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Alois Schöpf
Da müssen wir durch.
Apropos

Öl- und Gaspreise sind im freien Höhenflug, nicht minder die Strompreise, die systembedingt nachziehen. Der Kunstdünger wurde wesentlich teurer, überhaupt Chemieprodukte, dadurch bedingt auch die Lebensmittel: Wir kennen das Lied. Es wird uns jeden Abend vorgesungen und befördert die Panik, in Massenarmut zu versinken.

Zugleich brütende Hitze: Ob menschengemacht oder nicht. Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen: 38 Grad in Baden Württemberg. Der ausgetrocknete Po, 50-prozentige Ernteeinbußen in Oberitalien. Und dann noch die täglichen Schreckensmeldungen aus der Ukraine. Wenn es eines wachen Zeitgenossen nicht unwürdig wäre, müsste man zur Aufrechterhaltung des Seelenheils die Augen zumachen und sich die Ohren zustopfen.

Oder alles, abgesehen vom Krieg, auf den wir keinen Einfluss haben, ganz anders sehen! Und sich daran erinnern, dass wir Europäer trotz aller Schandtaten, die wir uns geleistet haben, nicht auf den Kopf gefallen sind und das derzeitige Desaster auch als große Chance begreifen könnten. Das Abkoppeln von Gas und Öl wird uns ohnehin blühen.

Danke Herr Putin, dass Sie uns zum Handeln zwingen. Und das nicht erst bei 45° Dauertemperatur! Wir müssen Pumpkraftwerke bauen, Windräder aufstellen und die Fotovoltaik massiv aufrüsten. Und zwar sofort! Weshalb auch all jene bürokratischen Hindernisse, die das behindern, umgehend und radikal reduziert werden müssen.

Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 02.07.2022

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Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Klaus Jenewein

    Nun, bevor in Tirol das erste Windrad steht, werden noch schnell ein paar Bergspitzen weggesprengt, ein paar Schigebiete fusioniert, einige Seilbahnen und Hotels in die Gegend geklatscht.
    Dank der Seilbahnlobby, der Hotellerie, der Tourismus- Kaiser und all derer, die im Landhaus mitmachen.
    Die Windkraft in Tirol, die erlebe ich vermutlich nicht.
    Da nützt auch kein Putin!
    Alles andere ist bereits im Bau!

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