Alles wieder vergessen?
Die Wirtschaft fährt wieder hoch, wie die erfreuliche Nachricht lautet. Schließlich können wir nicht ewig von den Schulden leben, die der Staat für uns gemacht hat. Zeichen für das allgemeine Erwachen ist nicht nur der Transitverkehr, der wieder vorpandemische Ausmaße annimmt. Auch im täglichen Leben nähert sich der Straßenverkehr den Zeiten gestresster Hochkonjunktur, sodass man sich die Frage stellt, wie eigentlich all die Touristen jemals zwischen den Einheimischen Platz gehabt haben?
Ebenso lässt die Höflichkeit der auf der Alm freundlichen, im Tal voll in Fahrt kommenden LeistungsträgerInnen zu wünschen übrig. Es gilt, sich wieder daran zu gewöhnen, im Straßenverkehr den Vorrang genommen zu bekommen, auf Zebrastreifen von Radfahrern abgeschossen und am Gehsteig von Zeitgenossen, die mehr joggen als gehen, überrannt zu werden.
Bekanntlich gibt es nur wenige Katastrophen im Leben, aus denen man nichts lernen kann, vor allem wenn ihre Bewältigung langsam heranzunahen scheint. Haben wir aus Corona und dem damit verordneten Rückbau unserer sozialen und beruflichen Kontakte wirklich nichts gelernt? Ist unser kollektives Aufatmen, endlich einmal leiser treten zu müssen, schon wieder vergessen? Wollen wir uns neuerlich, als wäre nichts gewesen, ins übliche Hamsterrad stürzen? Keine Ahnung, wie das zu verhindern wäre.
Bei Asterix würde es nur lapidar heißen: Die spinnen die Römer!