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Reinhard Walcher
Der große Frust der Klimaretter
Notizen mit Karikatur
Folge 9

Beginn des Manuskripts
Innsbruck, am 3. Dezember 2023 um 8:00 Uhr
bei -7,3°C laut Wetterstation Innsbruck/Flughafen.

Schlagzeilen

Eisige Kälte hält an – Caritas: Notquartiere fast voll – Kältetelefon heiß gelaufen!
(Kronenzeitung).
2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen!
(ORF Wetter).
Aus für Fossile (Energie) fehlt im COP 28 Abschlussdokument.
(Der Standard).
Grazer Solar-Pionier ist insolvent.
(Kronenzeitung).
Deutsche Greta motzt aus Luxushotel in Dubai.
(Blick/Zürich).
Naturparadies darf nicht zerstört werden: Der Kampf gegen Windräder beginnt.
(Tiroler Tageszeitung).
Schneechaos in München: Alles steht! Mit Schnee hat keiner (mehr) gerechnet.
(Kölner Stadt-Anzeiger).

Chalifa Burdsch

Eine Klatsche (deutsch: Watschn) für die rund 88 000 (achtundachtzigtausend!) klimabewegten Dubai-Fahrer respektive -Flieger und Lobbyisten aller Sparten gab es gleich zu Beginn der 28. UN-Weltklimakonferenz 2023 der COP 28 (Conference Of the Parties № 28). 

Dass ausgerechnet der Ölmilliardär, Industrieminister und Chef der Nationalen Arabischen Ölgesellschaft Sultan Ahmed al-Dschaber den Vorsitz über die tausenden woken CO2-Kämpferinnen und Klima-Kreuzritter übernehmen konnte/durfte/wollte, ist Realsatire vom Gröbsten. Ebenso, dass die natürlich alle per verpöntem Flugzeug (ohne Scham?) in die Wüste, aus der die Skyscraper – darunter der 828 Meter hohe Chalifa Burdsch – ragen, als gäbe es kein Morgen, eingeflogen waren, ist an Zynismus (oder ist es Dummheit?) kaum zu überbieten.

Sultan Ahmed

Blankes Entsetzen durchflutete dann die ohnehin schon panischen Wokisten und Hysterikerinnen (von Greta und Luisa bis Ricarda), als der Sultan himself gleich zu Beginn der Conference das Kohlenstoffdioxyd (vulgo CO2) von seiner Schuld freisprach und verkündete, die fossilen Energieträger seien nicht alleinverantwortlich für die Erwärmung der Atmosphäre. Eine contradictio in adiecto allemal, Herr Sultan!

Ob sich in den Straßen von Dubai City auch ein paar Klimakleberinnen festgepickt haben, ist bisher nicht bekannt geworden. Vielleicht hatten sie sich weitblickend schon vorher erkundigt, wie viele Peitschenhiebe in diesem freundlichen Land dafür wohl auszufassen wären. Nachdem dann António Guterres wieder von der kochenden Erde drehgeorgelt hatte und sich die Araber schmunzelnd das Ihre dabei dachten, kam es ganz dick für die grünen Herzen in der Wüste.

Karoline versus Leonore

Die USA, Frankreich, Großbritannien und 19 weitere Staaten fordern den Ausbau der emissionsfreien, sauberen und mittlerweile sehr sicheren und mit wiederverwendbaren Brennstäben arbeitenden Atomenergie, indem die Anzahl der Atomkraftwerke weltweit verdreifacht werden soll. 

Die 250 (zweihundertfünfzig!) zu allem entschlossenen deutschen und 56 (sechsundfünfzig!) österreichischen Delegiert:innen (Sprechweise ORF/ZIB) wurden gnadenlos übergangen, während der Großmeister der grünen Sekte daheim in Berlin saß, weil er als Wirtschaftsminister gemeinsam mit dem vergesslichen Olaf beim deutschen Staatsbudget 2024 derart getrickst oder einfach nur gepatzt hatte, dass der Bundesgerichtshof einschreiten musste und den Entwurf kassierte. 

Nachsitzen also beziehungsweise Wiederholungsprüfung für die von allen guten (denkenden) Geistern verlassene deutsche Regierung, der unsere Leonore-(Die Sonne ist gratis)-Gewessler fleißig nacheifert. Den Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans allerdings hatte Europaministerin Karoline Edtstadler der Leonore gerade um die Ohren gehauen.

Jesus

Nun sitzen sie, die doch nur die Welt retten woll(t)en, indem sie die Zivilisation aufs Spiel setzen, geknickt und ganz allein da, ohne Atomkraftwerke, ohne Mehrheit, ohne Argumente außer Propaganda mit Horrorvisionen. Nur mit astronomischen Stromkosten, monströsen Windmühlen, die allesamt schon halb oder ganz kaputt sind und mit hässlichen schwarzen Glaswüsten, um den Wind und die Sonne einzufangen.

In Salzburg indes durften Interessierte an kontroversiell-vernünftigen Diskussionen die Erscheinung eines grünen, österreichischen Jesus bestaunen. In einer Gesprächsrunde (vulgo Talkshow) in servus-tv trat dieser – ein junger Mann mit Haarknötchen – auf und beschwor in drastischen Worten den Weltuntergang. 

Während die anderen – ein (seriöser) Klimaforscher, eine Wirtschaftsexpertin und ein Psychiater – sprachen, begann Jesus krampfend-ununterbrochen sein Haupt zu schütteln und dabei süffisant-verzweifelt zu grinsen. Weil er ja alles besser zu wissen glaubte. 

Offensichtlich vollkommen unbeleckt davon, auf welch zerbrechlichen Säulen der Wohlstand ruht, in dem er aufgewachsen ist. Und wie viel Geist, Arbeit und Mühe vieler Generationen hinter all den Annehmlichkeiten stecken, die er von Klein auf gewohnt ist. 

Er könne und wir müssten (!) eben auf all das verzichten, wenn wir überleben wollen. Dass der zu rettende Planet, auf dem wir sitzen, ein unwirtlicher, gefährlicher, im Inneren 5300°C heißer, schlingernd um eine Millionen Grad heiße Feuerkugel rasender Brocken im Weltall ist, den die alten, weißen Männer halbwegs bewohnbar gemacht haben, kümmert ihn nicht. 

Alle vernünftigen Argumente der anderen Gesprächsteilnehmer kopfschüttelte er wie lästige Insekten weg. Diskussion? Nein! Zuhören? Fehlanzeige! Jesus ist eben allwissend und grün (hinter den Ohren, hätte ich jetzt fast geschrieben …).


Robert

Der Frust der Weltenretterinnen sitzt tief. Denn erstens geht die Welt (leider?) noch lange nicht unter und zweitens empfindet die große, (noch?) schweigende Mehrheit die links-grünen Apokalypse-Propheten mittlerweile (nach gut 50 Jahren Panikmacherei/s. Folge 1 – 8) nur noch als nervig. 

Besonders, weil deren Hitzewahn sich langsam, aber sicher in den Geldtaschen der Bürger als gähnende Leere einzunisten begonnen hat. In Form von Inflation, Staatsüberschuldung, irrwitziger Vorschriften und Gesetze, die bereits sichtbare Schrammen in unsere Zivilisation geschlagen haben. 

Von wegen Wind und Sonne sind gratis: Der Wankelmut der Natur (Wind- Dunkel- und Wolkenflauten) erzwingt die Vorhaltung von Kohle- und Gaskraftwerken. Doppelt gemoppelt also, aber der deutsche Märchenguru verspricht billigen Strom, während dieser bereits durch die Wolkendecke gegangen ist.

Helgaaa!

Ganz arg erwischte es nun auch Frau Professor Dr. Helga-Wir wissen es nicht-Kromp-Kolb, die Klimaforscherin, Klimaaktivistin, Klimaretterin und nunmehrige Möchtegern-Diktatorin. 

Die bisher relativ vernünftig wirkende Professorin ist komplett übergeschnappt angesichts der immer offensichtlicher werdenden, klimatischen Propaganda-Lügen ihrer Sekte. Und holte zum Rundumschlag aus, indem sie nicht willfährige, andersdenkende oder -handelnde Politiker wie Kriegsverbrecher vor den Europäischen Gerichtshof zerren lassen will. 

Haftstrafen für Klimaleugner! Das Mittelalter lässt – nicht mehr nur in Form der Windmühlen – grüßen. …

Liebe Madln und Buam,
liebe Mädels und Jungs!

Auf Euch lastet die Zukunft, die aber keine Last sein darf. Freut Euch darauf und fürchtet Euch nicht!

Werdet Frauen und Männer, wie Ihr geboren seid, aber respektiert auch die verschwindende Minderheit jener, die tatsächlich im falschen Körper stecken!

Diskutiert wieder, anstatt fundamentalistische Glaubenssätze nachzusprechen!

Bildet Euch, damit Ihr freies Denken lernt, und zum Beispiel aus dem, was vor 100 Jahren in Deutschland und vor 2000 Jahren im alten Rom (SPQR) begonnen hat, die Parallelen zur heutigen Weltrettungsbewegung erkennt!

Gendert nicht, die deutsche Sprache hat es sich verdient, ihre über Jahrhunderte entwickelte Schönheit zu behalten, und fordert lieber, sie unter Denkmalschutz zu stellen. Und lasst Eure wunderbare Sprache zum Weltkulturerbe erklären!

Stellt daheim nicht 6 bis 1o Müllkübel auf, sondern schmeißt alles in die Restmülltonne!

Werdet endlich wieder aufmüpfig, wie es sich für junge Menschen gehört und lasst Euch nicht vom Nachhaltigkeitswahn auf die Daseinsform von ängstlich blökenden Schafen reduzieren!

Achtet als höchstes Gut die Demokratie, die Freiheit und die Menschenrechte!

Erkennt bitte endlich, dass sich Europa, allen voran Deutschland, auf dem Weg in einen grün-woken Totalitarismus befindet!

Und Achtung: Die Diktatorinnen und Diktatoren kommen dieses Mal von links!

Und – bitte – respektiert die alten, weißen Männer und weisen Frauen, die dieses Euer Leben in der besten aller Zeiten möglich gemacht haben und erkennt, wer diese sind und welche es nicht sind!

P.S.
Das Buch

Von Frau Professor Helga Kromp-Kolb ist soeben ein Buch erschienen mit dem Titel Für Pessimismus ist es zu spät. Man könnte erwarten, dass sie darin als seriöse Wissenschaftlerin Fakten und Beweise vorbringt, die endlich der reinen Prognose-Propaganda und der leidigen, irrationalen Klimahysterie ein Ende macht. 

Das Buch beginnt langatmig mit ihrem Werdegang zur Klimaaktivistin, beschreibt Geschichte und Lehren und kommt schließlich zur unabdingbaren (großen) Transformation. 

Der freien Marktwirtschaft und dem Kapitalismus müsse ein Ende gesetzt und stattdessen eine (totalitäre) Planwirtschaft eingeführt werden. Heiliger Karl Marx nochmal! 

Es sei erwiesen, dass … schreibt sie, ohne den Beweis dann auch zu liefern. Zum Beispiel, wie jetzt genau die Moleküle des verdammten Spurengases Kohlendioxid (CO2) die Wärmeabstrahlung von der Erde be- bzw. verhindern. Oder wie man um Himmels Willen eine Weltdurchschnitts-Temperatur messen und wissen und diese dann noch (seriös) mit der Vergangenheit abgleichen will (siehe Folgen 1 -8). 

Das Buch bleibt eigentlich alles schuldig, was rechtfertigen würde, unsere Zivilisation, wie wir sie geschaffen haben, abzuschaffen. Zugunsten eines totalitären Systems, in dem dann die Klimasünder vor eine Art moderner Inquisition landen sollen.

Gute Nacht, freie Welt!

Ende des Manuskripts
Innsbruck, am 7. Dezember 2023 um 10:00 h
bei 1.9°C laut Wetterstation Innsbruck/Flughafen. …

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Reinhard Walcher

Reinhard Walcher, Dipl.-Ing., Architekt, Blogger, Essayist, Karikaturist und Zeichner, Maler, Rettungsfahrer, Schilehrer und so weiter … (Jahrgang 1953) hat nach 15 Jahren den Architektenberuf an den Nagel gehängt und lebt seither als freischaffender Cartoonist und seit 2009 als Reiseschriftsteller Der Bimreiser.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Reinhard Kocznar

    Lieber Reinhard Walcher,

    es ist immer wieder erfrischend, von Ihnen zu lesen. Wenn Schützer und Retter aller Art ihre Tätigkeit ein wenig geräuschärmer gestalten könnten, wäre das hilfreich.

  2. Rainer Haselberger

    Ich frage mich, welchen Wert so eine beschimpfende Polemik hat, in der vieles behauptet, aber nichts argumentiert wird.
    Schade um meine Zeit!

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