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Nicole Staudenherz
Friede, Freude, Eierkuchen
Die Mär vom glücklichen Huhn
Essay

Glücklich könnten sie schon sein, wenn man sie denn nur ließe. So wie alle empfindungsfähigen Lebewesen sind Hühner bestens dazu in der Lage, sich ihres Lebens zu freuen. Entgegen der landläufigen Meinung sind sie nämlich weder blind noch dumm.

Tragisches Faktum: Hühner sind die vom Menschen am meisten genutzte und ausgenutzte Spezies auf diesem Planeten. Auch angesichts dieser Tatsache scheint es vermessen, über das Glück oder Unglück eines Wesens zu sprechen, von dem die Allgemeinheit so wenig weiß.


Erstaunliche Fakten über Hühner

Viele Menschen denken, Hühner wären farbenblind. Weit gefehlt! Die Vögel können Farben sehr gut erkennen und unterscheiden, sogar ultraviolettes Licht und Schillerfarben. Ihre Welt sieht also bunter aus als unsere. Durch UV-reflektierende Muster im Gefieder erscheint das Federkleid den anderen Hühnern sehr viel farbenfroher als uns Menschen.

Hühner leben in einer komplexen Sozialstruktur. Jedes Tier kennt seinen Platz in der Gemeinschaft und zeigt ein ausgeprägtes, höchst individuelles Verhalten. Die Federwesen können eine große Zahl an Artgenossen erkennen und sich an sie erinnern. Außerdem schließen sie Freundschaften mit anderen Hühnern. Einige Bindungen sind sehr eng und die Trauer beim Tod einer Freundin ist groß. Oft so groß, dass auch das verlassene Huhn selbst kurze Zeit später stirbt.

Sinnleeres Gegacker? Ein Vorurteil. Hühner verfügen für ihre Kommunikation über ein großes Repertoire an Lauten mit spezifischen Bedeutungen. So nutzen sie zum Beispiel verschiedene Warnlaute für Feinde aus der Luft und Feinde am Boden.

Außerdem wurde nachgewiesen, dass die Tiere den Gegner gar nicht selbst sehen müssen, um angemessen zu reagieren, denn die Warnlaute eines Artgenossen vermitteln ihnen die benötigten Informationen. Die Signale funktionieren ähnlich wie menschliche Worte.

Hennen kommunizieren sogar mit ihren ungeborenen Kindern. Schon etwa 24 Stunden vor dem Schlüpfen nehmen Mutterhennen Kontakt zu ihren Küken auf und bringen ihnen Laute bei. Eine Studie über Mutterhennen und ihre Küken hat ergeben, dass Hennen zu Empathie fähig sind. Besonders, wenn sie ihre Küken gefährdet sehen, deuten erhöhte Herzfrequenz, niedrigere Augen- und Kammtemperatur sowie Verhaltensänderungen auf emotionalen Stress der Mutterhennen hin.


Dummes Huhn? Dummes Klischee

Hühner sind ähnlich klug wie Säugetiere. Sie begreifen unter anderem, dass zuvor versteckte Gegenstände noch vorhanden sind, was die Fähigkeiten eines menschlichen Kleinkindes übertrifft. Außerdem können Hühner Probleme lösen, sich an Vergangenes erinnern, Entscheidungen treffen, lernen und schlussfolgern.

Küken sind von Geburt an dazu in der Lage, Additions- und Subtraktionsaufgaben im Zahlenraum zwischen Null und Fünf zu lösen. In einer weiteren Studie zeigten Hühner in punkto Verhaltensflexibilität und Lernfähigkeit ähnliche Fähigkeiten wie Krähen, die erwiesenermaßen besonders intelligent sind.

Hühner besitzen die Fähigkeit sowohl zur Selbstbeherrschung als auch zur Selbsteinschätzung – beides Hinweise auf ein Ich-Bewusstsein.

Selbstbeherrschung bedeutet in diesem Kontext, zugunsten eines späteren Vorteils auf unmittelbare Bedürfnisbefriedigung zu verzichten. Wir Menschen können das erst ab einem Alter von etwa vier Jahren.

Angesichts dieser wissenschaftlich belegten Fakten wirkt es wie blanker Hohn, dass die klugen, feinfühligen Federwesen milliardenfach zur Maschine degradiert werden. Nur, weil es der Mensch auf ihre Keimzellen abgesehen hat.


Das Gelbe vom Ei?

Hennen legen ihre Eier nämlich nicht, um dem Menschen Frühstück oder Backzutaten zu liefern. Biologisch gesehen dient das Ei der Fortpflanzung. Es besteht aus der Eizelle („Dotter“), einer Proteinlösung („Eiklar“), den gallertartigen Hagelschnüren, die das Eigelb verankern, den pergamentartigen Schalenhäuten und der porösen Kalkschale.

Seinen Ursprung hat das fragile Gebilde im Eierstock der Henne, wo es sich aus Eizelle und Follikel (Eibläschen) während seiner etwa 24-stündigen Reise durch den so genannten Legedarm nach und nach zu seiner bekannten Gestalt entwickelt. Es verlässt den Körper des Huhns durch die Kloake, das ist der gemeinsame Körperausgang für die Verdauungs-, Geschlechts- und Exkretionsorgane.


Ich wollt‘, ich wär ein Huhn?

Bis zu 90% der österreichischen Legehennen stammen aus identischen Zuchtlinien mit den wohlklingenden Markennamen wie „Lohmann Brown Classic“ für die konventionelle Haltung und „Lohmann Sandy“ vorwiegend für die Bio-Haltung.

Geliefert werden die Tiere von der Firma Lohmann Breeders. Besucht man die Website des Zuchtkonzerns, glaubt man sich bei einer Maschinenfabrik wiederzufinden. Von „peak production“ und „feed consumption“ ist dort die Rede, ein „management guide“ steht zum Download bereit. Und letzten Endes werden Lohmanns Hybridzuchten genau als das gehandhabt: namenlose Eier-Produktionsmaschinen.

Das fühlende Lebewesen, das bewusst erlebende Individuum ist unsichtbar. Der „absent referent“, um es mit Carol J. Adams auszudrücken. Das einzige, was zählt, ist der Output. In Tierschutzkreisen spricht man von Qualzucht.


Klone mit Charakter

Die Individualität und Erlebensfähigkeit konnte man ihnen freilich nicht wegzüchten, wie es Hilal Sezgin auf den Punkt bringt:

„Zwischen den Hühnern einer solchen Zuchtlinie gibt es keine nennenswerten genetischen Unterschiede mehr, sondern sie verdanken sich einer extremen, an ökonomischen Imperativen orientierten (In)zucht. Doch gerade weil sie einander fast ähneln wie Klone, ist eines umso erstaunlicher: dass sie trotzdem so ausgeprägte Persönlichkeiten besitzen. Das merkt man, sobald man diesen Legehennen eine neue Heimat gibt. Schon mehrmals habe ich solche Hennen, die im Alter von einem Jahr regulär geschlachtet werden sollten, sich aber in irgendwelchen Stallritzen vor dem Schlachttransport verstecken konnten, vom Besitzer der Farm geschenkt bekommen und auf meinem Hof untergebracht. Zum Beispiel Gloria, die nach der Sängerin von «I will survive» benannt wurde, weil sie zunächst eine Legedarm-OP überstehen musste, bevor sie meinen Garten unsicher machte und sich auf das Aufstöbern toter Frösche spezialisierte. Oder Kid, die auf Zuruf herbeigeflitzt kam, gelegentlich auf meiner Schulter thronte wie ein Piratenpapagei und sich das Recht herausnahm, vom Gartentisch Erdbeeren und Kekse zu stibitzen. Egal, wie laut ich schimpfte, und egal, welchen städtischen, hühnerungewohnten Besuch ich gerade empfing.“

Gerade die individuellen Persönlichkeiten, Befindlichkeiten und Bedürfnisse der Tiere werden in der Eierindustrie zu weiten Teilen negiert. Wie ließe es sich sonst rechtfertigen, dass weltweit Milliarden Individuen in ein System hineingezüchtet, hineingeboren, hineingezwungen werden, in dem jeder Aspekt ihrer Existenz nach Marktkriterien durchrationalisiert ist?


Vom Leben als Maschine

Es beginnt in den Elterntierfarmen: Dort müssen Hennen für einen ständigen „Nachschub“ an neuen Legehennen sorgen. Sie dürfen dabei allerdings niemals ihre eigenen Eier ausbrüten, stattdessen leben sie in engen Ställen, allzu oft auf ihren eigenen Exkrementen. Die Eier werden in künstlichen Brutanlagen ausgebrütet, ohne die Fürsorge des Muttertiers. Wer es nach genau 21 Tagen nicht aus dem Ei geschafft hat, wird mit den Schalen der bereits geschlüpften Küken entsorgt.

Unter natürlicheren Umständen würde die Henne dem Küken aus dem Ei helfen, wenn ihm das Schlüpfen nicht von allein glückt. Die angehenden Legehennen kommen nach etwa vier Monaten in die jeweilige Haltungsform, wo sie ungefähr ein Jahr verbringen.

Der Alltag als Eierlieferantin ist kein Spaß. Eine aktuelle Studie aus der Schweiz spricht Bände: Demnach haben 97 Prozent der Legehennen gebrochene Knochen, und zwar unabhängig von der Haltungsform. Bio-Hennen in Freilandhaltung waren genauso betroffen wie Tiere in konventionellen Betrieben.

Im Durchschnitt hatte jedes untersuchte Huhn drei Knochenbrüche. Bei einzelnen Tieren waren es sogar elf. Als Ursache wird die angezüchtete hohe Legeleistung vermutet. Denn das für die Eierschale benötigte Kalzium beziehen die Hühner aus ihren eigenen Knochen. Bei über 300 Eiern pro Jahr kann sich das Skelett nicht richtig regenerieren und wird brüchig.

Auch schmerzhafte Erkrankungen der Legeorgane können vorkommen, ja sind geradezu vorprogrammiert. Nach einem Bruchteil ihrer Lebensspanne sind die Hennen völlig ausgelaugt. Lässt die Legeleistung nach, werden alle Tiere eingefangen und geschlachtet. Die natürliche Lebenserwartung eines Huhns würde etwa acht Jahre betragen, in seltenen Fällen sogar 15 Jahre.
2021 wurden in Österreich etwa 100 Millionen Hühner geschlachtet (Masthühner inklusive).


Wider die Natur

Das Bankivahuhn, von dem die domestizierten Tiere abstammen, legt zur Fortpflanzung nur einige wenige Eier pro Jahr. Auch die zu Automaten hochgezüchteten Hennen zeigen trotz der gigantischen Legemenge noch arttypisches Brutverhalten: Normalerweise würden sie etwa 10 bis 15 Eier sammeln und sie dann gemeinsam in einem Nest ausbrüten. Das Wegnehmen der Eier sorgt bei den Hennen für massiven Stress.

In Legebatterien mit Förderbändern lässt sich sogar beobachten, dass die Hühner verzweifelt versuchen, ihr Ei zurückzuholen. Auch in anderen Haltungsformen kann es vorkommen, dass die Hennen nach der Entnahme der Eier noch stundenlang danach suchen und sogar andere Hühner zur Hilfe holen.


Wo sind die Brüder?

Bisher war nur von den Hennen die Rede. Doch was passiert mit ihren Brüdern? Bei den typischen Hochleistungs-Legerassen sind männliche Küken „unrentabel“. Für die Mast sind sie schlecht geeignet, weil sie zu langsam und zu wenig Fleisch ansetzen.

So werden sie üblicherweise direkt nach dem Schlüpfen „entsorgt“: mittels Gaszufuhr erstickt, lebendig zerschnitten oder ganz einfach in Abfallbehältern entsorgt, in denen sie qualvoll ersticken.

Sogar im kleinen Österreich sind wir da schnell bei neun Millionen getöteten Küken pro Jahr angelangt. Die übliche Methode hierzulande: Ersticken mit Kohlendioxid. Das ist Standardpraxis, unabhängig von der Haltungsform. Erst langsam etablieren sich im Bio-Bereich Alternativen, bei denen auch die männlichen Küken einige Wochen am Leben gehalten werden (bevor sie schlussendlich doch das Messer in die Kehle bekommen).

Eine Branchenlösung soll nun Abhilfe schaffen. Demnach sollen über 70% der Hahnenküken in Zoos, Greifvogelstationen und vergleichbaren Einrichtungen an die dort gehaltenen Tiere verfüttert und etwas mehr als 10% im Rahmen von Bruderhahn-Initiativen zur Fleischgewinnung gemästet werden. Im Klartext: Der Tod der Hähne ist weiterhin systemimmanent, wird aber in Zukunft anders organisiert.

Eine tierfreundliche Lösung wäre die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung, mit der das Geschlecht der Tiere bereits im Ei festgestellt werden kann, und kurz nach der Befruchtung, noch bevor das werdende Lebewesen im Ei empfindungsfähig ist.

Mittlerweile stehen verschiedene Technologien zur Verfügung. Zu bevorzugen wären jedenfalls Methoden, die in einem relativ kurzen Zeitfenster angewendet werden, da gesichert ist, dass vor dem siebten Tag noch kein Schmerzempfinden vorhanden ist.


Eine Frage der Haltung

Etwa 60 Prozent der fast sieben Millionen Legehennen in Österreich leben in Bodenhaltung. Das bedeutet, dass die Hennen ihr ganzes Leben in einem Gebäude verbringen, oft sind Tausende Tiere auf engem Raum zusammengedrängt. Pro Quadratmeter sind sieben bis neun Hennen erlaubt.

In vielen Betrieben gibt es so genannte Volieren. Das ist eine Art offener Käfig, der es erlaubt, die Tiere auf mehreren Ebenen „platzsparend“ übereinander anzuordnen. Dadurch sitzen die Tiere auch in dieser Haltungsform oft in Käfigen, aus denen es meist nur in der untersten Ebene einen Ausgang zum Boden gibt.

Häufig ist ihnen der Weg dorthin durch Artgenossinnen versperrt und durch die Fütterung im Bereich der Käfige werden sie dazu angehalten, oben zu bleiben.
Unter solchen Bedingungen können sich keine Familien- und Sozialverbände herausbilden. Sobald die Gruppe mehr als 90 Tiere umfasst, können die Hennen nicht mehr zwischen bekannten und unbekannten Artgenossinnen unterscheiden, was zwangsläufig zu Konflikten führt.

Wenn die Tiere ihr Gegenüber nicht kennen, müssen sie nämlich erst einmal die Hierarchie ausloten, und das geschieht für gewöhnlich im Kampf. Dieser kostet die beteiligten Hennen Energie und löst beträchtlichen sozialen Stress aus. Die permanente Belastungssituation kann zu Verhaltensstörungen wie Federpicken führen, bis hin zum Kannibalismus.


Käfigeier durch die Hintertür

Die berüchtigten Legebatterien sind in Österreich seit Anfang 2020 verboten. Der Import von Käfig-Eiern ist jedoch legal. In der EU sind noch so genannte “ausgestaltete Käfige” erlaubt. Das ist ein Euphemismus für Käfighaltung mit einigen kosmetischen Verbesserungen und etwas mehr Platz.

Etwa die Hälfte der Legehennen in der EU leben in dieser Haltungsform. Für Importe aus Nicht-EU-Ländern gibt es keine Vorschriften hinsichtlich der Haltungsform. Hauptimportland (45%) ist Deutschland, wo sieben Prozent der Legehennen in Käfigen leben – also vergleichsweise wenig. Auf Platz zwei finden sich die Niederlande mit 18 % Käfighaltung. Danach kommt aber schon Polen (14% des Imports), das Land mit 40 Millionen Legehennen (87%) in Käfighaltung. Schalenei wird zu fast 100 % aus EU-Ländern importiert, Eiprodukte zu 95% aus EU-Ländern.

Allerdings bestehen in diesem Bereich gewisse Ungenauigkeiten: Werden beispielsweise Eier aus einem Nicht-EU-Land in die Niederlande exportiert und dort zu Flüssigei verarbeitet, kann das als niederländisches Flüssigei nach Österreich kommen.

Ein beträchtlicher Teil der rund 1,8 Millionen Eier, die Österreich täglich (!) als Schaleneier und in Form von Flüssigei oder Eipulver importiert, sind also Käfigeier. Diese landen häufig in der Gastronomie und in verarbeiteten Lebensmitteln wie Backwaren, Nudeln oder Mayonnaise – überall dort, wo eine Herkunftskennzeichnung nicht verpflichtend ist.

Somit landen routinemäßig Käfigeier auf österreichischen Tellern: Denn mehr als die Hälfte aller konsumierten Eier werden außer Haus verzehrt oder versteckt in Fertigprodukten gekauft.

Auch die grundsätzlich tiergerechtere Freilandhaltung kann Probleme mit sich bringen. Oft nutzen die Hennen das Auslaufareal nicht, vor allem dann, wenn nicht genug schützende Elemente wie Bäume, Sträucher und Unterstände vorhanden sind. Das ist das Erbe des Urhuhns – ein Waldtier mit einer tiefsitzenden Angst vor Raubtieren, denen es auf offenen Flächen schutzlos ausgeliefert wäre. Außerdem fehlen oft die Hähne, die dem Schutzbedürfnis der Hennen entgegenkommen.


Kritische Fragen

Zweifellos hat sich durch den unermüdlichen Einsatz der Tierschutz-NGOs bereits vieles für Österreichs Legehennen verbessert: Käfige sind Geschichte, das berüchtigte Schnabelkürzen wird hierzulande nicht praktiziert und der Freiland-Anteil ist vergleichsweise hoch. Auch für die Hahnenküken wird nach einer Lösung gesucht. Es mag sogar sein, dass es in diesem Land vereinzelte Orte gibt, an denen die Hennen nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen ein relativ schönes Leben führen dürfen.

Das Gesamtbild bleibt jedoch trist. Selbst beim Musterbetrieb scheint es angebracht, das Narrativ vom „glücklichen Huhn“ kritisch zu hinterfragen:

Aus welcher Zuchtlinie stammen die „glücklichen Hühner“? Handelt es sich um eine leistungsoptimierte Qualzucht? Wie ging es den Elterntieren? Was passiert mit den „glücklichen Hühnern“, wenn ihre Legeleistung nachlässt? Wo sind die Bruderhähne der „glücklichen Hühner“?

Österreichs Legehennen „liefern“ über zwei Milliarden Eier pro Jahr. Das entspricht einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 236 Stück. Fakt ist, dass diese grotesken Mengen an Zuchtvogel-Keimzellen, die Herr und Frau Österreicher mit schöner Regelmäßigkeit vertilgen, unmöglich zur Gänze von „glücklichen Hühnern“ gewonnen werden können.


Alternativen zu Eiern

Glücklicherweise gibt es überzeugende Alternativen zum Hühnerei. Nein, das ist dann nicht automatisch ein „chemisches Ersatzprodukt“. Ganz simpel beim Backen als Ei-Ersatz: Apfelmus, Bananen oder geschrotete Leinsamen mit Wasser, je nach gewünschter Backeigenschaft. Statt Eiweiß lässt sich auch „Aqua Faba“, das Kochwasser von Kichererbsen, zu fluffig-weißem Schnee aufschlagen. Für Frühstück und Brunch lässt sich mit Kräutern und Gewürzen ein herzhafter Rühr-Tofu zaubern.

Und wer es wagt, jene Skepsis abzulegen, die seltsamerweise immer bei pflanzlichen „Ersatzprodukten“, doch so gut wie nie beim industriell verarbeiteten Tierprodukt auftritt, dem tut sich eine Welt auf: vegane Mayo, veganes „Ei“-Pulver, veganes hartes „Ei“, veganes Spiegel-„Ei“; es gibt nichts, was es nicht gibt.

Unterdessen der traurige Status Quo: Der weltweite Bestand an Legehennen beläuft sich auf fast acht Milliarden Tiere. Etwa 1,6 Billionen Eier werden weltweit jährlich produziert.

Außer Zweifel steht: Würde sich die Menschheit zumindest ein Stück weit von ihrem pervers überbordenden Eierkonsum verabschieden, ließe sich immenses Tierleid verhindern.


Quellen:
Niko Rittenau/ Patrick Schönfeld/ Ed Winters (2021): Vegan ist Unsinn! Populäre Argumente gegen den Veganismus und wie man sie entkräftet.
Hilal Sezgin (2014): Hilal Sezgins Tierleben. Von Schweinen und anderen Zeitgenossen.
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nutztier.at/daten
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tierwelt.ch/ratgeber/gefluegel/das-sozialleben-der-huehner#
topagrar.com/gefluegel/geschlechtsbestimmung-im-ei-lohmann-und-in-ovo-starten-kooperation-12698749.html
vgt.at/presse/news/2018/news20180327ih.php
vgt.at/presse/news/2019/news20190220ih.php
vgt.at/projekte/legehennen/fakten.php
vgt.at/projekte/legehennen/index.php
watson.ch/!651338063

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Nicole Staudenherz

Nicole Staudenherz, geb. 1976 in Innsbruck, verheiratet, Betreuerin autistischer Kinder, Pflegerin bei den Sozialen Diensten Innsbruck, Pflegehelferin bei Tirol Kliniken, Diplom. Gesundheits- und Krankenschwester Tirol Kliniken, LKH Natters und Hochzirl, inzwischen hauptberufliche Kampagnenleiterin des Vereins gegen Tierfabriken (VGT).

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