Alois Schöpf
Die Pflege ist weiblich.
Apropos
Statistiken sind nützlich, aber völlig unsinnlich. Eine Veranstaltung der Tiroler Hospizgesellschaft in Längenfeld machte dies wieder einmal deutlich. Von den etwa 100 Personen, die sich zu einem Vortrag des Hospizgeschäftsführers eingefunden hatten, waren mindestens 90 % weiblich.
Und obgleich ich nicht gerade unter dem Verdacht stehe, ein flammender Feminist zu sein, kann man vor diesem Hintergrund nur noch feststellen: Gratulation Männerwelt! Du hast einen der kräftezehrendsten, aufreibendsten und undankbarsten Jobs, die es gibt, erfolgreich an das weibliche Geschlecht abgetreten!
Erstaunlich in diesem Zusammenhang ist auch, dass zwar von weiblicher Seite heutzutage mit Argusaugen darüber gewacht wird, dass Positionen in der Kunst, aber auch in der Verwaltung, Politik und Wirtschaft gefälligst mit halbe/halbe zu besetzen sind.
Ganz abgesehen von MeToo, wo eine falsche Handbewegung Karrieren beenden kann. Und ganz abgesehen vom Wahn, Gleichberechtigung durch die Zerstörung der deutschen Sprache einzumahnen.
Das Thema Pflege, bei dem auch in Tirol höchste Alarmstufe herrscht, wird zwar heiß diskutiert. Die Tatsache jedoch, dass der Anteil der Frauen von der Pflege naher Verwandter bis hin zu den Spitälern laut offizieller Statistik 85 Prozent beträgt, und vor allem, was gegen dieses skandalöse Missverhältnis getan werden kann, ist kein Thema.
Müsste es aber dringend sein!
Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 21.10.2023
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