Alois Schöpf
Zustände wie in der DDR
Apropos
Im ostdeutschen Arbeiterparadies, das bekanntlich 1990 in die ewigen Jagdgründe menschlicher Träume einging, musste man Monate, wenn nicht Jahre auf den bestellten Trabi warten. Inzwischen ist es in Österreich nicht viel besser, allerdings nicht bezogen auf Autos, sondern auf die vielgepriesenen, weil die Welt vor der Klimakatastrophe errettenden Photovoltaikanlagen.
Was mich betrifft, so wurde das Projekt Anfang 2022 gestartet, diese Woche findet es mit der Konzessionierung durch die IKB seinen Abschluss. Dabei möchte ich gegen niemanden wegen all der Verzögerungen einen Vorwurf erheben.
Ich möchte lediglich feststellen, dass ich als Montegrotto-Stammgast schon seit 15 Jahren eine riesige Photovoltaikanlage am Dach der Badeanstalt meines Hotels bewundern kann. Und das, während Österreich schlief, in Italien!
Ebenso hat mir eine Verwandte, deren Schwiegervater ein Haus in Spanien besitzt, Unterlagen zugeschickt, wonach dort der Bau einer PV-Anlage von der Beauftragung der Firma bis zur Fertigstellung und Abnahme sage und schreibe eine Woche dauert. Ich wiederhole: 1 Woche!
Da bleibt nur noch die Frage an TIWAG und IKB, deren Eigentümer angeblich ja alle Tiroler sind, warum sich die idealistischen Klimaretter beim Einspeisen ihres Überschussstroms mit der internationalen Konkurrenz am Markt messen müssen, statt für ihre Investition mit einem Vorzugspreis bedacht zu werden?
Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 05.08.2023
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Sie schreiben von Beauftragung an bzw. Abnahme durch die Firma. Behördenverfahren sind in allen Ländern abzuwickeln, davon schreiben Sie nichts. Außerdem sind die netztechnischen(!) Vorgaben und Verfahren europäisch genormt.