Alois Schöpf
Alle an einen Tisch!
Apropos

Man muss nicht Mitglied der FPÖ sein, ja nicht einmal Sympathisant, um das Statement Anton Mattles, mit den Blauen nicht koalieren zu wollen, als bedenklich einzustufen.

Wahrscheinlich erhofft sich der verzweifelt Wahlkämpfende ein paar frustrierte Bürgerliche, die, statt ihren Ärger über die Jahre des Stillstands bei der ausgegrenzten FPÖ abzuladen, doch noch zur ÖVP zurückkehren.

Bekanntlich wird das Auseinanderdriften der Gesellschaft beklagt. Vor allem von der ÖVP, die überall das „Mia sein mia“ predigt. Wie ist es da einzuordnen, wenn einer ihrer Hoffnungsträger mit den politischen Repräsentanten von 15 bis 25 Prozent der Wähler nicht zusammenarbeiten will? Sollen sich die der Mitgestaltung Beraubten zwecks Therapierung ihrer sündhaften Gesinnung ins Kloster zurückziehen, um Buße zu tun?

Das werden sie nicht machen, sondern noch beleidigter auf die Populismus-Tube drücken.

Wenn die Prognosen, die der ehemalige Bundeskanzler Christian Kern in einem ausführlichen Interview in der Ausgabe der letzten Woche der Hamburger „Die Zeit“ macht, auch nur zum Teil zutreffen, erwarten uns schlimme Zeiten. Energiekrise, Klimaerwärmung, Inflation, Krieg, Zusammenbruch der Wirtschaft!

Um solche Probleme zu bewältigen, ist die Intelligenz aller gefordert. Und es müssen alle an einen Tisch und wieder miteinander reden lernen statt sich gegenseitig aus wahltaktischen Gründen auszugrenzen!

Wenn Ihnen schoepfblog gefällt, bitten wir Sie, sich wöchentlich den schoepfblog-newsletter zukommen zu lassen, und Freundinnen und Freunde mit dem Hinweis auf einen Artikel Ihres Interesses zu animieren, es ebenso zu tun.


Weitere Möglichkeiten schoepfblog zu unterstützen finden Sie über diesen Link: schoepfblog unterstützen

Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor, Journalist, Veranstalter, geb. 1950, lebt bei Innsbruck, schreibt seit 41 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 34 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Nach seiner Tätigkeit als ORF-Fernsehredakteur für Fernsehspiel und Unterhaltung verfasste Schöpf Romane, Erzählungen, Märchenbücher und in den letzten Jahren vor allem Essays zu relevanten gesellschaftlichen Themen. Daneben schrieb er Theaterstücke und vier Opernlibretti. Schöpf war auch als Blasmusikdirigent tätig und ist Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte, die er 25 Jahre lang bis 2019 leitete. Zuletzt gründete er 2020 das Online-Magazin schoepfblog, an dem 40 renommierte Autorinnen und Autoren mitarbeiten.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Leo Bidner

    Lieber Herr Lois!
    Meistens sehr angetan von Ihren Kommentaren, heute nicht besonders.
    M.M.:Man kann und soll sich nicht mit jedem an den Tisch setzen!

  2. Richard Mayr

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    wenn ich mir das Angebot so anschaue, fürchte ich, dass eine Nichtausgrenzung der FPÖ intelligenzmäßig nix bringt, auch wenn alle Parteien zusammenarbeiten, ist da noch viel, sehr viel Luft nach oben. Siehe auch „Kommentar der anderen“ im Standard von Peter Plaikner: Das letzte Aufgebot, und den Artikel von Elsbeth Wallnöfer eine Seite davor.
    Dazu kommt noch: Eine Partei deren Chef meinte, nicht die Politik soll dem Recht folgen, sondern das Recht der Politik, schrammt am berühmten „Verfassungsbogen“ von Andreas Khol haarscharf vorbei, wenn sie ihn nicht überschreitet und deshalb mehr als fragwürdig ist.

  3. Otto Sagmeister

    Lieber Alois,
    viele deiner Beiträge sprechen mir aus der Seele – dieser erschreckt mich !
    Um die Probleme unserer Zeit zu lösen möchte ich einiges, jedoch keinesfalls auf die Intelligenz von Leuten wie Kickl, Belakowitsch, Vilimsky, Nepp, Strache, Gudenus etc. vertrauen.
    Liebe Grüsse
    Otto

  4. Otto Riedling

    Die FPÖ hat – immer und immer und immer und immer wieder und …. – teilweise aus eigenem Blödsinn sich selbst das Bein gestellt und sich damit aus dem Spiel gebracht. Andreas Mölzer hat dies am 22.08.2022 (ORF III, Sommer(nach)gespräche) gut herausgearbeitet.

Schreibe einen Kommentar