Falscher Datenschutz
Bei einem schweren Verkehrsunfall erfahren wir fast alles: Alter und Geschlecht des Lenkers, Anzahl und Alter der Verletzten, Ursache des Unfalls, Alkoholisierungsgrad, Umstände der Rettung und Art der Verletzungen. Wenn es um Covid-19-Infektionen geht, erfahren wir fast nichts! Was soll diese falsche Scham? Immerhin sind in diesem Fall Leben und Gesundheit von wesentlich mehr Menschen betroffen!
Dabei geht es hier nicht um eine sogenannte Vernaderung, ein Begriff, der mir, wenn es um ein schwer unverantwortliches Handeln gegenüber anderen Leuten geht, ohnehin vollkommen deplatziert erscheint. Es geht schlicht und einfach um das berechtigte Interesse, darüber informiert zu werden, welche Situationen im Hinblick auf potentielle Infektionen und Clusterbildungen gerade besonders gefährlich sind und welche Lehren daraus für das eigene Verhalten zu ziehen sind.
Und es geht auch darum, dass nicht all jene, die sich brav im eigenen Interesse und im Interesse ihrer Mitbürger an die Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie halten, den Eindruck gewinnen müssen, dass alle anderen, die etwa bei Demonstrationen auf Masken und Abstand verzichten oder sich auch sonst als Querdenker und Ignoranten bewusst an nichts halten, hochoffiziellen staatlichen Datenschutz genießen.
Herr Rizzoli, packen sie aus, was sie wissen! Oder geben Sie zu, wenn sie es nicht wissen, dass ihre Contact-Tracer belogen werden!