Einen Monat ist es her. Da schoss ein schwarzes Auto mein rotes in den Straßengraben. Explodierende Airbags, krachendes Blech, Rauch aus dem Fußraum. Ich kroch aus dem Wrack, da waren auch schon zwei Helis im Anflug.

Innsbruck Klinik!

Ich möchte euch nicht langweilen. Wird noch länger dauern, bis wieder alles passt.
Aber kein Knochen gebrochen!

Seither vergeht kein Tag, an dem mir nicht jemand gratuliert! Gratuliert zu den zumindest hundert Schutzengeln, welche mich vor Schlimmerem bewahrt haben.

Ich undankbarer Ungläubiger wäre froh gewesen, wenn ein einziges dieser Wunderwesen aufgepasst und den Unfall verhindert hätte.

Das ist so, wie bei den Wallfahrtsorten und Gnadenkapellen. Da hängen silberne Füße an der Wand mit dem Text Danke, liebe Gottesmutter, dass Du mein zweites Bein gerettet hast!

Ich wünsche mir eine Technikkapelle mit einer riesigen Votivwand. Da hänge ich dann den Rest meines Airbags, die Überbleibsel meiner nagelneuen Scheibenbremsen, ein paar Zentimeter meines Sicherheitsgurtes und den Knopf für den automatischen Notruf an die Wand.

Danke, liebe Techniker, danke Leute, die ihr eure Zeit auf dieser Welt nicht damit verplempert, Geister zu beschwören, sondern in Laboren und Werkstätten darüber forscht und grübelt, wie man unser Leben sicherer machen kann!