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Ein großes Dankeschön!

Der Tod ist ein eher theoretisches Problem. Die Angst vor Leiden und Entwürdigung, bis es soweit ist, ein sehr praktisches. Obgleich es jeden und jede betrifft, denkt man nicht gern daran, sondern hofft, dass man zu den vier Prozent gehört, die von einem Moment auf den anderen tot umfallen. Dies dürfte auch Grund dafür sein, dass die Reaktionen auf das neue Sterbeverfügungsgesetz, das die Regierung zur Begutachtung ausschickte, eher verhalten ausfielen.

Dem Erkenntnis des österreichischen Verfassungsgerichtshofs folgend hat jeder Mensch das Recht, Art und Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen. Um diesem Recht korrekt Genüge zu leisten und zugleich Missbrauch zu verhindern, sind strenge Regularien geplant, bei denen sich erst erweisen muss, ob die österreichische Gesellschaft in gleicher Weise liberal und fortschrittlich ist, wie es die MinisterInnen Alma Zadić, Karoline Edtstadler und Wolfgang Mückstein waren, die das Gesetz vorstellten.

Sowie den Genannten ein großes Dankeschön für ihre Klugheit und ihren Mut gebührt, so kann man nur hoffen, dass auch die Ärzteschaft, vor allem die Palliativmediziner, aber auch Apotheker, Notare und die Verantwortlichen von Kliniken, Alters- und Pflegeheimen mit Respekt vor dem Willen ihrer Mitmenschen die Möglichkeit, nach reiflicher Überlegung sein Leben selbst in Würde und sanft zu beenden, nicht zu einem schikanösen Hürdenlauf machen.

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Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Otto Riedling

    Hallo!
    Danke dafür, dass Sie die Verantwortlichen ausdrücklich loben.

  2. eibel

    danke an alle engagierten, die möglich gemacht haben, was erleichterung bringt.

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