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Alois Schöpf
Training für die Zukunft

Zwei Meldungen dieser Tage: In der Antarktis liegen die Temperaturen um 40° über dem Durchschnitt. Und: Der Weltklimabericht diagnostiziert bereits jetzt bleibende Schäden durch den Klimawandel.

Die Unterbrechungen der globalen Lieferketten, die durch den Krieg in der Ukraine und die Sanktionen der westlichen Staaten verursacht werden, ob es nun Erdöl, Erdgas, Getreide oder Chips betrifft, sind also nur ein milder Vorgeschmack dessen, was uns in Zukunft der Klimawandel bringen wird.

So deprimierend die durch die Aggression Putin-Russlands verursachten Ereignisse im Osten Europas auch sind, sie bieten die groteske Chance, mit dem Umdenken und Umsteigen sofort zu beginnen.

Was das Umdenken betrifft, sei lediglich daran erinnert, dass durch eine schonende Fahrweise und den Verzicht auf jede zweite Cappuccino-Fahrt in den Süden bis zu 30 % Benzin eingespart werden könnten. Ähnliches gilt für das Absenken der Wohnungstemperatur sowie für den Fleischkonsum, der, ganz nebenbei, das Tierleid verringern und den zum Futtermittel degradierten Weizen aus der Ukraine Bedürftigeren überlassen würde.

Was zuletzt das Umsteigen auf von fossilen Brennstoffen unabhängige, umweltschonende Technologien betrifft, so würde es nicht nur unserer gebeutelten Wirtschaft gut tun, wenn umgehend mit dem Bau aller nur irgendwie vertretbaren Wasserkraftwerke, Photovoltaik- und Windanlagen begonnen würde.

Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 26.03.2022

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Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Johanna Rotter

    Sehr geehrter Herr Schöpf!
    Wieder ein „Apropos“, das mir aus dem Herzen spricht! Nicht nur Ihre Gedanken zum Klimawandel – auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf ein hoffentlich rascheres Ersetzen von CO2-„trächtigen“ fossilen Brennstoffen entsprechen meinen Vorstellungen.
    Ganz besonders imponieren mir Ihre Überlegungen zur Verringerung von Tierleid durch die Reduktion des Fleischkonsums.
    Ebenso wie die zum raschen Einsatz von Photovoltaik- und Windkraftanlagen.
    Obwohl ich mir einbilde, prinzipiell unternehmerfreundlich zu sein, muss ich es doch der Industrie ankreiden, dass sie sich offenbar bei der Produktion von umweltfreundlicheren Materialen (z.B. Ersatz für Plastik) nicht mehr anstrengt. Und der Öffentlichen Hand, dass sie solche Bemühungen nicht stärker fördert. Hier wären aus meiner Sicht in erster Linie die Abschaffung des „Dieselprivilegs“ und die Unterstützung für neue Materialien aus den dadurch erzielten Mehreinnahmen vordringlich.

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