Nur noch 3 Wochen bis zur EU-Wahl. Hinter der FPÖ, der 30% vorhergesagt werden, die Roten und die Schwarztürkisen Kopf an Kopf bei allen Umfragen.

Der Parteichef der Schwarztürkisen bekommt die Panik und beruft den parteiinternen Krisenstab ein.

Was können wir jetzt noch machen? Etwas versprechen? Mehr Geld? Weniger Steuern und Abgaben?

Glaubt uns niemand mehr meint der Pressesprecher. Immer, wenn ich Ähnliches in einer Pressekonferenz erzähle, dann lachen sie mich aus oder sie schlafen ein. Vergiss es, Chef!

Nach langer, erfolgloser Diskussion zeigt Klara von der Jungen ÖVP auf und meint:

Umfragen fälschen! Das könnte helfen.
Du meinst, wie beim Kurz? Affäre Beinschab? Ich glaube nicht, dass dies noch einmal funktionieren könnte.
Nein, ganz im Gegenteil. Wir bringen die Presse dazu, uns ganz schlecht zu beurteilen, auf Umfragen hinzuweisen, welche uns bei 15 Prozent sehen.
Nicht böse sein, aber hast du etwas geraucht?

Nein, natürlich nicht im Dienst. Übrigens der Hanfstore in der Greilstraße ist irre, kann ich nur empfehlen. Aber zurück zum Thema. Stellt euch vor, wir verlieren tatsächlich die prognostizierten 10% und stürzen auf 25% ab. Dann können wir lächelnd auf die Umfragen verweisen, welche uns bei 12% gesehen haben und wir haben in einer atemraubenden Aufholjagd satte 24% Zustimmung erhalten. 

Und bei der Rede nicht vergessen: Unendlich lange den Mitarbeiterinnen, den Funktionären, der Wählerschaft und so weiter danken, dass sie mitgeholfen haben, dieses Wunder zu erreichen. Bei Dankesreden getrauen sich nämlich die Reporter nicht, dich zu unterbrechen, und wenn dann eine unangenehme Zwischenfrage kommt, dann sofort das Thema wechseln und auf die Konkurrenz hinweisen, welche doch die supergeile 30%-Vorhersage nicht im Ansatz erreichen konnte, während wir in einer gewaltigen Aufholjagd, und erlauben sie mir, meinen Mitarbeitern zu danken … dies in Endlosschleife bis der Reporter aufgibt.

Das Klatschen fand kein Ende, der Parteichef machte Sie sogleich zur neuen Pressesprecherin und drei Wochen später…

Es ist genauso gekommen und wenn die Schwarztürkisen nicht gestorben sind, dann feiern sie heute noch ihren epochalen Sieg gegen die Meinungsforschung.