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Wohlstand ohne Verzicht

Es entspricht nicht gerade einem hohen Niveau der Debattenkultur, wenn eine der entscheidenden Fragen der Zukunft mit dem gegenseitigen Vorwurf abgetan wird, man befleißige sich eines steinzeitlichen Denkens. Nein! Das Denken unserer immer lehrerhafter auftretenden Grünen ist nicht steinzeitlich, sondern im Gegensatz zu ihrem globalen Anspruch provinziell.

Denn wenn es auch angehen mag, von uns Europäern den Umstieg vom Auto auf Öffis und von Öl auf Pellets zu verlangen, so grotesk, ja zynisch ist es, etwa von Indern, Chinesen, Südamerikanern oder Nigerianern zu erwarten, sich zwecks Rettung des Planeten all jene Vorstellungen vom guten Leben abzuschminken, wie wir es hierzulande, bei aller Kritik, bereits seit Jahrzehnten genießen und wie es endlich auch alle anderen genießen wollen.

Nicht Verzicht, sondern bestenfalls mehr Vernunft, was wirklich notwendig ist, wird gepaart mit wohlstandsbedingt sinkenden Geburtenraten das Höchste an Anforderungen sein, die der Menschheit ohne brutale Ökodiktatur abverlangt werden können. Den Rest werden technologische Innovationen bewältigen müssen, von denen das LED-Licht nur ein besonders gelungenes Beispiel ist. Vollkommen neuartige Atomkraftwerke wie der Laufwellenreaktor des Bill Gates, gentechnisch produziertes Ersatzfleisch oder hocheffiziente Fotovoltaik-Anlagen werden folgen.

Verhärmte Bußpredigten bringen uns am allerwenigsten weiter!

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Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ernst Maier

    Sehr geehrter Herr Schöpf!
    Die Entwicklung der Gegenwart zwingt uns, Liebgewonnenes, aber nicht dringend Notwendiges kritisch zu hinterfragen.
    Dazu gehört auch, dass man so wie der kleinere Koalitionspartner unserer Bundesregierung das eine oder andere Vorhaben auf Sinnhaftigkeit prüfen will. Dies stellt noch lange keinen Schritt in Richtung Steinzeit dar. Wir werden eine dringend notwendige „Schubumkehr“ nur schaffen, wenn wir neben dem Überdenken unserer bisherigen Lebensgewohnheiten (z.B. Mallorca-Flüge um € 20,00, Tourismus -und Urlaubs-Verhalten, Einschränkungen im Individual-Verkehr etc.) auch Fortschritte bei innovativen, ressourcen-sparenden, klimafreundlichen Technologien erzielen.
    Insgesamt können wir uns glücklich schätzen, dass wir mit den GRÜNEN ein ausgleichendes Korrektiv zu realitätsverdrängenden Strömungen in unserer Bundesregierung haben.

  2. Anita Brandstätter

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    mit Ihrem gestrigen Artikel in der TT sprechen Sie wieder einmal ein Thema an, das schon lange überfällig ist!
    Das kleine Österreich wird für alles verantwortlich gemacht!
    Ich bin der Meinung und da bin ich sicherlich nicht die einzige: Österreich tut sehr viel im Umweltschutz, Sozialen, aber auch in der Zuwanderung.
    Es liegen schon sehr viele Jahre zurück, ja Jahrzehnte, da hätte die Politik reagieren sollen, diejenigen haben weggeschaut bzw. alles schön geredet!
    Jetzt mit Fahrverbot, Tempolimit u.v.m. auf uns loszugehen, finde ich den falschen Weg! Es wird künstlich Stau erzeugt und zornige Auto – Motorradfahrer, von den Abgasen nicht zu sprechen. Wann kommt endlich die günstigere Schiene und eine 3. Spur auf der Autobahn? Nicht streiten mit den Nachbarländern, sondern endlich handeln! Dazu braucht es DRINGEND kompetente Persönlichkeiten für dieses Ressort!
    Herzliche Grüße

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