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Urs Heinz Aerni:
Findet eine aussterbende Vogelart
Rettung in der Voliere Mythenquai in Zürich?
Dem Schwalbensittich droht das Aus.
Vielleicht
Notizen

In Australien droht aufgrund von Waldrodungen den Schwalbensittichen das Aussterben. Wenn sich das nicht ändert, so schätzen Fachleute, wird die Vogelart die nächsten 20 Jahre nicht überleben.

Dieser Fall wird früher eintreten, meint die Leiterin der Vogelpflegestation und Voliere Mythenquai in Zürich, Elisabeth Schlumpf. Die Einschätzung teilt auch der Tiergarten Schönbrunn in Wien, wo ebenso Schwalbensittiche gezüchtet werden.

Die Anzahl der noch frei lebenden Schwalbensittiche schätzen Fachleute auf ca. 300 Individuen. In der Voliere Mythenquai Zürich leben aktuell 8 Schwalbensittiche und im Tiergarten Schönbrunn in Wien wird auch eine Population erhalten. Besteht vielleicht doch noch Hoffnung? Ja, unter gewissen Bedingungen, so die Vogelexpertin Schlumpf.

Der Schwalbensittich (Lathamus discolor) gehört zu der Artenfamilie Papageien und brütet hauptsächlich entlang der Südküste Tasmaniens. Als Zugvogel überwintern die Vögel im Südosten als auch im Osten des australischen Festlandes.

Während der Brutzeit haben die Eukalyptuswälder eine wichtige Funktion und im Winter schätzen die Tiere offene Waldgebiete, Ackerland und Parklandschaften nicht unweit von Städten. Schwalbensittiche ernähren sich von Pollen und Nektar und je nach Saison auch von Insekten, Larven, Früchten, Samen und Beeren. In der Voliere Mythenquai werden acht Schwalbensittiche gehalten, davon vier aus eigenem Nachwuchs.

Schwalbensittiche Schwalbensittiche (Voliere Mythenquai Zürich)

Schlechte Aussichten oder doch Hoffnung?

Während die ganze Welt mit Sorge auf das Abholzen des Waldes im Amazonasgebiet und vielleicht noch nach Asien und Afrika blickt, findet die Waldvernichtung in Australien unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Von den Waldbränden in den vergangenen Jahren abgesehen.

Verschiedene zoologische Gärten und Volieren sind bemüht eine Reservepopulation aufzubauen, die die Art mittel- und langfristig retten könnte.
Wir haben hier in der Voliere eine wichtige Verantwortung gegenüber dieser Tierart, die immer wieder bestaunt wird von unseren Besucherinnen und Besuchern, erklärt Elisabeth Schlumpf und fügt hinzu, dass man bemüht sei, mit anderen Zuchtstationen in Kontakt zu bleiben für den Erfahrungsaustausch und natürlich für die Vermehrung und die Förderung der Genvielfalt dieser wunderschönen und cleveren Vogelart.

Es sei das Ziel, dass die Tiere langfristig auch in freier Wildbahn erhalten bleiben, nicht nur für uns, sondern auch für die Generationen nach uns.

 

Helfen?

Wie können Naturfreunde solche Projekte unterstützen? Elisabeth Schlumpf zitiert den bekannten Zoologen Konrad Lorenz (1903 – 1989): Man liebt nur, was man kennt, und schützt, nur was man liebt.» Und sie fügt hinzu: «Wir sind dazu da, dass Naturfreunde bei uns den Schwalbensittich kennen und lieben lernen.»

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Urs Heinz Aerni

Urs Heinz Aerni (geb. 1962 in Baden / Aargau) schreibt als freier Journalist u. a. für Medien wie Buchreport, Berglink.de, Bündner Woche u. a., ist Literaturagent, Kulturvermittler und Vogelbeobachter. Zudem wirkt er bei den Literaturtagen Zofingen (Schweiz), sowie beim Literaturfestival Sprachsalz in Hall in Tirol mit und ist Kulturverantwortlicher des Hotels Schweizerhof in Lenzerheide. Aerni ist Vorstandsmitglied des Literarischen Clubs Zürich und des Bodoni-Clubs Frauenfeld. Bibliografie (Auswahl): "Liebe 160», 2003, Nagel & Kimche (Hrsg.); «Wunschkolumen» 2007, Einfach Lesen Bern, mit Rolf Lyssy; «Bivio – Leipzig», 2010, Knapp Olten; «Zürich Quiz», 2013, Grupello Düsselsdorf; «Der Fluss, unbekümmert», 2014 (Mit-Hrsg.) Modo Freiburg; «Zimmerservice», 2015, (Hrsg.) Knapp Olten; «Graubünden Quiz» 2020, Grupello Düsseldorf. Weitere Informationen und Kontakt: www.ursheinzaerni.com

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