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Reinhard Walcher
Die Energiewende
Folge 4
Revolte gegen die Altvorderen

Den Klimakampf, die Energiewende, die Politische Korrektheit, den Verzicht auf Atomenergie in Deutschland und Österreich u.v.m. muss man auch als Jugendrevolte gegen die von den Altvorderen erschaffene Zivilisation mit all ihren Problemen, aber auch deren unglaublichen Vorzügen und Errungenschaften dank einer Unzahl von Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren sehen.

Reinhard Walcher | Windpropeller Reinhard Walcher | Windpropeller

Für jede neue Generation ist es anstrengend, in eine Welt geboren zu sein, die – von den Alten erschaffen – von den Jungen erst einmal durch Lernen verstanden und dann aufrechterhalten und weiterentwickelt werden muss. Besonders die Kompliziertheit von Wissenschaft und Technik sowie die Komplexität der politisch-sozialen Zusammenhänge moderner Gesellschaften und Staaten fordern und überfordern nicht nur die jungen, noch unwissenden Menschen.

Und vieles, (zu vieles?), was jede Jugend in dieser Welt, in die sie ungefragt geraten ist, vorfindet ist tatsächlich furchteinflößend in seiner Vielfalt und Undurchschaubarkeit.

Zumindest seit 1750 gab es daher immer wieder Revolten der neuen Generationen gegen die etablierten politischen und technologischen Systeme. Bis zur Aufklärung ab etwa 1750 waren Wissenschaft und Erkenntnis tatsächlich schlicht verboten, die Kirche schrieb mittels Dogmen vor, wie die Welt zu sehen sei und der Mensch zu leben und vor allem zu denken und zu glauben hatte.

Alles war von einem Gott vorgegeben, die Menschen sollten/mussten sich mit dem göttlichen Naturzustand zufriedengeben und demütig auf das Jüngste Gericht und die Belohnung im Himmel oder die Bestrafung in der Hölle warten.

Dann aber setzte sich die Naturwissenschaft mit neuen Erkenntnissen immer schneller durch und inspirierte dadurch den technischen Fortschritt, der rasend schnell Fahrt aufnahm. Es gab aber auch Gegenspieler unter den Intellektuellen, denen der Fortschritt unheimlich wurde.

Jean-Jacques Rousseau war der erste Guru der sogenannten Zurück-zur-Natur-Bewegung, die durch seinen Essay aus dem Jahr 1749 Fortschritt ist Entfernung vom Naturzustand, was er als Kritik am Fortschritt verstand, ausgelöst wurde.

Kein Zufall, dass die mechanistische Revolution und die beginnende Industrialisierung zeitlich mit der Aufklärung zusammenfielen. Rousseau, der Vorläufer der heutigen grün-linken, woken, politisch korrekten Weltrettungs-Sekte konnte nicht wissen, was er damit 275 Jahre später anrichten sollte.

Den Rückschritt aus einem nie dagewesenen Wohlstand und ungeahnter Möglichkeiten für die gesamte Menschheit in eine finstere Zeit von Verboten, Weltuntergangsangst und eine schleichende Machtübernahme durch die irre, grün-woke, neokommunistisch-rückwärtsgewandte Sekte im Stil einer neuen Gottesstaatlichkeit, die die Menschen nun als Sünder wegen ihres Kohlenstoffdioxid-Fußabdrucks (welch absurder Begriff, wieso fällt das niemandem auf?) anstelle der Erbsünde zum Sündenbock der vorgeblichen Überhitzung der Erdatmosphäre machen will und vielerorts bereits gemacht hat.

Manchen Alarmistinnen (und Alarmisten) scheint aber doch langsam zu dämmern, dass das einhunderttausendstel Prozent menschengemachtes Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre so böse gar nicht sein kann und hat daher einen neuen Feind gefunden: die Kuh beziehungsweise deren methanhaltige Pfürze, die eine verschämte ORF-Moderatorin zu Rülpsern schönredete.

Früher hätten sogar die Hühner gelacht bei derartig obszön-dummdreisten Anschuldigungen, die nur einem einzigen Zweck dienen: So wie im gottesstaatlichen Mittelalter die Menschen zu drangsalieren und gefügig zu machen. Deshalb in Kürze: Rindfleisch essen verboten! Und Fliegen, Autofahren und – ähm – Rülpsen. …

Demnächst auf schoepfblog:
Die Energiewende 5.0: „Die Sonne ist gratis!“, sagt Leonore G.


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Reinhard Walcher

Reinhard Walcher, Dipl.-Ing., Architekt, Blogger, Essayist, Karikaturist und Zeichner, Maler, Rettungsfahrer, Schilehrer und so weiter … (Jahrgang 1953) hat nach 15 Jahren den Architektenberuf an den Nagel gehängt und lebt seither als freischaffender Cartoonist und seit 2009 als Reiseschriftsteller Der Bimreiser.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hans Pöham

    Vorschlag für Folge 6: Das Kühlwasser von Fukushima ist gratis!, sagt Reinhard W.
    Guter Herr Walcher, man versteht die Zusammenhänge ja immer weniger, gäbe es nicht Karikaturen. Eine Sorge aber ist nun weniger. Die Fukushima-Kühlwasser-Verklappung kann vermutlich starten.
    Da warte ich gespannt auf Denkanstößiges, zwei Romantiker z.B. beim Tritium-Light-Dinner, haben einen Tonno di Fukushima verspeist. Das ahnungslose Schatzi – mit Ganzkörper-Corona – zu seinem erleuchteten Schatz, der alles weiß: „Gell mein Schatz, in den Fischen aus dem kühlen Japanwasser ist lediglich Plastik, aber kein Palmöl. AKW sind doch gut für Urwald und Gorilla und Klima. Sag Schatz, das Kühlwasser, wie weit kann es die Welt-Meere abkühlen?“ ……

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