Elias Schneitter
Bauerndemonstrationen in Europa
Notizen
Seit Wochen gibt es seitens der Vertreter der industriellen Landwirtschaft massive Proteste in mehreren Ländern der EU. Hunderte, ja Tausende Traktoren-Ungeheuer blockieren Straßen und Zufahrten in Städte.
Ein französischer Bauer wurde in einem französischen Sender gefragt, was sie mit ihrem Aufstand im Sinn hätten. Ziel ist es, gab er zur Antwort, Paris auszuhungern.
Bravo, kann ich da nur sagen! Jedenfalls ist diese Drohung nichts anderes als blanker Terrorismus.
Was die Landwirtschaft betrifft, habe ich grundsätzlich meine nicht gerade vorurteilsfreien Ansichten. Denn von dieser Seite kommt grundsätzlich nur Gejammer.
So drängt sich bei mir auch, wenn ich die monströse Traktoren-Armada sehe, reflexartig der Gedanke auf, dass Armut doch etwas anders ausschaut. Auch fällt mir stets ein, dass die Hälfte des EU-Budgets in die industrielle Landwirtschaft fließt.
Aber wahrscheinlich wollen die Industrie-Bauern gleich das gesamte Budget für sich haben.
Ich möchte an dieser Stelle jedoch mit einer positiven Meldung schließen. Unser blauer Oberzündler hat natürlich versucht, auch bei uns die Bauern zu einer Demo am Ballhausplatz aufzuhetzen. Gekommen sind 11 Traktoren! Das halten wir noch aus.
Bierpartei
Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, in denen die Parteien lange und ausgiebig über ihre Programme diskutierten und sie den Wählern vorlegten. Inzwischen ist das nicht mehr üblich. Parteiprogramme scheinen ausgedient zu haben.
Das habe ich mir neulich gedacht, als der Einzelkämpfer der Bierpartei seine Forderungen auf einigen Schiefertafeln präsentierte.
Da standen zum Beispiel Weisheiten wie mehr Gleichheit unter den Geschlechtern und mehr Gerechtigkeit für alle drauf. Große Erkenntnisse jedenfalls!
Aber der Herr Dr. Wlazny, seines Zeichens Mediziner und Kabarettist, wird sich denken, ein paar gute Jobs werden sich schon ausgehen und in ein paar Jahren pfeift kein Mensch mehr nach der Bierpartei.
Man denke nur an die Piraten, die dereinst etwas Wirbel in einen Wahlkampf brachten. Aber damit hatte es sich auch schon wieder.
Politik und Liebe
Der Berliner Bürgermeister hat seine Liebesbeziehung mit einer Senatsrätin öffentlich gemacht.
Kaum wurde das bekannt, hagelte es heftige Kritik von allen anderen im Berliner Parlament vertretenen Parteien: Mögliche Bevorzugungen für das Resort der Geliebten wurden unterstellt, Befangenheit und Unvereinbarkeit, die einen Rücktritt von ihm oder ihr notwendig machen würden.
Auf die Idee, dass man den beiden für ihre gemeinsame Zukunft viel Glück wünschen könnte, ist von den Politikerkollegen keiner gekommen. Eine Schande!
Unternehmer des Jahres
Wirtschaftszeitungen küren gerne auf ihren Titelseiten die Unternehmer des Jahres. Wie die Erfahrung zeigt, sind dann meistens diese Gefeierten zwei drei Jahre später in ein Konkursverfahren verwickelt.
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