Alois Schöpf
Bauern gegen Laborfleisch
Apropos
Die Diskussion hat auch Österreich erreicht, nachdem in Italien bereits ein Verbot des Laborfleischs vorbereitet werden soll, andererseits in der Schweiz über die Zulassung desselben beraten wird.
Inzwischen sprachen sich auch prominente Vertreter der österreichischen Bauernschaft gegen die Zulassung des aus Stammzellen gezüchteten Ersatzproduktes aus. Sie verweisen dabei auf den hohen Energiebedarf bei seiner Herstellung, unklare gesundheitliche Folgen, die Zerstörung der kleinräumigen Landwirtschaft und die weitere Übernahme der Lebensmittelproduktion durch Konzerne.
All dies sind triftige Argumente, dieser neuen, gewaltigen Revolution in Sachen Ernährung mit äußerster Vorsicht zu begegnen.
Die Diskussion darüber jedoch von vornherein durch ein Verbot zu beenden, würde nicht nur den Status Österreichs als Lebensmittelproduzent gefährden, sondern das wichtigste Argument weiterhin verdrängen, weshalb das Laborfleisch trotz des Bemühens um das Tier-Wohl unverzichtbar sein wird.
Man muss kein fanatischer Tierschützer sein, um zu wissen, dass die größten Verlierer der Moderne, wie es der Philosoph Peter Sloterdijk formuliert hat, die Tiere als Nutztiere sind.
Der Mord an diesen unseren fühlenden, Schmerz empfindenden und oft mit Bewusstsein ausgestatteten Mitgeschöpfen zur Befriedigung der Fleischeslust muss als eine schwere Schandtat unserer Zivilisation endlich ein Ende finden.
Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 18.11.2023
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