Alois Schöpf
Teures Geschwätz
Im Dezember 2019 beschloss der Innsbrucker Stadtsenat, unter Einbindung von 180 Kulturschaffenden eine Kulturstrategie Innsbruck 2030 zu entwickeln.
Das „Ergebnis des Partizipationsprozesses“ liegt nun vor und bestätigt als eine 49-seitige Ansammlung trivialer Mode-Phrasen in dramatischer Weise sämtliche Kritikpunkte, die bereits bei der Erteilung des 120.000 € teuren Auftrags vorgebracht wurden.
Wie kommen Tirols Kulturschaffende eigentlich dazu, meist Politikerinnen vor die Nase gesetzt zu bekommen, die von Kultur so wenig verstehen, dass sie zuerst einen Partizipationsprozess starten müssen, um zu wissen, was sie wollen sollen?
Und wie kommen verdienstvolle Persönlichkeiten und Institutionen dazu, ihre komplizierten Anliegen in Ressorts wiederzufinden, die, wie in Innsbruck, neben Kultur Umwelt, Energie, Mobilität, Tiefbau, Grünanlagen und Straßenbetrieb umfassen? Und wie kommen Sie zuletzt dazu, Opfer des post-68-er Irrglaubens an die Schwarmintelligenz zu werden?
Letztes Wochenende lieferte im Congress Innsbruck das Sinfonische Blasorchester Tirol unter Bernhard Schlögl ein Konzert ab, wie es mit heimischen Kräften in dieser Qualität noch nie zu hören war. Landeshauptmann Platter und Bürgermeister Willi ließen sich immerhin entschuldigen. Die Kulturdamen Schwarzl und Palfrader nicht einmal das.
So schaut die heimische „Kulturstrategie“ real aus! Ignorant und desinteressiert!
Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 09.04.2022
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Die Kultur war schon immer (auch schon in der Antike) ein Bereich, wo sich manche Emporkömmlinge (sowohl auf politischer als auch auf künstlerischer Seite) wichtig machten.
SEHR GEEHRTER HERR SCHÖPF!
HERZLICHEN DANK FÜR IHR KULTUR- „APROPOS“ IN DER HEUTIGEN TT …
AUSSER SPESEN (€ 120.000) NIX GEWESEN …
„DAS“ lese ich aus ihren Zeilen!
Wieder einmal eine sauteure „Expertenkommission“ – die das Versagen unserer
selbstherrlichen Politiker* kaschieren soll – muss – darf…. !
Mein Gott! Warum hat mich nie jemand gefragt? Um dieses horrende Salär hätte ich
„IHNEN“ auch auf circa 101 Seiten „ALLES“ geschrieben oder gesagt … was „SIE“ wollten!
Gell – so charakterlos macht – PECUNIA NON OLET … hihihi ….!
Es fällt schwer – dabei nicht persönlich oder ausfallend zu werden!
Ich bewundere Sie – Herr Schöpf – ich könnte das auf Dauer nicht …. ich bin einfach
froh – nicht in der Öffentlichkeit zu stehen!
Noch eine schöne Karwoche und vielleicht friedvolle Ostertage!
Sehr geehrter Herr Schöpf,
die gesamte Kulturpolitik in Tirol schreit seit Jahren nach Fachleuten!
Es ist erbärmlich, wie die Bürokraten gerade auch in Bereichen, wo sie nichts verstehen, maßgeblichen Einfluss ausüben und entscheidungsschwache Politiker verstecken sich hinter diesen!!
Ich hoffe, Ihr großartiger Artikel bringt Änderungen oder verschwindet wieder in den diversen „Papierkörben“!
Ich wusste leider vom Konzert des Bernhard Schlögls nichts!!!
Trotzdem, herzliche Grüße!