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Literarische Korrespondenz:
Franz Mathis zu
Karlheinz Töchterle
Aporetisches zur Migration
Essay


1. Österreich ist ein Einwanderungsland. In den letzten 60 Jahren sind rund 1 Million mehr Menschen nach Österreich ein- als ausgewandert.

Die Zuwanderung begann in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit den sogenannten Gastarbeitern aus dem damaligen Jugoslawien und der Türkei. Seit den 90er Jahren folgten Flüchtlinge der Balkankriege sowie Migranten aus Ostmitteleuropa, die infolge der Ostöffnung der EU nach Österreich kamen. Zuletzt und insbesondere im Jahr 2015 zog es abermals Tausende Kriegsflüchtlinge, diesmal aus dem Nahen und Mittleren Osten nach Österreich.

Inzwischen leben über 1,5 Millionen Menschen mit ausländischer, davon gut 200.000 mit deutscher Staatsbürgerschaft in Österreich.

2. Die Integration der Zugewanderten war infolge ihrer zum Teil unterschiedlichen Sprache, Religion und kulturellen Hintergrundes in Einzelfällen durchaus mit Herausforderungen und Problemen verbunden. Allerdings waren diese nicht so groß, dass sie die Entwicklung Österreichs zu einem der wirtschaftlich wohlhabendsten und gesellschaftlich lebenswertesten Länder der Welt hätten verhindern können.

3. Im Gegenteil, in manchen Teilen der Wirtschaft wie insbesondere im Gesundheitswesen, im Gastgewerbe, im Bauwesen sowie in Teilen der Industrie und bei privaten Diensten trugen die Zugewanderten ganz wesentlich zu dieser positiven Entwicklung bei.

4. Vor dem Hintergrund dieser alles in allem – und von wenigen Ausnahmen abgesehen – positiven Erfahrung gibt es keine rationalen Gründe, einigen zusätzlichen Flüchtlingen aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln die Aufnahme zu verweigern. Diesbezüglich scheint die gegenwärtige Regierung weniger von historisch fundierten als vielmehr von wahltaktischen Gründen und der Sorge um ein Abdriften von Wählerstimmen zur FPÖ geleitet zu sein.

5. Wenn man bedenkt, wie viel Geld und Einschränkungen die Impfverweigerer dem Staat und der Gesellschaft derzeit kosten, drängt sich die Erinnerung an ein Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky auf. So wie ihm ein paar Milliarden mehr Schulden weniger schlaflose Nächte bereiteten als hunderttausend Arbeitslose, müssten uns heute einige tausend mehr Migranten weniger schlaflose Nächte bereiten als die weit über 1 Million Impfverweigerer!

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Franz Mathis

Geboren in Hohenems (Vorarlberg) 1946, Studium der Geschichte und Anglistik an der Universität Innsbruck, Mag. phil. 1971, Dr. phil. 1973, Habilitation aus Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1979, ordentlicher Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte seit 1993. Forschungsaufenthalte in England und den USA, Gastprofessor an den Universitäten Salzburg, New Orleans (USA), Trient und Bozen. Studiendekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Rektorsbeauftragter der Universität Innsbruck für die Partnerschaft mit der University of New Orleans, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für historische Alpenforschung, Schriftleiter der Tiroler Wirtschaftsstudien. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: vergleichende Stadtgeschichte, vergleichende Unternehmensgeschichte, Dritte Welt, allgemeine Wirtschaftsgeschichte Zusammenhänge und Grundlagen sozio-ökonomischer Entwicklung.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Werner Lauterer

    1) Wenn wir in Europa pro Jahr 1,5 Millionen Menschen aus der Dritten Welt aufnähmen, würde das in den Herkunftsländern überhaupt nichts ändern – das gleicht der Bevölkerungsüberschuss in einer Woche wieder aus! [Jährlicher Zuwachs der Weltbevölkerung von 80 Millionen Menschen dividiert durch 52 Wochen]

    2) Jedes nicht in die Welt gesetzte Kind bedeutet eine CO2-Einsparung von 58,6 Tonnen im Jahr (Mit dem Verzicht auf ein Auto könnte ein Mensch jährlich 2,4 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid einsparen. Der Verzicht auf Flugreisen verringert den Kohlendioxid-Ausstoß um durchschnittlich 1,6 Tonnen im Jahr. Eine Ernährung ohne Fleisch spart 0,8 Tonnen CO2 pro Jahr).
    Masseneinwanderung in die jetzt schon kinderarmen Länder muss unbedingt verhindert werden. Nur auf diese Weise können Europa/Nordamerika/Australien/Japan zu ökologischen Modellgesellschaften zur Rettung des Planeten werden. Jeder Zuwanderer aus einem Land mit niedrigem ökologischen Fußabdruck verschlechtert die Weltklimasituation. Das Überbevölkerungsproblem darf nicht ausgelagert werden, sondern ist dort zu lösen, wo es entsteht.

    3) Warum die neulinke Migrationspolitik für unsere „globalen Eliten“ so wichtig ist:

    – Weil der Druck der durch Migranten/Asylanten in Europa aufgebaut wird, zwangsläufig zu massivem Gegendruck durch die einheimische Bevölkerung führen wird, wenn das Fass überläuft. Damit kann die Wut der Massen nach dem „Teile und Herrsche“-Prinzip in die gewünschte Richtung gelenkt werden (Sündenbockfunktion der Ausländer).

    – Weil durch islamistische Terroranschläge, durch die steigende Gewalt-Kriminalität (hauptsächlich durch Migranten/Asylanten) und durch die vorprogrammierten sozialen Unruhen die Kontrolle der Bürger durch einen Polizei- und Überwachungs-Staat von den Eliten vorangetrieben werden kann.

    – Weil die Auslöschung der über Jahrhunderte gewachsenen nationalen Identitäten durch Einschleusen von fremden Kulturen und Religionen perfekt funktioniert. Der dadurch erzeugte identitätslose multikulturelle Einheitsbrei spielt der Globalisierung in die Hände.

    – Weil das Bildungsniveau der breiten Masse durch den Import von Asylanten/Migranten aus den unteren sozialen Schichten langfristig abgesenkt werden kann. Nichts ist gefährlicher für die Eliten, als intelligente, gebildete, informierte und kritische Bürger.

    – Weil durch billige ausländische Arbeitskräfte exzessives Lohndumping ermöglicht wird.

    – Weil dadurch die Sozialindustrie angekurbelt wird, wodurch die Zahl der Systemabhängigen steigt.

    – Weil durch Zuwanderung das Wählerklientel der Linksparteien aufgestockt werden kann (siehe: die letzte US-Wahl – Biden gegen Trump).

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