Alois Schöpf
Ungeliebte Anpatzer
Apropos
Die Führungsdebatte in der SPÖ überlagert den Ausgang der Kärntner Landtagswahl. Schade. Damit gerät in den Hintergrund, woraus die Parlamentarier lernen könnten.
Es ist nämlich anzunehmen, dass die Herrn Krainer und Hafenecker und die Damen Tomaselli und Krisper sich mit ihren Statements zum sogenannten ÖVP-Korruptionsausschuss nicht auf das hohe Ross der Inquisition geschwungen haben, um ihren Parteien zu schaden. Im Gegenteil: Die ÖVP sollte österreichweit vernichtet und der eigene Wähleranteil vergrößert werden.
Das scheint ordentlich danebengegangen zu sein. Wie ist es sonst zu erklären, dass ein anerkannter SPÖ-Landeshauptmann so viel verlor, die FPÖ im Haider-Land stagnierte, Grüne und Pinke es nicht in den Landtag schafften und die ÖVP sogar einen kleinen Gewinn verzeichnen konnte?
Wer als Ersatzjustiz über seinen politischen Gegner nur Gift und Galle ausschüttet, ohne mit handfesten Tatbeständen aufwarten zu können, dem glauben die Wähler die moralische Selbsterhöhung offenbar nicht. Sie wenden sich voll Grausen ab und haben Mitleid mit dem Opfer.
Vor diesem Hintergrund kann man nur wünschen, dass im von der FPÖ geforderten U-Ausschuss über die Corona-Politik der Regierung nicht versucht wird, nachträglich ein Wurmmittel zu rechtfertigen. Vielmehr gälte es, wenn schon, die größte Krise der letzten Jahrzehnte ehrlich aufzuarbeiten, um daraus für das nächste Mal zu lernen.
Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 11.03.2023
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Sehr geehrter Herr Schöpf!
Ich habe Ihre Kolumne Apropos „Ungeliebte Anpatzer“ gelesen. Super geschrieben, bin ganz Ihrer Meinung!
Mit freundlichen Grüßen!
Sehr geehrter Herr Schöpf,
Ihrem Beitrag unter „Apropos“ am SA 11.03.2023 kann ich nur vollinhaltlich beipflichten, es ist die Wahrheit und die Wahrheit schmerzt.
Die darin namentlich angeführten Personen sind Totengräber unserer demokratischen Ordnung.
Die Medien, die diese Art des Politikmachens unkommentiert wiedergeben, tragen allerdings auch einen Gutteil dazu bei – jenes, in dem Sie publizieren miteingeschlossen . . .
Schönen guten Morgen
Zu Ihren heutigen Zeilen nur ein schlichtes, dafür umso aufrichtigeres DANKE!
Lieber Herr Schöpf,
gratuliere zu diesem perfekten Artikel in der TT.
Dies entspricht nämlich wirklich der Realität und die ganzen Extreme – so oder so – bringen am Ende gar nichts.
Sehr geehrter Herr Schöpf,
in der Kolumne „Apropos“ vom 11. März schreiben Sie, dass man nur wünschen kann, dass …. nicht versucht wird, nachträglich ein Wurmmittel zu rechtfertigen. Darf ich Sie mit einer Bitte bemühen? Wäre es Ihnen möglich, hinkünftig das altbewährte Humanmedikament Ivermectin nicht mehr als „Wurmmittel“ zu desavouieren? Es ist gegen COVID-19 unwirksam (unabhängig davon dass es in vielen Ländern dafür verwendet wurde/wird). Aus meiner Sicht rechtfertigt der Kampf vieler gegen Herrn Kickl nicht, dass Scabies-Patienten und deren Angehörige schwer verunsichert sind, wenn wir Ärzte Ivermectin bei Scabies verschreiben müssen.