Corvus Kowenzl hat ein Angebot, das sie nicht ablehnen können, denn es ist, erstens, originell (zumindest nie zuvor gesehen) und, zweitens, ein Beitrag zur Kultur des Abendlandes, der fortan in keinem Bücherbord fehlen sollte.
Peter Schrom: WEIHNACHTSSUBTRAKTION. Gedankenexperiment zu dem, was man WEIHNACHTEN nennt. Gereimtes
Weihnachten würde schlicht und knapp,
zöge man allen Klimbim davon ab!
Alois Schöpf: Geschäfte von gestern mit Steuergeld von heute. Die Österreichische Nationalbibliothek setzt nach Handke unbekümmert ihre fragwürdigen Einkäufe mit Bernhard fort. Notizen
Es ist inakzeptabel, für Tote und ihre ohnehin reichen Erben oder für nicht minder reiche, mit Auszeichnungen sonderzahl eingesegnete alte Herren Millionenbeträge zu verschleudern, während die aktuell Lebenden und Arbeitenden am Hungertuch nagen.
Nicole Staudenherz: Ignoranz zum Anziehen. Warum Pelz untragbar ist. Essay
Eigentlich möchte man meinen, wir wären im Jahr 2022 so fortschrittlich, dass Pelzkleidung ein absolutes No-Go ist. Allerspätestens, seit Covid-19 auf Europas Pelzfarmen wütete und Millionen Nerze getötet wurden.
Andreas Niedermann: Die Knallbar Diaries. Folge 4. Das Kreuz verrissen, heute morgen.
Das Kreuz verrissen, heute morgen. In der Schwangerschaftsgymnastik. Keine Ahnung, wie das geschehen konnte. Einige Ladies haben gekichert, andere machten besorgte Gesichter. Ich konnte sie alle beruhigen.