Keine Zukunft ohne Online
Amazon profitiert voll von der Corona-Pandemie und ist im 1. Halbjahr um 40 Prozent gewachsen. Dem steht gegenüber, dass im Oktober 60.000 österreichische Handelsangestellte arbeitslos waren und, wenn die Staatshilfen auslaufen, im Handel unzählige Unternehmenspleiten drohen. Entsprechend dringend sind die Forderungen von Händlern, Gewerkschaften und Umweltorganisationen, die Onlinegiganten endlich durch Regularien an die kurze Leine zu nehmen.
In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, bis zu welchem Punkt dies den Grundsätzen einer liberalen Wirtschaft entspricht, die jenen belohnt, der tüchtiger ist, und nicht jenen, der die staatlichen Eliten auf seine Seite zieht. Dass es nämlich auch in Österreich gleich gut und schnell wie bei Amazon gehen kann, kann ich als langjähriger Kunde eines Bürobedarfszulieferers bestätigen: Wenn ich am Dienstag bestelle, trifft die Ware mit der Post am Mittwoch ein.
Dieser Beobachtung widerspricht allerdings die Beobachtung Josef Margreiters, des Chefs der Lebensraum Tirol Holding, der versuchte, ein Tiroler Onlineportal aufzubauen und feststellen musste, dass zu viele Firmen für das Onlinezeitalter noch überhaupt nicht oder zu wenig gerüstet sind.
Es liegt sicher nicht an uns Kunden! Wir würden mit Begeisterung regional einkaufen. Allerdings muss der Komfort an die viel gescholtene internationale Konkurrenz zumindest heranreichen.