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Peter Schrom
Zwei Frühlingsgedichte


DER BAUM, DER SEIN „ M “ VERLOR

Immer wieder fasziniert,
wenn´s herzerwärmend Frühling wird!
Oh, wie entwächst Gewächsen viel
pur aus Natur nur Sex-Appeal!
Der Pflanzen Fortpflanzen macht wieder klar,
wer längst schon des Menschen Vorfahr´ war!
So hielt Charles Darwin die P f l a n z e n für schiere
„auf den Kopf gestellte Tiere“,
die ihr Gehirn in den Boden graben
und ihren Sex an der Sonne haben.

Ja, jedes Jahr, da der Frühling grüßt
und Saft und Kraft in die Knospen schießt
und Blüten umtriebig treiben aus,
treibt´s unaufhaltsam auch mich hinaus…

Ich schwing mich auf´s Fahrrad in aller Früh
getrieben zu lieben des Frühlings Blüh.
Um baumblumenleuchtende W u n d e r zu sehen,
beginn ich erregt meine Runden zu drehen,
habe mit Staunen den Schau-Raum zu segnen,
im „Frühlings – O r n a t“ Baum um Baum zu begegnen,
in Anbetracht der Pracht für Andacht,
ehrend, was rar zum „Altar“ gar macht!

Und dann – es ist das Ende schon
zu guter Letzt heutiger Prozession –
will ich mich zu einem Grund noch bewegen,
am Ende von unserer Siedlung gelegen.
Drauf steht ein Baum, der Jahr für Jahr
im Frühling der p r ä c h t i g s t e „B l ü h l i n g“ war.

Doch als ich dort ankomm, wird schlagartig klar,
dass der Baum nicht mehr ist, sondern bloß einer war!

Eine Baufirma hat ihn entfernt über Nacht
und inzwischen den Baum-Raum zu Geld gemacht!
Der Baum, der hatte zu weichen!
Vom „ B A U M “ ist sein „ M “ nun zu streichen!

Statt w e i ß – b l ü h e n d steht nur mehr g r a u
an seiner Stelle ein B A U . . .


O H M A I , O H M A I !

Ein I g e l und ein A n g o r a – W e i b l e i n
verschauten sich in sich im Monat Mai´n,
verkosteten ersten Tändelns Wonne
in viel versprechender Maien-Sonne…

Doch zeigte nach närrischer Liebelei
gar bald sich der Liebe N a r r e t e i !

Zunächst da schienen immerhin
die Gegensätze sich anzuzieh´n.

Doch später hätt´ sich gern – unverstellt –
g l e i c h und g l e i c h zueinander gesellt
und hätt´ sich gern´s Weibchen
am Männchen gelabt,
hätt´ sie ihn primär nur
zum K u s c h e l n gehabt…( ! ? ! )

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Peter Schrom

Peter Schrom: geb. 1949, Lehrer für "Bildnerische- & Werk- Erziehung" sowie "Buddhistische Religion" an der AHS. Schüler von Willigis Jäger ( Benediktiner & Zen-Meister / Ko-un-Roshi )und langjähriger Zen-Praktikant. Hobbies: Theater ( z.B. "Roi Ubu" am Innsbrucker Kellertheater), Film, Musik ( Gitarre, Klavier), auch tätig als Lieder-Bastler ( spärliche Veröffentlichungen auf "Youtube"!) sowie als reimender "Wort-Bastelonkel“.

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