Ein großes Dankeschön!

Der Tod ist ein eher theoretisches Problem. Die Angst vor Leiden und Entwürdigung, bis es soweit ist, ein sehr praktisches. Obgleich es jeden und jede betrifft, denkt man nicht gern daran, sondern hofft, dass man zu den vier Prozent gehört, die von einem Moment auf den anderen tot umfallen. Dies dürfte auch Grund dafür sein, dass die Reaktionen auf das neue Sterbeverfügungsgesetz, das die Regierung zur Begutachtung ausschickte, eher verhalten ausfielen.

Dem Erkenntnis des österreichischen Verfassungsgerichtshofs folgend hat jeder Mensch das Recht, Art und Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen. Um diesem Recht korrekt Genüge zu leisten und zugleich Missbrauch zu verhindern, sind strenge Regularien geplant, bei denen sich erst erweisen muss, ob die österreichische Gesellschaft in gleicher Weise liberal und fortschrittlich ist, wie es die MinisterInnen Alma Zadić, Karoline Edtstadler und Wolfgang Mückstein waren, die das Gesetz vorstellten.

Sowie den Genannten ein großes Dankeschön für ihre Klugheit und ihren Mut gebührt, so kann man nur hoffen, dass auch die Ärzteschaft, vor allem die Palliativmediziner, aber auch Apotheker, Notare und die Verantwortlichen von Kliniken, Alters- und Pflegeheimen mit Respekt vor dem Willen ihrer Mitmenschen die Möglichkeit, nach reiflicher Überlegung sein Leben selbst in Würde und sanft zu beenden, nicht zu einem schikanösen Hürdenlauf machen.

Wenn Ihnen schoepfblog gefällt, bitten wir Sie, sich wöchentlich den schoepfblog-newsletter zukommen zu lassen, und Freundinnen und Freunde mit dem Hinweis auf einen Artikel Ihres Interesses zu animieren, es ebenso zu tun.


Weitere Möglichkeiten schoepfblog zu unterstützen finden Sie über diesen Link: schoepfblog unterstützen

Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor, Journalist, Veranstalter, geb. 1950, lebt bei Innsbruck, schreibt seit 41 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 34 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Nach seiner Tätigkeit als ORF-Fernsehredakteur für Fernsehspiel und Unterhaltung verfasste Schöpf Romane, Erzählungen, Märchenbücher und in den letzten Jahren vor allem Essays zu relevanten gesellschaftlichen Themen. Daneben schrieb er Theaterstücke und vier Opernlibretti. Schöpf war auch als Blasmusikdirigent tätig und ist Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte, die er 25 Jahre lang bis 2019 leitete. Zuletzt gründete er 2020 das Online-Magazin schoepfblog, an dem 40 renommierte Autorinnen und Autoren mitarbeiten.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Otto Riedling

    Hallo!
    Danke dafür, dass Sie die Verantwortlichen ausdrücklich loben.

  2. eibel

    danke an alle engagierten, die möglich gemacht haben, was erleichterung bringt.

Schreibe einen Kommentar