Hannes Hofinger
So läuft das Literaturgeschäft.
Notizen
Kaum ist das neue Werk von Arno Geiger ausgeliefert, da überschlagen sich jene, die man gemeinhin als Kritiker bezeichnet, mit Lobeshymnen.
Ob sie das Buch überhaupt gelesen haben?
Muss ja nicht unbedingt sein. Der Verlag liefert ja einen mundgerechten Klappentext. Abschreiben, ein wenig umformulieren und die aktuelle Buchkritik ist fertig und die Schafe laufen in die Buchhandlungen und sorgen dafür, dass aus dem schon im Vorhinein als Bestseller angekündigten Buch wirklich ein Bestseller wird. Ein Bestverkauf.
Sagt nichts über die Qualität aus. Nur über den Umsatz. Und – zur Ehrenrettung der Kritiker – üblicherweise macht man damit nichts falsch. Ein Arno Geiger garantiert üblicherweise für Qualität.
Wer kann denn schon ahnen, dass ein so bekannter Autor so fürchterlichen Schwachsinn auf das arme Papier quälen wird?
Ein Buch voller Eigenlob, voller Hymnen über die eigene Schreibkunst, eine krankhafte Lobhudelei eines Herrn Geiger über einen Herrn Geiger.
Aber so läuft das Literaturgeschäft.
Es gibt ja auch kaum noch Bücher, welche nicht den Aufkleber Spiegel Bestseller tragen. Diese Pickerl kleben sie schon auf die Bücher, bevor diese überhaupt am Markt sind.
Aber auch lokale, in der Heimatgemeinde weltberühmte Bestsellerautoren bringen einen Schmarrn nach dem anderen auf den Markt und die Lokalpresse bedankt sich herzlich für die bezahlte Anzeige der problembehafteten Nichtse.
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