Elias Schneitter
Geld Geld Geld
Notizen
Geld 1:
ORF-Gehälter. Wir Wohlstandsbürger benötigen für unser Wohlbefinden drei Dinge. Gesundheit, ein zufriedenstellendes Einkommen und täglich einen medialen Aufreger. Momentan sind das die angeblich exorbitanten ORF-Gehälter, die so vielen sauer aufstoßen.
Da wir in Österreich, was Einkommen und Besitz betrifft, zur Spezies kleinkarierter mieselsüchtiger Zeitgenossen gehören, dient die ORF Gehaltsliste ideal dazu, um die Ungerechtigkeit in unserem Staate anzuprangern.
Nun liegt es mir fern, diese Einkommen verteidigen – es geht ja eigentlich nur um die Spitzenverdiener – zu wollen, oder diesen Zustand anzuprangern, aber mir drängt sich schon die Frage auf: Wer steckt hinter dieser Aktion? Besonders im Hinblick auf das Super-Wahljahr 2024. Es geht halt wieder einmal um politisches Kleingeld der üblich Verdächtigen.
Weiters frage ich mich, wie steht es da bei dieser Kampagne mit dem Datenschutz? In Wien hat z.B. so ein Hüter der Daten durchgesetzt, dass die Namenschilder bei den Gemeindebauten entfernt wurden. Datenschutz! Super!
Nun – bei den Gehältern der ORF-ler geht es angeblich um Transparenz. Gut so. Aber dann bitte sollte man darangehen und alle Einkommen und Besitztümer sämtlicher Österreicher öffentlich machen. Und das bitte ganz rasch. Und ausnahmslos.
Wie gesagt, mir sind die ORF-ler ziemlich wurscht, aber den Neidhammeln sage ich immer „hättst was glernt!“ bzw. „bewirb dich um einen Job beim ORF, dann kannst du auch über so ein gutes Einkommen verfügen.“
Geld 2:
Marlene Engelhorn – allein der Name lässt schon die himmlischen Chöre erklingen – verschenkt einen Großteil ihres ererbten Vermögens (angeblich 25 Millionen) an 50 Auserwählte und verlangt, dass endlich Erbschafts- und Vermögenssteuern eingehoben werden.
Ein edles Ansinnen. und wenn man sieht, dass inzwischen Papa Staat für alles und jedes seine Brieftasche zu öffnen hat, weil alle zu ihm rennen und gefördert und unterstützt und alles von ihm geregelt werden soll, dann wird nichts anderes übrigbleiben, als noch höhere Steuern und Abgaben einzuführen.
Wir leben in einer Welt, in der die Menschen der Ansicht sind, dass der Staat das Geld besser verteilt als dies durch die Wirtschaft geschieht.
Geld 3:
Die Bettler von Wien. In Wien fallen schon seit Jahren geradezu scharenweise Bettler in die Stadt ein. Wenn ich am Samstag meinen Einkauf am Bauernmarkt erledige, vergehen keine drei Minuten, dass mich nicht ein Bettler mit entschuldige, eine Frage… anredet. Mehrere junge dürre Damen mit Bildern ihrer hungernden Kinder in Händen und alte ausgemergelte Mütterchen in entsprechender Kleidung, die um Spenden bitten, kann man da am Boden sitzend antreffen.
Den Großteil dieser Bettler treffe ich seit Jahren, mit einigen habe ich mich unterhalten. Sympathische Leute. Vorwiegend kommen sie aus Rumänien und Ungarn.
In Ungarn dürfen sie nicht betteln, weil sie dort sofort eingezogen werden. Und übrigens, beim letzten Wahlkampf machte ein Fides-Vertreter Filmaufnahmen in Wien – auch von den zahlreichen Bettlern – ,in denen er die Stadt Wien als dreckig und heruntergekommen darstellte. In Ungarn sollte es nicht so weit kommen, meinte der Bursche. So geht es auch.
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Sehr geehrter Herr Schneitter,
den Satz „hätt´st was gelernt!“ wage ich anzuzweifeln.
Wie der gelernte Österreicher seit Jahrzehnten mitverfolgen durfte, in verstaatlichten oder staatsnahen Institutionen und Konzernen, im Parlament und in der Regierung bekleiden zuhauf Personen Funktionen, denen die entsprechende Qualifikation dafür fehlt! Man muss nur jemanden kennen, der jemanden kennt und schon klappt es mit den Nachbarn!
Oder ganz toll spenden, das geht auch!
Zur Not wird man Berater.
Ich habe beschlossen, dass ich jetzt Berater-Berater werde.
Schmid, diverse Buberln- und Mädelpartien und andere GünstlingInnen (wegen dem Gendern wärs).
Also wie genau sind sie zu ihren Posten gekommen?
Side Letters, Postenschacher, Absprachen im Hinterzimmer, Freundschaftskreise…
Schon mal gehört?
Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen.
Mit besonderen Grüßen.
Sehr geehrter Herr Schneitter. Sie treffen meine Gefühle. Ich danke Ihnen, wofür wir Sie seit Jahren kennen, für den Langmut, die Besonnenheit und die Deeskalation.