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Elias Schneitter
Idealismus und Politik
Notizen

Unweigerlich musste ich über Idealismus und Politik nachdenken, als ich das Interview mit dem Kommunistenführer Kay-Michael Dankl nach der Landtagswahl in Salzburg Im Fernsehen sah.

Bei Idealisten in der Politik läuten bei mir stets die Alarmglocken, denn sie sind in der Regel von ihren Idealen so überzeugt, dass sie dazu neigen bis zum bitteren Ende nicht von ihrem Weg abzuweichen. Nach dem Motto: Der Zweck heiligt alle Mittel.

Diesen Tunnelblick kann man aktuell grade bei den Klebern beobachten, die sich inzwischen vom guten Ansatz völlig in ihren Starrsinn verrannt haben und inzwischen bei der Bevölkerung eher das Gegenteil von dem erreichen, was sie ursprünglich wollten.

Was die österreichischen Kommunisten betrifft, habe ich mich stets gewundert, dass Idealisten, und dazu zähle ich die Salzburger und Grazer Neopolitiker, sich ausgerechnet in die Reihe der Kommunisten stellen. Die sehr waghalsige Begründung des Salzburger Parteiführers Dankl war jedenfalls alles andere als überzeugend.

Mit einem Bekannten habe ich darüber auch im Umfeld des Wiener 1. Mai Aufmarsches diskutiert. Er hat mir folgende Begründung geliefert:

Die Kummerln haben immer noch große Rücklagen und Besitztümer, besonders bei Immobilien. Ohne Kohle kannst du keine Partei gründen und auch keinen Wahlkampf führen. Drum haben sich die Salzburger und die Grazer drauf eingelassen.


Note: Und wieder die Rasenmäher–Symphonie

Endlich ist es Frühjahr. Endlich kommen die frisch geölten und gereinigten Rasenmäher wieder zum Einsatz. Die Anarchie der lärmenden Höllenmaschinen donnert wieder über das Land.

Die Rasenflächen, genau zwei Centimeter hoch, geschniegelt und gestriegelt, clean und sauber, Gänseblümchen und Hahnenfuß und jedes andere Blümchen werden geköpft und auch die Bienen und Insekten müssen dran glauben. Der Rasenmäher, das neue Tiroler Wappentier und der höllische Lärm der Zweitakter, das ist die neue Landeshymne.

Also auf auf zur fröhlichen Orgie des Lärms und zur Kultivierung unnatürlicher Rasenflächen. Hurra!


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Elias Schneitter

Elias Schneitter, geb. 1953, lebt in Wien und Tirol. Zahlreiche Publikationen. Zuletzt der Erzählband „Fußball ist auch bei Regen schön“ (Edition BAES), der Roman „Ein gutes Pferd zieht noch einmal“ (Kyrene Verlag) und der Gedichtband „Wie geht’s“ in der Stadtlichter Presse, Hamburg. Daneben Tätigkeit als Kleinverleger der edition baes (www.edition-baes.com), wo ein Schwerpunkt auf die Veröffentlichung von Literatur aus der US-amerikanischen Subkultur gelegt wird. Schneitter ist Mitbegründer und Kurator beim internationalen Tiroler Literaturfestival „sprachsalz“ (www.sprachsalz.com) in Hall.

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