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Literarische Korrespondenz:
Helmuth Schönauer an Günther Aigner
Betrifft:
Schifahren
Ein Notkommentar

Sehr geehrter Herr Aigner!

Sie ersuchen auf Schöpfblog vom 21. März 2023 um einen Schi-Beitrag, aber keine Sau schreibt ihn.

Sehr geehrte Damen und Herren! Es würde mich freuen, wenn wir hier im Kommentarbereich ein wenig diskutieren könnten. lg Günther Aigner

Im März über die Sinnhaftigkeit von Schi-Fahren zu diskutieren frustriert.
Noch dazu in Tirol, wo es kein schifreies Medium und keine schifreien Tage gibt und das Schi-Genudel allen bei den Ohren heraushängt.

Manche müssen leider karrierebedingt gegen ihren Willen Schi-Fahren, wie die Direktorin des ORF-Tirol und die neue Rektorin der Uni Innsbruck, die beide das zeitweilige Stehen auf Schiern als Qualifikation in die Bewerbung geschrieben haben. (Zumindest schwärmen sie beide beim Antrittsinterview vom Schi-Fahren.)

Leider müssen viele von uns zwischendurch Not-Tagesausflüge nach Schwaben oder Franken machen, um dem permanenten Schi-Rummel zu Hause wenigstens für ein paar Stunden zu entkommen.

Denken heißt in Tirol Schifahren. Aber das Denken wird unerträglich bedrückend, wenn man von den Schiern absteigt und dennoch einen Gedanken zu fassen versucht.

Von jenen ganz zu schweigen, die nie auf Schier gestiegen sind und so noch nie etwas gedacht haben. Und leider funktioniert die Integration der Nichtdenkenden mit den Mitdenkenden nicht.

Abschließend muss noch an das weitverbreitete schöne Bild erinnert werden:
Die Tiroler haben niemals Bretter vorm Hirn, weil sie ja daraufstehen.
Soweit mein Beitrag zur Diskussion.
Mit herzlichen Grüßen Helmuth Schönauer



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Helmuth Schönauer

Helmuth Schönauer (* 23. September 1953 in Innsbruck) ist Schriftsteller und Bibliothekar an der Universität Innsbruck. In seinen Romanen beschreibt er das Alltagsgeschehen skurriler Randfiguren auf dem Weg nach oben. Als beinahe lückenloser Rezensent der Tiroler Gegenwartsliteratur ist er Vertreter der "low lectured edition". Im sechsbändigen Tagebuch eines Bibliothekars sind knapp 5000 Rezensionen aus den Jahren 1982–2018 zu einem durchgehenden Fließtext zusammengefasst, der chronologisch nach Erscheinungsweise der rezensierten Bücher geordnet ist. Dadurch ergibt sich eine zeitgenössische Geschichtsschreibung anhand von Lektüre. Schönauer ist Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Günther Aigner

    Sehr geehrter Herr Schönauer!
    Endlich ist ein Kommentar da. Ich danke Ihnen!
    Ich gehe davon aus, dass Sie mich nicht auf eine Frühjahrsskitour im Stubai begleiten werden? 😀
    lg Günther Aigner

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