Egyd Gstättner: Werner Schneyder nachgerufen
Lieber Werner: Danke für Deinen Mut und deinen Unmut! Danke für Deine Worte und Deine Werke! Dein Beispiel bleibt am Leben. Dein Vermächtnis hat Bestand.
Lieber Werner: Danke für Deinen Mut und deinen Unmut! Danke für Deine Worte und Deine Werke! Dein Beispiel bleibt am Leben. Dein Vermächtnis hat Bestand.
Nach dem Auftauchen einer besonders gefährlichen, weil hochansteckenden Mutation des sattsam bekannten und gefürchteten Virus, im Volksmund auch bekannt unter dem Begriff Volksvertretervirus, ist es mir, dem ersten Diener meines Volkes, gelungen, ein hochwirksames Serum zu entwickeln, um die sogenannte Korrup-21-Impfung zu ermöglichen.
Kaum ein Tag, an dem nicht irgendein Literaturpreis vergeben wird: Schon längst sind Literaturpreise wichtiger als Literatur. Einige davon habe ich im Lauf meiner Karriere im Inland und Ausland auch verliehen bekommen – je nachdem, wer eben in der Jury gesessen ist: Viel Freund, viel Ehr; viel Feind, viel G`scher – aber insgesamt zum Glück so viele, dass ich das Thema anschneiden kann, ohne als Neider zu gelten.
Und ich hatte in diesem Essay, der – anders als der Leser vermutete – keine Satire war: Wie konnte er jenseits bedingter Reflexe bloß darauf kommen? – Politik hin, Platitude her, Milošević hin, Serbien her – für literarische Geschmacksargumente und Textkritik und Austausch von reinen Lektüreabenteuern plädiert und behauptet, niemanden zu kennen, der Handkes „Obstdiebin“ nach Seite 20 nicht weggelegt oder weiterverschenkt hätte.