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Elias Schneitter
Fehlende Solidarität?
Notizen

Was die große politische Weltlage betrifft, kann man ohne weiteres behaupten, dass wir es in vielen Ländern mit machtbesessenen, wahnsinnigen Politikern an deren Spitze zu tun haben.

In dieser Hinsicht sind wir bei uns mit unseren politisch Verantwortlichen relativ gut bedient, auch wenn sie nicht immer den moralischen Ansprüchen und der political correctness entsprechen.

Zurzeit sind wir unmittelbar von so einem blutrünstigen Verbrecher betroffen, der einen Krieg gegen die Ukraine vom Zaun gebrochen hat, sinnloses Leid über die Menschen dieses Landes bringt und auch unser westliches Wirtschaftssystem in die Knie zwingen will. Darum drehte er den Gashahn zu, was zu exorbitanten Preisen und Inflation bei uns führte.

Da unser Wirtschaftssystem nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage funktioniert, schnellten auch bei den westlichen Energielieferanten wie Norwegen, Holland, USA oder auch bei der OMV die Preise für Energie exorbitant in die Höhe.

Wer vielleicht gedacht hätte, der Westen untereinander zeigt sich solidarisch und bietet dem russischen Kretin die Stirn, weit gefehlt. Natürlich ist so eine Sicht der Dinge mehr als naiv. Aber darüber nachdenken darf man ja noch. Beim Geldsäckel hört sich die Solidarität auf. Gier und Unersättlichkeit lassen unser Wirtschaftssystem erfolgreich funktionieren. Das ist nun einmal so.

Für das neue Jahr habe ich mir aber für meine Blogbeiträge vorgenommen, möglichst wenig negative Gedanken in die Welt zu setzen. Darum will ich auch hier positiv enden.

Vor einem Jahr hat eine Palette Holzbriketts ca 250 € gekostet. Heuer kostet die gleiche Palette zwischen 600 und 700 €. Eine gleiche Preissteigerung gibt’s auch bei den Pellets. Damit haben sich unsere Holzlieferanten ihre Taschen prall gefüllt, nachdem sie sich hoffentlich in den Pandemiejahren diese noch vom Papa Staat füllen ließen. Aber okay.

Aber jetzt die gute Nachricht. Seit Jahrzehnten bezogen bereits meine Eltern und inzwischen auch ich mein Holz für den Kachelofen vom gleichen Landwirt. Auch heuer lieferte er mir die vier Kubik trockenes und gespaltenes Holz nach Hause. Und – zu meiner großen Überraschung – verlangte er denselben Preis wie bei der letztjährigen Lieferung.

„Ich komme damit gut zurecht“, sagte er zu mir bei unserem Bier nach getaner Arbeit.

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Elias Schneitter

Elias Schneitter, geb. 1953, lebt in Wien und Tirol. Zahlreiche Publikationen. Zuletzt der Erzählband „Fußball ist auch bei Regen schön“ (Edition BAES), der Roman „Ein gutes Pferd zieht noch einmal“ (Kyrene Verlag) und der Gedichtband „Wie geht’s“ in der Stadtlichter Presse, Hamburg. Daneben Tätigkeit als Kleinverleger der edition baes (www.edition-baes.com), wo ein Schwerpunkt auf die Veröffentlichung von Literatur aus der US-amerikanischen Subkultur gelegt wird. Schneitter ist Mitbegründer und Kurator beim internationalen Tiroler Literaturfestival „sprachsalz“ (www.sprachsalz.com) in Hall.

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