Stephan Alfare: Verlauf – Klägliches Scheitern – Schillinger. Drei Gedichte
Es ist nicht gut mitanzusehen, wie jemand versucht, Kunst zu machen, und an der Angst scheitert.
Es ist nicht gut mitanzusehen, wie jemand versucht, Kunst zu machen, und an der Angst scheitert.
Die Zeiten, als wir noch die schönen Gedichte schrieben, mit nacktem Oberkörper in der Hitze unterm Dach.
Die Stehlampe in der Küche ... die sollte ich noch ausmachen, bevor ich mich dann schlafen lege. Ich fühle mich wie in ein Kleid aus muffigem Stoff gewickelt, ein Umstandskleid aus einem Zirbelholzschrank aus den 70er-Jahren, in einem Haus im Zürcher Niederdorf, Schweiz.
Erinnerung, halb im Schlaf noch: Silvesternacht im toten Haus unterm Schwimmbad. Die Gesichter der Leute schienen irgendwie herabgerutscht zu sein. Große Verbitterung. Tote Hose, Rauchverbot. Ängstliche Menschen. Einen Kasten Bier habe ich ausgetrunken.
Stephan Alfare, 1966 in Bregenz geboren, Buchhändlerlehre, Taglöhner, Bestattungsgehilfe, seit 1996 Schriftsteller, lebt in Wien, zahlreiche Veröffentlichungen wie die Romane "Das Schafferhaus", "Meilengewinner", "Der dritte Bettenturm" oder "Terrain". Die vorliegenden sechs Gedichte sind als Vorabdruck dem demnächst im Verlag Bucher erscheinenden und von Wolfgang Zeindl illustrierten Buch "...spinnen im zimmer..." entnommen.