Wenn man nicht auf Reisen gehen kann, dann bleibt einem als Ersatzbefriedigung nichts anderes übrig, als gelegentlich in fotografischen Reiseerinnerungen zu kramen.

Dabei bin ich bei meiner kürzlichen digitalen Irlandreise auf das Foto eines Wishing–Trees, eines Wunschbaumes, gestoßen, den ich im äußersten Westen von Irland, im County Galway, vor etlichen Jahren entdeckt habe.

Nach einem uralten, noch heidnischen Brauch behängen die Iren alljährlich am Beltaine-Fest im Mai ganz bestimmte Weißdornsträucher, die tunlichst neben einer als heilig geltenden Quelle stehen sollten, mit bunten Bändern und Textilien aller Art, die ihre Wünsche symbolisieren und dann fröhlich im immer wehenden irischen Wind flattern.

Sofern Touristen um die Bedeutung eines solchen Wunschbaumes Bescheid wissen, hängen sie natürlich auch etwas dazu. Wünsche hat man schließlich immer.

Kommt man im Mai oder im Juni, kann man die Anhängsel oft noch identifizieren und auf die dazugehörigen Wünsche rückschließen, später im Jahr fällt einem so ein Baum womöglich gar nicht mehr auf, da die meisten Wünsche längst in alle Richtungen weggeblasen wurden.

Was ich mir seinerzeit gewünscht habe, ist mir entfallen, vermutlich wohl Gesundheit. Und damit sind wir beim Thema.

Wir konzentrieren unsere Wunschliste auf das Jahresende und nicht selten weiß man eigentlich gar nicht so recht, was man sich wünschen soll. Heuer ist das anders, da haben wir alle wohl nur einen einzigen Wunsch, nämlich dass der Corona- Spuk bald ein Ende haben möge.

Vielleicht wissen Sie ja irgendwo in Ihrer Nähe einen Weißdornstrauch, an den man einen diesbezüglichen Wunsch hängen könnte. Aber bitte keine Gesichtsmaske, von denen liegen schon genug in der Natur herum!