Das österreichische Bundesheer hat hehre Aufgaben. Nein, nicht die Landesverteidigung. Das steht nur auf irgendeinem Papier zur Beruhigung der unbelehrbaren Neutralitätsgläubigen. Die wirklich wichtige Aufgabe des Bundesheeres ist die Förderung des Spitzensports.

Junge Menschen, welche als Lebensziel die Nachfolge von Hirscher oder Veith auf olympischen und sonstigen Treppen gewählt haben, aber keine so reichen (oder depperten) Eltern haben, welche das zu finanzieren bereit oder in der Lage sind, die gehen zum Bundesheer.

Dann zahlen wir alle gemeinsam die Ausbildung zu zukünftigen Krüppeln und Sportpensionbesitzern per Steuerbescheid. Zur Ehre des Vaterlandes.

Warum eigentlich?

Wenn mein begabtes Kind die besten Voraussetzungen für eine künftige Pianistenkarriere hat, dann muss ich als Vater selbst reich und engagiert genug sein, um dies zu finanzieren. Wo bleibt da die Ehre des Vaterlandes? Ein neuer Mozart anstatt eines hundertsten Schranz?

Geht natürlich nicht. Kultur ist nicht mehrheitsfähig.

So lange jeden verdammten Abend endlose Sportsendungen zur allerbesten Sendezeit herunterprasseln, so lange wird sich daran nichts ändern. Fußballer des Jahres. Sportler des Jahres. Weithüpfer und Langschwimmer des Jahres. Das sind die Helden. Die Vorbilder. Jene, die es vielleicht irgendwann zu irrer Kohle bringen werden. Ja, Bub, immer feste trainieren.

Und die Politik richtet sich logischerweise nach der Massenmeinung. Am Fußballplatz, da sind die Wähler. Nicht im Konzertsaal.

Und deshalb braucht ein so kleines Land, wie es Tirol nun mal ist, natürlich keinen Kulturlandesrat oder keine Kulturlandesrätin mehr. Das erledigt der Landeselektriker doch zwischendurch neben den anderen Kurzschlüssen und Landesblackouts.

Tirol könnte so toll sein. Wenn …