Elias Schneitter
Fehlerteufel
Notizen
Vor mehreren Jahren habe ich unter großen Anstrengungen ein Buch über meine Heimatgemeinde zusammengestellt. Nicht weniger als 32 Autoren lieferten ihre Beiträge und nach Monaten harter Arbeit lag die Publikation (knapp 400 Seiten) vor.
Das Buch war gerade erschienen und die erste Reaktion darauf erlebte ich beim Einkaufen. Zufällig traf ich eine alte Bekannte. Von Beruf Lehrerin, meinte sie, dass im Beitrag über das dörfliche Schulwesen der Name eines ehemaligen Schulinspektors nicht stimmen würde. Das war der erste Kommentar zum Buch und noch einige ähnliche sollten folgen.
Als langjähriger Büchermacher habe ich die bittere Erfahrung machen müssen, dass es fast nie gelingt, ein fehlerfreies Produkt herzustellen. Immer wieder ist es passiert, dass die ersten Exemplare eingetroffen sind und dann beim Durchblättern, ach du Sch…
Erst kürzlich habe ich eine Erzählung publiziert, in die ich viel Arbeit investiert habe. Ein alter Freund und einer der ersten Leser gratulierte zur Story und meinte, „du, aber auf Seite 24 da fehlt bei einer Ortsangabe ein ‚r‘….“
Nein, nicht schon wieder….
In meiner beruflichen Tätigkeit habe ich mehrmals Fortbildungskurse besucht. An die Tafel wurde eine Reihe einfacher Additionen geschrieben. Alle Ergebnisse, bis auf eines, war falsch. Bei der Frage des Kursleiters, was uns auffalle, erkannten alle sofort, wo die Fehler lagen.
Es scheint ein Wesenszug von uns Menschen zu sein, stets kritisch zu sein! Sich nicht darauf zu konzentrieren, was gut und richtig ist, sondern den Blick auf Mangelhaftes zu richten. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass wir bei den täglichen Nachrichten in den Medien, uns ganz auf Mord, Totschlag, Krieg und Katastrophen fokussieren. Dinge, die funktionieren, fallen unter den Tisch!
Note 1: Es ist unglaublich, dass ein Hinterhofstrolch aus St. Petersburg, geschult im Geheimdienst, es schafft, zum Despoten eines Riesenreiches zu werden und in einen sinnlosen Krieg zu führen. Sein totaler Narzissmus, der sich zwar in vielen Gesichtern zeigt, kennt nur eines: sein eigenes empathieloses Ego. Als Mörder von Kindern, alten Menschen, wehrlosen Zivilisten hat er sein „Lebensrecht“ längst verwirkt. Im mittelalterlichen Sinne wären solche Menschen „vogelfrei“.
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