Alois Schöpf
Was soll man nur schenken?
Apropos
Der Christbaum steht vor dem Goldenen Dachl. Bald wird der Weihnachtsrummel losgehen.
Um selbigem zumindest im privaten Umfeld nicht zum Opfer zu fallen, empfiehlt es sich, rechtzeitig zu überlegen, was man wem zu Weihnachten schenken könnte. Das ist aber leider so problematisch wie nie zuvor.
Seit es nämlich in den neueren Automodellen nicht einmal mehr einen CD-Player gibt, sollte man auf diese Art des früher immer passenden Geschenks verzichten, um sich nicht als ganz von Gestern zu outen. Dies gilt im Zeitalter von YouTube, Netflix und Co ebenso für allfällige DVDs.
Wie auch in einer Zeit, in der alle in ihr Handy starren, das Lesen trotz gegenteiliger Behauptung der Buchhändler zu einer Tätigkeit von Spezialisten wurde, bei denen man ohne Rückfrage mit einem Buchgeschenk garantiert daneben liegt.
Bleiben also Alkoholika, die man immerhin weiterschenken kann, bis sie einem, wie peinlich, zurückgeschenkt werden, weil inzwischen sogar ergraute Alt-Achtundsechziger immer weniger trinken.
Mäßig geeignet sind angesichts endemischer Adipositas Bonbonnieren. Aber auch Speck kann angesichts veganer Familienmitglieder den Weihnachtsfrieden trüben.
Das wertvollste Geschenk resultiert derzeit nicht aus dem finanziellen, sondern aus dem intellektuellen Aufwand, der nötig ist, um herauszufinden, was jemandem Freude bereitet.
Vor diesem Hintergrund scheiden Gutscheine als No-Gos aus.
Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 11.11.2023
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