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Elias Schneitter
Die starken Männer der Politik
Notizen

Unsere Welt ist und wurde zu allen Zeiten von starken Männern geprägt, sehr häufig zum Leidwesen der Menschheit.

Hitler, Stalin, Mao um gleich die Markantesten des vorigen Jahrhunderts zu nennen. Oder heute ein Putin, ein Xi Jinping oder ein Kim Jong-un.

Warum werden sie als starke Männer bezeichnet?

Weil sie empathielose Egozentriker sind, über Leichen gehen, ihre Macht nur durch eine Schreckensherrschaft und mit allen Mitteln der Unterdrückung aufrechterhalten können!

Sie lassen keine Opposition zu, keine Meinungsfreiheit, wer anders denkt wird mundtot gemacht, ausgeschaltet.

Das Hauptmotiv dieser Geschöpfe ist die Angst, die große Angst, ihre Allmacht zu verlieren. Sie sind imgrunde vollkommen Angstgetriebene, die, wenn´s brenzlig wird, wenn sie zur Verantwortung gezogen werden sollen, sich einbunkern oder sich eine Kugel in den Kopf jagen oder Zyankali schlucken.

So betrachtet sind diese starken Männer nichts weiter als bösartige, feige Angsthasen. Oder auf gut tirolerisch gesagt: gefährliche und lächerliche Hosenscheißer!


Klima- und andere Proteste

Zu Halloween hat es heftige Ausschreitungen von Jugendlichen in einigen österreichischen Städten gegeben. Laut. Polizeiberichten waren daran hauptsächlich Jugendliche mit Migrationshintergrund beteiligt, also Leute aus den Unterschichten.

Andererseits machen Klimaaktivisten, Jugendliche der last generation mit Klebeaktionen an Straßen oder mit Suppenaktionen an Kunstwerken auf sich und ihre Anliegen aufmerksam. Wie man hört, sind diese Protestierenden vorwiegend Wohlstandskinder.

Aber beide Gruppen, die underdogs und die aus gehobenen Schichten fürchten um ihre Zukunft.

Wer die Aggressionen von Autofahrern kennt, der weiß, dass es großen Mut erfordert, sich mit einer Klebeaktion gegen diese zu stellen. Mir fordert das großen Respekt ab.

Viele nennen diese Aktivisten ja schon Klima- bzw. RAF-Terroristen. Was die Bilderstürmer anlangt, hab ich in einem Beisl auch schon einen Nazi-Vergleich gehört. Die haben Bücher verbrannt, wurde gesagt, und die Klima-Terroristen zerstören Bilder. Na servas, kann ich da nur noch sagen!


Giraffen

Ein Buchtipp: Alex Kluy hat eine Kulturgeschichte über Giraffen – ja, Sie lesen richtig! – geschrieben.

Ich kenne Alex Kluy als Autor spezieller Bücher wie z.B. über den Eiffelturm oder über den Zeichner George Grosz. Daher war ich gespannt, was es mit den Giraffen auf sich hat.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch, rein gestaltungsmäßig eine Preziose und inhaltlich ein unglaubliches Kompendium über dieses seltsame, zu groß geratene Tier. Kluy hat mit bewundernswerter Akribie Geschichten über die Giraffen zusammengetragen. Besonders besticht der Autor durch seinen unaufdringlichen, feinsinnigen Humor. Ein Buch für den Feinspitz in jeder Hinsicht.

Letzter Hinweis: Giraffen als Vorbilder für den homo (den sapiens lassen wir einmal dahingestellt). Die Giraffe ist Vegetarier, gutmütig und durch und durch friedlich.

„Giraffen“, eine Kulturgeschichte von Alex Kluy, erschienen 2022 im Atelier Verlag, Wien.

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Elias Schneitter

Elias Schneitter, geb. 1953, lebt in Wien und Tirol. Zahlreiche Publikationen. Zuletzt der Erzählband „Fußball ist auch bei Regen schön“ (Edition BAES), der Roman „Ein gutes Pferd zieht noch einmal“ (Kyrene Verlag) und der Gedichtband „Wie geht’s“ in der Stadtlichter Presse, Hamburg. Daneben Tätigkeit als Kleinverleger der edition baes (www.edition-baes.com), wo ein Schwerpunkt auf die Veröffentlichung von Literatur aus der US-amerikanischen Subkultur gelegt wird. Schneitter ist Mitbegründer und Kurator beim internationalen Tiroler Literaturfestival „sprachsalz“ (www.sprachsalz.com) in Hall.

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