Dieser Tage erschien das neueste Werk eines in ganz Tirol weltberühmten Bauernpoeten oder Almliteraten, oder wie man ihn sonst noch in unseren Boulevardblättern betitelt. Auf der letzten Seite des Büchleins scheinen die ehrenwerten Sponsoren auf, welche sich daran beteiligt haben.

Raiffeisenbank Hopfgarten
Kitzbüheler Alpen
Lagerhaus
TirolMilch
Ein Textilgeschäft aus Hopfgarten

Nun frage ich mich, wer beispielsweise den TVB Kitzbüheler Alpen dazu überreden konnte, Geld aus Mitgliedsbeiträgen für die Herausgabe eines „Bauernromans“ zu verwenden. Ist dies die Aufgabe eines Tourismusverbandes?

Banken sind auch ziemlich großzügig in ihrem Sponsoring. Aber, wer bezahlt denn im Endeffekt das? Der Herr Prokurist persönlich? Wohl kaum.

Auf der anderen Seite gibt es jede Menge von wirklich guten Schriftstellern und Autoren, welche für jeden Euro dankbar wären, der ihre Situation ein wenig erleichtern würde.

Nun ist es natürlich jedem Unternehmen freigestellt, wen oder was sie mit ihren Erträgen unterstützen. Aber Verbände und Banken?

Das Seltsame ist, dass ausgerechnet jene Bücher die meisten Subventionen und Unterstützungen erhalten, welche ohnedies von Haus aus eine Erfolgsgarantie bieten. Autoren, welche sich den Verlag aussuchen können, welche bei jedem Verlag mit Handkuss und erhöhtem Autorenhonorar angenommen werden, sind meist die erfolgreichsten Abstauber.

Sind wir alle zu blöd? Zu feige? Zu arrogant, als dass wir zu einem Bankheini betteln gehen würden? Ich glaube, wir sind zu stolz, um in dieser untersten Liga zu kämpfen.

UND DAS IST GUT SO!