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Walter Plasil
Exklusiv!
Wird das der neue Skandal der britischen Royals?
Satire

Aktuell von einem Kurztrip aus London zurückgekehrt, beeile ich mich, das Neueste aus dem Wohnsitz der Queen Elisabeth II, dem Windsor Castle, zu berichten.

Das erlaube ich mir in dem Fall aber nur, weil mir zugesichert wurde, dass es auch ohne mein Zutun sowieso ab Mittwoch die ganze Welt wissen wird. Also ist es wegen des geringen Unterschieds zwischen heute und morgen vertretbar, schon jetzt darüber zu reden.

Jenny, die Tochter meines Onkels, die nun schon seit fast zwei Jahren in den Diensten des Hauses Windsor steht, hat mir brühwarm erzählt, was seit Tagen in den Gängen des Schlosses die Runde macht. Anfangs wollte es ja keiner glauben, aber nun ist es doch offiziell geworden.

Eben von jener Jenny habe ich die im Moment noch geheime Information, dass die Öffentlichkeit keine Ahnung davon hat, was es so alles an Organisation im Schloss gibt. Immer wieder steht Prinz Charles dabei im Mittelpunkt. Er wird ja als erzkonservativ, aber politisch den Grünen zugeneigt beschrieben. Sonst weiß man nicht viel über ihn. In diesem Fall sei alles sein Werk gewesen, wird gesagt. Und das, was sich daraus entwickelt hat, macht ihm augenblicklich gerade wenig Freude.

Ja, da war auch die Sache mit Diana und Camilla; alles längst Schnee von gestern. Das interessiert dort niemanden mehr. Es sind ganz andere Dinge, über die gespro-chen wird. In den Mittelpunkt sind nämlich die Folgen von Neuerungen geraten, die Charles bereits vor mittlerweile 6 Jahren im Schloss eingeführt hat. Dafür hatte er natürlich das ausdrückliche o.k. seiner Mutter. Ja, es war sogar so, dass es eigentlich die Königin war, die ihn um eine Organisationsreform des höfischen Lebens gebeten hatte. Anlass dafür dürfte der Umstand gewesen sein, dass die Königin bereits ihren 90. Geburtstag überschritten hatte.

Dass es Prinz Charles schon damals anzusehen war, dass er sich dachte, es werde jetzt nicht mehr allzu lange dauern, … war ein offenes Geheimnis. In absehbarer Zeit werde er jener sein, der dann alsbald die von ihm selbst eingerichteten organisatorischen Verbesserungen im Tagesablauf des königlichen Daseins werde genießen können.

Womit damals, vor immerhin sechs Jahren, niemand gerechnet hat, war die Tatsache, dass der Thronfolger tatsächlich ein durchaus modernes Palastmanagement eingeführt hat. Alles wurde umorganisiert. Von Küche bis Keller, bis zur Abschaffung vieler komplizierter Alltagsabläufe, alles wurde modernisiert und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Nachdem Prinz Charles auch der (begründeten) Ansicht war, dass auch die persönliche Gesundheit des königlichen Personals zu wünschen übriglasse, wurde ein gar nicht so kleines Fitnessstudio eingebaut. Es war für alle Personen im Windsor Castle, (dazu zählten natürlich auch die Mitglieder der königlichen Familie) frei zugänglich und erlangte schnell große Beliebtheit im Schloss.

Jetzt, nach Ablauf all der Jahre, hat sich denn auch ein messbarer Erfolg eingestellt. Nahezu alle Menschen, die im Schloss zu tun haben, sind gesünder geworden. Der größte Erfolg hat sich vor allem bei einer Person eingestellt, mit der Prinz Charles allerdings am wenigsten gerechnet hatte. Bei der Queen!

Elisabeth II. ist nämlich nach wie vor eine der treuesten Besucherinnen des Fitnessstudios. Und sie ist inzwischen so fit, dass sie nicht nur die letzten sechs Jahre locker weggesteckt hat, sondern nach Einschätzung ihres persönlichen Fitnesstrainers etliche weitere erfüllte Jahre vor sich hat.

Aber der Clou kommt erst jetzt. Jetzt denkt die Queen nämlich sogar daran, diesen Fitnesstrainer, (Maria-Jose Carramba, ein ehemaliger Bodybilder aus Gibraltar, 56) zu dem sie ein Naheverhältnis entwickelt hat, zu heiraten. Aktuell laufen schon die Vorbereitungen dafür, für den verdienstvollen Mann einen passenden Adelstitel zu finden, den ihm die Queen zwecks Erhebung in den Adelsstand verleihen könnte.

Von ihr selbst ist zu hören, dass sie schon längere Zeit darüber klagt, dass es in ihrer persönlichen Umgebung zu still geworden sei. Auch für die notorisch unfolgsamen Corgis sei es das Beste, wenn wieder ein gestrenger Herr im Hause sei, soll sie geäußert haben! Und einen Fitnesstrainer zu heiraten, das habe ja in den höchsten Kreisen des Adels mittlerweile fast schon Tradition. Vor allem dann, wenn gerade kein passender Reitlehrer zur Verfügung steht.

Sie freue sich im Übrigen schon darauf, dass im Rahmen der geplanten Hochzeit wieder all die bunt bekleideten jungen Soldaten aus den Ländern des Commonwealth mit all ihren feurigen Rössern zu sehen sein würden. Dudelsack und Trommel, Bärenfell und derbe, schwarze Schuhe mit Schottenrock, das Abschießen krachender Kanonen (ohne Kugeln natürlich), das sei der beständige Ausdruck für das eigentlich Britische. Und aus der Kutsche winken, das gehört natürlich auch dazu. Sie liebe das! Und ihre Untertanen lieben es auch.

Auch die ersten Stimmen aus der royalen Familie der Queen liegen schon vor. Man kann sie unter man sei „very, very, amused“ zusammenfassen.

Lediglich die Reaktionen bei Prinz Charles waren, vertrauenswürdigen Berichten zufolge, „horrible“. So soll er sich immer wieder die Haare gerauft und stundenlang schreiend durch die Räume von Schloss Windsor gerast sein. Erst Camilla – die sofort gerufen wurde – konnte ihn dann mit bestimmten Versprechungen dazu bringen, sich halbwegs zu fassen. Das wurde zumindest vom Personal erzählt.

Und die Tatsache, dass ihm niemand gesagt habe, dass seine Mutter seit Jahren ihre Fitness trainiere, sei ein Verbrechen, das noch geahndet werden müsse, soll er immer wieder lauthals von sich gegeben haben. Er sei ja immerhin der Thronfolger und wer, wenn nicht er, hätte so etwas erfahren müssen!

Er wolle und könne nicht mehr zuwarten, habe er danach inoffiziell verlauten las-sen. Internen Berichten zufolge sei umgehend angeordnet worden, „den ganzen Fitness-Shit, der ohnehin nie zu den Royals gepasst habe, vor allem aber den schleimigen Trainer, der sich anmaßen wolle, sein Stiefvater zu werden, sofort zum Teufel zu jagen“.

Interessant wird sein, wie dann morgen die Weltpresse auf all diese Vorfälle reagieren wird!

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Walter Plasil

Walter Plasil, Jahrgang 1946, geboren in München, aufgewachsen in Wien, seit 1971 in Innsbruck. Führte viele Jahre das INGENIEURBÜRO WALTER PLASIL für Technische Gebäudeausrüstung und Energieplanung und war als Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger tätig. Walter Plasil: „Ich war immer ein Vielschreiber und habe nun, nachdem meine bisherige Tätigkeit dem Ende zugeht, Zeit und Lust dazu, auch zu veröffentlichen. Mein neuer Beruf daher: „Literat.“

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