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Reinhard Walcher
Kurze Beschreibung der Weltlage in Buchtiteln und Zitaten

„Es ist alles sehr kompliziert“, sprach einst der österreichische Bundeskanzler Fred Sinowatz (1983/86). Womit er zwar vollkommen recht hatte, sich daraufhin aber einem Sturm aus Spott und Hohn ausgesetzt sah, dem er nicht lange standhalten sollte/wollte und schließlich zurücktrat. Vielleicht war er der letzte „Sir“ in der österreichischen Politik. 35 Jahre später jedenfalls findet weder der aktuelle (österreichische) Finanzminister noch das Volk etwas dabei, dass ersterer Milliarden (Euro) an Ausgaben irrtümlich auf Hunderttausende (Euro) schrumpfen ließ. Ein dummer Rechenfehler, bei dem es um den Unterschied von vier Nullen ging, was weder Herrn Blümel noch seinem Team aufgefallen ist.

Interessant, dass ORF und der „Qualitätsjournalismus“ beharrlich von sechs Nullen sprachen, was aus den verschwitzten Milliarden wiederum gleich Hunderte Milliarden gemacht hätte.

Kleine Nachhilfe für Journalisten und das Finanzministerium:
Hunderttausend: 5 Nullen, Million: 6 Nullen, Milliarde: 9 Nullen, Billion … nein, das geht jetzt zu weit. Obwohl wir uns dank der dilettantischen Corona-Politik EU-weit durchaus im Bereich einer Billionen-Verschuldung (12 Nullen) bewegen.

Ist „Die Torheit der Regierenden“ (Barbara Tuchman/1984) Schuld, dass derzeit wieder einmal „Die Welt aus den Angeln“ (Philipp Blom/2020) gesprungen ist? „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“ (Dan Ariely/2008), weil „Der Crash kommt“ (Max Otte/2009) – so oder so. Auch wenn dieser ewige Schwarzmaler-Maxi dabei sicher nicht an den/das C-Virus gedacht hat, denn „erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ (Wilhelm Busch/1832-1908) beziehungsweise „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ (Petra Hülsmann/2019). Und „errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum/Irren ist menschlich, aber im Irrtum zu verharren, ist teuflisch“ schrieb Lucius Seneca um 60 n. Chr., ohne damals etwas von den jungen, modern-konservativen (österreichischen) Politikern zu wissen, die 270 Jahre nach der Aufklärung die Trennung von Staat und Kirche noch immer nicht vollzogen und sicher nicht die „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ (Yuval Harari/2018) gelesen haben.

„Die Kriminalgeschichte des Christentums“ (Karlheinz De-schner/1986) sowie die „Verbrechen der katholischen Kirche“ (Hans-Jürgen Wolf/2000) seien den „katholisch indoktrinierten politischen Eliten“ (Alois Schöpf/2020) ans Herz gelegt, denn „Der Herr ist kein Hirte“ (Christopher Hitchens/2007 ). Es ist „Nicht zu glauben“ (H. W . Valerian//2006), dass bis zum heutigen Tag nur ganze drei Staaten im europäischen Raum den Laizismus – also die Nichteinmischung des Klerus in die Politik – realisiert haben: nämlich Frankreich, das Ursprungsland der Aufklärung, und die Türkei unter Mustafa Kemal Atatürk (deutsch Vater der Türken) im Jahr 1923 sowie mit Abstrichen das römisch-katholische Portugal.

„Wie Religion die Welt vergiftet“ (Christopher Hitchens/2007)) erleben wir täglich, obwohl die „Unterwerfung“ (Michel Houellebecq/2015/18) unter den Islam glücklicherweise noch ausbleibt, wenn auch die „Feindliche Übernahme“ (Thilo Sarrazin/2018) bereits begonnen hat.

Panikmache in der „C-Krise“, Überheblichkeit in der „Klimakrise“, Hilflosigkeit in der „Flüchtlingskrise“, Blauäugigkeit bei der „Islamischen Immigration“ und Unterwürfigkeit bezüglich der „Politischen Korrektheit“ eint die PolitikerInnen der westlichen, noch freien(?) Welt. „Die Kunst des klugen Handelns“ (Ralf Dobelli/2012) nämlich ist nur denjenigen möglich, die sich von Glaubenssätzen und Konditionierungen befreit haben und „Die Kunst des klaren Denkens“ (Ralf Dobelli/2016) pflegen beziehungsweise erlernen.

„Woran glauben?“ (Rudolf Taschner/2016) fragt der Mathematiker, anstatt sich für das Wissen als Maxime unseres Handelns einzusetzen. Denn „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ (Science Busters /2010). Und „So denken Millionäre“ (T. Harv Eker/2010) in den höchsten politischen Positionen für die gesamte Gesellschaft, obwohl sie nur deshalb Millionäre und Milliardäre sind, weil sie eben nicht für die Allgemeinheit, sondern an ihren eigenen Vorteil denken.

Die sogenannte C-Krise (ich will dieses widerliche Viech nicht mehr bei seinem Namen nennen) entlarvt die Hilflosigkeit bei gleichzeitiger Arroganz der PolitikerInnen in erschreckender Weise. Deren väterlich-autoritäre Corona-Show ist nur deshalb möglich, weil sich die große Mehrheit der Menschen noch immer als Untertanen versteht. „Die Krone der Schöpfung“ („Scala naturae“/Aristoteles/um 350 v. d. Z. und Bibel/1 Mos 1.), wie sich der Mensch – religiös indoktriniert – selbst nennt, kann es insbesondere in seiner/ihrer Ausformung als Politiker´in nicht ertragen, dass sich ein winziges Wesen wie dieser/dieses Virus den staatlichen An- und Verordnungen widersetzt beziehungsweise diese schlicht ignoriert. So spricht der Gesundheitsminister immer wieder vom „Senken der Zahlen“ (2020/21). Unbeirrt von der Tatsache, dass man eine Zahl nicht senken kann, sondern nur die Anzahl (der Neuinfektionen). Dass die sogenannten Querdenker und „Silberhüte“ ausgerechnet die einzig vernünftigen Maßnahmen der Regierenden (Abstand – Maske – Hygiene) sabotieren, bestätigt wieder einmal, dass „nur zwei Dinge unendlich sind: das Weltall und die menschliche Blödheit“ (Albert Einstein/1911 ff.).

Bücher und kluge Sprüche also helfen zwar, nützen aber nix .

Reinhard Walcher

Reinhard Walcher, Dipl.-Ing., Architekt, Blogger, Essayist, Karikaturist und Zeichner, Maler, Rettungsfahrer, Schilehrer und so weiter … (Jahrgang 1953) hat nach 15 Jahren den Architektenberuf an den Nagel gehängt und lebt seither als freischaffender Cartoonist und seit 2009 als Reiseschriftsteller Der Bimreiser.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Harald Büchele

    Vielen Dank für Ihre perfekte Literaturaufstellung, Herr Walcher!
    Ich möchte , wenn ich darf, meinen Senf in Form des Hinweises auf:
    Carlo M. Cipolla
    THE BASIC LAWS OF HUMAN STUPIDITY
    (zur Zeit nur auf Englisch)
    dazugeben.
    Für Tiroler Zustände wäre natürlich auch Sepp Schluiferer, Fern von Europa, sehr aufschlussreich.
    Als einziger Hüter eines Stolpersteines in Innsbruck ist mir dieses Buch ein großer Trost – Familie Demnig hat es sehr amüsiert.
    Mit lieben Grüßen und dem festen Glauben an die Dummheit der Menschheit (aktuell USA)
    Harald Büchele

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