Nicole Staudenherz
Die Tränen des Raubtiers
Von Schafsköpfen, Unschuldslämmern
und ihren Fressfeinden
Essay
Ein Schaf müsste man sein. Den ganzen Tag auf der Panoramawiese duftige Kräuter goutieren, den Lämmchen beim Spielen zuschauen und sich den lieben langen Tag die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Welch eine Idylle! Leider aber nur die halbe Wahrheit. Denn abseits der Alm lauert das Grauen.
Zu Beginn eine kurze Bestandsaufnahme: Mit 01.12.2021 gab es 402.000 Schafe in Österreich, davon über 85.000 in Tirol. Im Jahr 2021 wurden in Österreich 331.000 Schafe geschlachtet, darunter 288.000 Lämmer. Das entspricht einer Zunahme der Schlachtungen um 6,2% gegenüber dem Vorjahr.
Die Realität hinter den pittoresken Schafweide-Panoramen: technisierte Tötungs-Infrastrukturen. Auf Österreichs Schlachthöfen geht es mitunter alles andere als zimperlich zu. Wie Aufdeckungen des VGT (Verein gegen Tierfabriken) aus dem Jahr 2020 zeigen, wurden auf zwei niederösterreichischen Schlachthöfen im Beobachtungszeitraum von wenigen Tagen hunderte Schafe betäubungslos geschlachtet.
Die rituelle Schlachtung von Schafen („Schächten“) ist laut Tierschutz-Schlachtverordnung in Österreich nämlich explizit erlaubt. Allerdings sind einige Auflagen einzuhalten. Unter anderem muss unmittelbar nach dem Schächtschnitt eine Betäubung vorgenommen werden und während der Durchführung muss ein amtliches Kontrollorgan ständig anwesend sein.
Damit nahm man es freilich in den vom VGT angezeigten Schlachthöfen nicht so genau. Die Aufnahmen zeigen ein Stunden währendes Blutbad ohne jede behördliche Aufsicht. Ein verheerendes Kontrolldefizit, das dringend behoben gehört.
Kurz und schmerzlos?
Auch in Österreichs Nachbarländern, wohin jedes Jahr Tausende Schafe eigens zur Schlachtung exportiert werden, scheint es nicht viel besser auszusehen. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2018 ergab, dass es auf kleinen und mittelgroßen Schlachthöfen in Deutschland bei 45% der Schafe zu Fehlbetäubungen kam.
Wird die gesetzlich vorgeschriebene Betäubung nicht korrekt durchgeführt, dann erleben die Tiere den Kehlschnitt und das Verbluten bei vollem Bewusstsein mit. In Italien, dem zweitgrößten Tötungs-Exportland für österreichische Schafe, scheint man geltende Vorschriften mancherorts eher als unverbindliche Empfehlungen aufzufassen: Aufdeckungsvideos der NGO Animal Equality zeigen einen italienischen Schlachthof, wo Lämmer getreten, herumgeworfen und an Beinen und Schwänzen über den Fliesenboden gezogen werden. Von Betäubung keine Spur.
Hilflos zappelnd sieht man die Tierkinder am Förderhaken hängen, während ihr Blut in den Abfluss sprudelt. So viel zum Thema „kurz und schmerzlos“.
Gewalt, streng nach Vorschrift
Selbst wenn die Schlachtung strikt nach Gesetz verläuft: Der Vorgang ist und bleibt eine gewaltsame Tötung. Die facheinschlägigen Leitfäden lesen sich jedenfalls nicht gerade wie die Anleitung zu einem Weidespaziergang. Hier ein kleiner Auszug aus dem „Leitfaden für bewährte Verfahrensweisen betreffend Tierschutz bei der Schlachtung“:
„Da ein Wiedererwachen sowohl nach der Elektro- als auch nach der Bolzenschussbetäubung möglich ist, muss möglichst schnell, d.h. in der tonischen Phase, gestochen werden. Kann in dieser Zeit nicht gestochen werden, ist eine Herzdurchströmung mit 50 Hz Stromfrequenz oder eine Nachbetäubung anzuschließen. […] Durch Eröffnen beider Halsschlagadern oder entsprechender herznaher Blutgefäße muss sofort ein starker Blutverlust eintreten, der zu einer cerebralen Hypoxie führt. Es ist dafür zu sorgen, dass die Stichwunde in der Haut groß genug ist, da ansonsten der Blutfluss verzögert wird (was beim wolligen Schaf aber kaum zu sehen ist, da die umliegende Wolle das Blut aufsaugt). […] Man schneidet mit einem Schnitt ca. fingerbreit hinter dem Unterkiefer von Ohr zu Ohr durch die Kehle. Dabei werden die Halsmuskeln, Speise- und Luftröhre sowie die Halsgefäße durchtrennt.“
Hand aufs Herz: Wem läuft bei dieser Schilderung das Wasser im Mund zusammen? Würden die gleichen Prozeduren zur Euthanasierung jener Heimtiere durchgeführt, die wir völlig willkürlich zu unseren Lieblingen auserkoren haben, dann wäre der öffentliche Aufschrei wohl groß.
Zahlen und Fakten zeigen also, dass Österreichs Almen keine Lebenshöfe sind und dass Schafe hierzulande als „Nutz“tiere gelten, nicht als Kuscheltiere. Sie werden nicht aus Liebhaberei gehalten, sondern um Fleisch und Milch zu gewinnen.
Exportware Lebewesen?
Außerdem sind sie international gehandelte „Waren“, die ganz legal bis zu 29 Stunden auf LKWs quer durch Europa transportiert werden dürfen. Lämmer im Alter von weniger als sechs Wochen, die noch von der Muttermilch abhängig sind, dürfen bis zu 19 Stunden transportiert werden, mit einer Stunde Pause.
Wie erwähnt gehen Schlacht-Exporte hauptsächlich nach Italien und Deutschland. Auch der Verkauf von Lämmern zur Mast im Ausland scheint ein attraktives Geschäft zu sein. Knapp über zehntausend waren es laut TRACES-Report allein im Jahr 2020, wobei die offiziellen Zahlen ungenau sind, weil Schafe und Ziegen in einer Sammelkategorie zusammengefasst werden.
Es kommt noch schlimmer: Jahr für Jahr werden Mutterschafe aus Österreich zur Zucht auch in Länder außerhalb der EU verbracht, unter anderem nach Russland oder Aserbaidschan. In Staaten also, die nicht unbedingt für großartige Tierschutzstandards oder sonstige Manifestationen der Güte bekannt sind.
Aserbaidschan beispielsweise steht im weltweiten Tierschutz-Ranking der NGO World Animal Protection auf der untersten Stufe. Wie ist es möglich, dass Transporte dorthin überhaupt genehmigt werden?
Ganz egal, um welche Destination es sich handelt: Die Liste der Probleme bei Lebendtransporten ist lang. An oberster Stelle stehen Hunger und Durst. Schafe nehmen Wasser gewöhnlich nur im Zusammenhang mit der Fütterung auf. Somit ist die vorgeschriebene einstündige Tränkepause ohne Futtergabe nutzlos. Für eine Fütterung wäre jedoch ein weitaus längerer Zeitraum einzuplanen.
Für Lämmer, die noch von der Muttermilch abhängig sind, ist eine reine Wassertränke auf langen Transporten nicht geeignet. Auch Elektrolytgetränke können nicht als Futter für Milchlämmer gelten. Zwar wird dadurch der Durst vermindert, aber nicht ausreichend Energie zugeführt. Der Hunger bleibt also bestehen.
Ein weiteres gravierendes Problem bei Lebendtransporten ist die Hitze. Schon ab Temperaturen von 25 Grad können Schafe in Hitzestress geraten. Die Temperatur im Inneren des Fahrzeugs ist fast immer höher als in der Umgebung. Dieses Detail wird bei der Planung und Freigabe der Transporte bisweilen „übersehen“. Die Ventilatoren in den Transportern können die Luft im besten Fall nur austauschen, aber nicht wirksam senken. Bei Stillstand und langsamer Bewegung des Fahrzeugs kann sich die Temperatur durch die Körperwärme der Tiere in kürzester Zeit um etliche Grad erhöhen.
Selektive Aufmerksamkeit
Spätestens an dieser Stelle drängt sich die Frage auf, warum wir über all das so selten in der Zeitung lesen. Wo bleibt die Entrüstung der Schafhalter, die einen Teil ihrer geliebten Tiere ins Ausland verkaufen (müssen) und einen anderen Teil der Herde zur Schlachtung bringen (müssen)?
Stattdessen findet Jahr für Jahr mit schöner Regelmäßigkeit eine emotional aufgeheizte Sensationsberichterstattung über den vermeintlichen Bossgegner der Schafe statt.
Bühne frei für den Wolf, die willkommene Projektionsfläche für alle Frustrationen.
290 Schafe wurden in Tirol im Jahr 2021 von Wölfen getötet. Großer Aufschrei, Fackelzüge und wütende Demonstrationen waren die Folge. Unterdessen tötet der Homo Sapiens ohne Gewissensbisse tausendmal so viele Schafe, aber schweigt nobel darüber, kaut und schluckt und zuckt mit den Schultern. Wischt sich die Krokodilstränen aus dem Augenwinkel und droht dem vergleichsweise höchst bescheidenen Konkurrenz-Raubtier mit dem Schießgewehr.
Um Missverständnissen vorzubeugen, soll an dieser Stelle mit aller Deutlichkeit festgestellt werden, dass Tierschützer großes Mitleid mit den von Wölfen gerissenen Schafen haben und sie sehr gerne vor dem tödlichen Biss schützen würden. Nur eben auf friedliche Art.
Herdenschutz: möglich und machbar
So gut wie alle namhaften Tier- und Naturschutzorganisationen fordern umfassenden Herdenschutz nach dem Vorbild unserer ebenso von Almwirtschaft geprägten Nachbarländer. Denn dort zeigt sich, dass Maßnahmen wie durchgehende Behirtung auch im hochalpinen Terrain machbar und mit Tourismus und Freizeitsport vereinbar sind. Die Zahl der Wolfsrisse lässt sich dadurch auf ein Minimum reduzieren.
Geht nicht – gibt’s nicht: Auch in Österreich stünden uns – zumindest auf dem Papier – genügend Hirten zur Verfügung. Eine parlamentarische Anfrage ans Landwirtschaftsministerium ergab, dass im vergangenen Jahr 7.207 Hirten offiziell gelistet waren und auch entsprechende Behirtungsprämien kassiert haben. Umgelegt auf die 4.769 Almen in Österreich müsste also auf jeder Hochgebirgswiese mindestens ein Hirte stehen.
„Was aber nicht so ist – und damit der Verdacht naheliegt, dass die Hirtenzahl eine statistische Größe ist. Und in den vergangenen Jahren Millionen an Fördergeldern versenkt wurden“, so das Fazit eines Artikels im Standard.
Auch in Zukunft stehen Fördermittel zur Verfügung, die dann hoffentlich widmungsgemäß für den Schutz der Almtiere eingesetzt werden. Für Tierwohlbehirtung ist zwischen 2023 und 2027 nämlich ein Förderbudget in Höhe von 80 Millionen Euro vorgesehen, für die Almbewirtschaftung etwa 55 Millionen.
Fachliche Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen in Form von Beratungen, Praxis-Workshops und Hintergrundwissen erhalten Schafbauern unter anderem bei länderübergreifenden Organisationen wie LIFEstockProtect: Herdenschutz Österreich, Bayern und Südtirol oder im Inland beim Österreichzentrum Bär Wolf Luchs bzw. beim Tiroler Kompetenzzentrum Herdenschutz im Oberland. Auch landwirtschaftliche Interessensvertretungen wie Bio Austria bieten Unterstützung und Beratung an.
Das Land Tirol informiert auf einer eigenen Website über die Basics sowie auch über aktuelle Erfahrungswerte mit regionalen Herdenschutz-Projekten. Darüber hinaus wurden von Landesseite mobile Herdenschutzzäune angeschafft, die bei Bedarf kostenlos ausgeliehen werden können. Interessantes Detail: Ein Pilotprojekt mit Behirtung und gelenkter Weideführung im Tiroler Oberland brachte 2021 durchwegs gute Ergebnisse. Die Anzahl der Wolfsrisse bei der Versuchs-Herde lag bei Null.
Durch geeignete Herdenschutzmaßnahmen lassen sich zudem auch in jedem Almsommer Tausende Schafe vor einem qualvollen Tod durch Absturz, Unwetter und Krankheit schützen. Denn diese Gefahren sorgen bei Almtieren für eine nicht zu unterschätzende Mortalitätsrate, die sich durch Behirtung merklich senken ließe.
Eine gewaltfreie und vernünftige Lösung des Interessenskonfliktes zwischen Artenschutz und landwirtschaftlicher Tierhaltung ist also nicht nur denkmöglich, sondern wird bereits erfolgreich umgesetzt. Auch in Tirol.
Artenschutz als Überlebensfrage
Eine Randnotiz: Mitten in der größten Biodiversitätskrise seit 66 Millionen Jahren ist dem Artenschutz unbedingt Platz einzuräumen. Schätzungen zufolge verläuft das menschgemachte Artensterben im Vergleich zu natürlichen Ursachen mit hundert- bis tausendfacher Beschleunigung ab.
Das massenhafte Aussterben unserer Mitlebewesen im Anthropozän ist keineswegs ein rein ästhetischer Verlust, sondern gefährdet die Lebensgrundlagen der Menschheit massiv. Eine Verwässerung geltender Gesetze wie etwa der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie ist angesichts dessen völlig indiskutabel. Aus dieser größeren Perspektive ist die Rückkehr jedes Lebewesens, das der Natur in Zeiten der Klimakrise zu mehr Resilienz verhilft, höchst willkommen. Wölfe, deren Hauptnahrung eigentlich Waldtiere wie Rehe sind, tragen als „Gesundheitspolizei des Waldes“ dazu bei, angeschlagene Ökosysteme wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Gefährlich für Schafe: der vernunftbefreite Homo Sapiens
Wölfe sind obligate Karnivoren. Das bedeutet, sie müssen andere Tiere töten, um zu überleben. Da sich in Tirol bislang noch kein Rudel etablieren konnte, ziehen immer wieder Einzeltiere durch, die ihre jeweiligen Familien in den Nachbarländern verlassen haben. Meist sind sie ausgehungert und ohne die Unterstützung der Alphatiere sind sie relativ schlechte Jäger.
Präsentiert man ihnen ungeschützte Almschafe, werden sie zuschlagen und irritiert vom atypischen Fluchtverhalten der Schafe meist unmittelbar hintereinander mehrere Tiere töten. Das muss nicht sein. Wölfe sind nämlich äußerst lernfähig. Ein Faktencheck des Naturschutzbundes bringt es auf den Punkt:
„Ein Wolfsrudel, ebenso ein Paar und manchmal auch ein Einzeltier, besetzen ein Territorium, das sie gegen andere Artgenossen verteidigen […]. Wird in diesem Bereich effizienter Herdenschutz betrieben, lernen die Wölfe schnell, dass sie ihr Glück bei Weidetieren gar nicht versuchen müssen. Als Wildtiere müssen sie ihre Energie gut einteilen und nehmen deshalb immer die am leichtesten zu erlangende Beute. Dieses Wissen geben sie an ihre Nachkommen weiter.“
Anders als der Wolf ist der Mensch von seiner Konstitution her ein Allesesser; das bedeutet keineswegs, dass er alles essen muss, im Gegenteil: Wir sind in unserer Ernährungsphysiologie höchst flexibel und anpassungsfähig und können uns bester Gesundheit erfreuen, ohne jemals ein anderes Tier verzehren zu müssen.
Wer ist also „grausamer“ oder „gefährlicher“? Der Beutegreifer, der einige wenige Tiere erlegen muss, um sich selbst und seine Familie am Leben zu erhalten? Oder der vermeintlich vernünftige Omnivore, der aus egoistischen Überlegungen im großindustriellen Maßstab tötet?
Der gefährlichste Fressfeind des Tiroler Bergschafs ist und bleibt wohl der Mensch.
Quellen:
Utz Anhalt: „Wolf und Mensch – Skizzen einer dramatischen Beziehung“. In: Tierethik 2/2019. tierethik.net/?2019-02
Rockström, J., Steffen, W., Noone, K. et al. „A safe operating space for humanity.” In: Nature 461, 472–475 (2009). doi.org/10.1038/461472a
„Über Problemwölfe & Wolfsmanagement.“ In: Tierschutzkurier Nr. 5/2021, 26 ff.
animals-angels.de/neuigkeiten/titel/2020/tiertransporte-bei-hitze.html
Animal Equality: „Brutale Lämmer-Schlachtungen“. youtube.com/watch?v=H5mtp4YIDsQ
api.worldanimalprotection.org/country/azerbaijan
api.worldanimalprotection.org/country/russia
bio-austria.at/a/bauern/herdenschutz-und-grosse-beutegreifer-in-tirol-aktueller-stand-juli-2020
derstandard.at/story/2000135511068/der-wolf-zwingt-die-hirten-auf-die-weide
Handbuch Tiertransporte – Langstrecke. Online unter tierschutzkonform.at/nutztiere/handbuecher-checklisten
lifestockprotect.info
meinbezirk.at/landeck/c-lokales/tiroler-kompetenzzentrum-fuer-herdenschutz-im-oberland_a4191225
naturschutzbund.at/mythen-um-den-wolf.html
schafeundziegen.com/detailansicht/article/wenn-hitze-gefaehrlich-wird
statistik.at/web_de/statistiken/wirtschaft/land_und_forstwirtschaft/viehbestand_tierische_erzeugung/viehbestand/index.html#index3
statistik.at/web_de/statistiken/wirtschaft/land_und_forstwirtschaft/viehbestand_tierische_erzeugung/schlachtungen/index.html
tirol.gv.at/landwirtschaft-forstwirtschaft/agrar/rechtliche-bestimmungen-in-der-landwirtschaft/beutegreifer/herdenschutz/
verbrauchergesundheit.gv.at/handel_export/Publikationen/traces.html
verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/tierschutz/bei_schlachtung/Tierschutz_Schlachtung_Leitfaden_Verfahrensweisen.pdf?8hkwey
vgt.at/presse/news/2020/news20200410mn.php
vgt.at/presse/news/2021/news20210914mn_2.php
PS: Unser Ukraine Hilfsprojekt – zweite Fahrt nach Polen
Am Freitag, 3. Juni 2022 fuhren die Kampagnenleiterin des VGT Tirol und ihr Ehemann Günter schon zum zweiten Mal nach Polen zu einem Lebenshof. Die Wochen zuvor wurde wieder viel Tiernahrung, Transportboxen , Kinderspielzeug und medizinisches Material gesammelt.
Der Anhänger und das Auto waren voll mit den gespendeten Materialien. Die Fahrt hat sich durch den starken Pfingstverkehr sehr in die Länge gezogen und Nicole und ihr Ehemann waren froh, nach knapp zehn Stunden Fahrt am Ziel angekommen zu sein.
Am nächsten Tag fuhren sie gleich zum Lebenshof ( Hafen der Rettung https://www.przystanocalenie.org/ ) und übergaben dem Betreiber des Lebenshofs die Futterspenden und auch die gesammelten 1500 Euro. Der Betreiber Dominik war überwältigt und war sehr froh um die Unterstützung.
Gemeinsam luden und sortierten sie Futterspenden, Kinderspielzeug und medizinisches Material. Dabei wurden sie neugierig von Pferden, Eseln, Hunden, Hühnern und vielen anderen Tieren beobachtet. Hin und wieder schlich eine Katze vorbei und beschnupperte die Tiernahrung. Ob sie auch etwas bekommt ?
Nach dem Abladen arbeitete Dominik gleich weiter. Die Arbeit am Lebenshof muss getan werden. Die Tiere brauchen Futter, Betreuung und viel Liebe. Und es ist wirklich bewundernswert, mit welcher Ruhe und Empathie hier für die Tiere gesorgt wird. Der ganze Ort strahlt eine extrem positive Stimmung aus und das überträgt sich auch auf die Tiere.
Die Pferde freuen sich schon in der Früh, wenn sie auf die Koppel gehen können und auch die Schafe und Ziegen, die schon einige schlimme Erlebnisse hinter sich haben, leben gemeinsam in ihrem „Garten“ mit Klettermöglichkeiten und schönen Schattenplätzen. Jedes einzelne der geretteten, und zum Teil schwer traumatisierten Tiere wird individuell betreut.
Auch die anderen Tiere haben schöne Gehege und haben viel Platz. Kühe, Esel, Hunde, Katzen, Hühner und viel andere Tiere beobachteten die Tiroler neugierig und entspannt.
Dominik fuhr seit Kriegsbeginn schon 32 Mal in die Ukraine. Er fährt jedesmal an einen anderen Ort und verteilt die Sachspenden. Es ist gefährlich, aber er hilft, weil die Menschen und die Tiere in der Ukraine unsere Hilfe benötigen. Die Lage ist unübersichtlich und der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Die Menschen in der Ukraine sind unendlich dankbar für die Hilfe.
Nicole und ihr Ehemann Günter planen schon die nächste Fahrt Anfang August.
Die Kampagnenleiterin sagt: „Der Krieg und die belastende Situation der Menschen und Tiere in der Ukraine macht uns sehr betroffen. Wir sind sehr beeindruckt von Dominiks Energie und Engagement. Und sind aber auch sehr froh, dass wir ihn unterstützen können. Wir werden wieder Tiernahrung und andere Dinge sammeln, und unseren kleinen Beitrag leisten.“
Es wird folgendes gesammelt:
Tiernahrung : Hundenassfutter, Katzennassfutter,Transportboxen für Hunde und Katzen, Hundeleinen
Die Spenden können auf der Nordseite des Getränkemarkts T&G in der Bachlechnerstrasse in Innsbruck in einem Verschlag abgegeben werden. Die Nummer des Vorhängeschlosses ist 6020.
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN bedankt sich bei allen, die so großartig gespendet haben!
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