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Alois Schöpf
Ende der Stagnation!
Apropos

Dass die ÖVP speziell in den Ländern und am Land mit Volksmusik, Schützenwehr und schönen Trachten gesellschaftspolitisch ein folkloristisch konservatives Weltbild vertritt, dürfte als Geschäftsmodell nicht unter die Staatsgeheimnisse fallen. Dass die Grünen wiederum durch ihre starke Rekrutierung aus den belehrenden Branchen lieber etwas verbieten als innovieren, investieren und riskieren, ist ebenso kein Geheimnis. Und wie zuletzt ein Land ausschaut, in dem diese Mischung seit 8 Jahren den Ton angibt, kann inzwischen in Tirol studiert werden.

Man sollte Umfragen, die meist eine Momentaufnahme darstellen, nicht überbewerten. Dennoch scheint auch hierzulande einem immer größer werdenden Teil der Wählerschaft zu dämmern, dass es mit der Stagnation im Lande nicht so weitergehen kann.

Unter der Charmekanone Günther Platter steht nämlich buchstäblich alles still. Von der Transitproblematik bis zum Ausbau der Wasserkraft, von der Bürokratiegroteske des Wolfsabschlusses bis zu unbezahlbaren Mieten, von einer ruinierten Fremdenverkehrsgesinnung der Bevölkerung und dem Gesprächsstillstand zwischen Naturschutz und Tourismus bis zur halbherzigen Lösung der Agrargemeinschaftsproblematik. Die Liste könnte fortgesetzt werden.

Was nicht fortgesetzt werden sollte ist die Methode, sich mit „mia sein mia“ ununterbrochen selbst zu berauschen und dabei immer mehr ins Abseits zu geraten. Dort sind wir nämlich schon!

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Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Manfred Heisler

    Seit Jahren beschäftigt mich die Frage, welches Anforderungsprofil für Politiker und damit auch für Parlamentarier oder Regierungsmitglieder gefordert ist. Darauf konnte ich nie eine Antwort, bzw. Erklärung bekommen. Jetzt, nachdem einige, allerdings spektakulär gescheiterte Protagonisten gehörig in Ungnade gefallen sind, ist mir klar geworden: eine gescheiterte politische Karriere ist die beste Voraussetzung für eine Karriere in der nationalen und internationalen Finanz- und Börsenwelt…..Das wirft für mich jetzt weitere Fragen über Seriosität und Wertigkeit dieser Unternehmen auf. Dieses Thema erschließt sich also für mich noch immer nicht !!! Es erklärt allerdings so einiges über Moral, Strategie und Ethik gewisser „ Holdings „…….

  2. thomas engl

    Bravo und danke als einer der wenigen kritischen Stimmen in der TT!
    Der Selbstlob hudelnde LH mit seinen „massiven“ Bemühungen und „exzellenten“ Ergebnissen hängt vermutlich nicht nur mir schon seit Jahren zum Hals raus!
    Als altgedienter österreichischer Bürger weiß man halt auch: In der Regel kommt nix besseres nach, egal von welcher Partei…

  3. Gerald Gärtner

    Genauso ist es, lieber Herr Schöpf, wie von Ihnen gestern in der TT beschrieben. Ob es was nüzt? Jedenfalls danke für Ihren treffenden Beitrag!
    Schöne Grüße vom Lanser Westend!

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