Kaufhaus Österreich
Zu den Spitzenleistungen unserer Landespolitiker kommt jetzt auch noch jene der gebürtigen Tirolerin Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, hinzu. Mit der für marketingtrainierte Manager typischen Ungeniertheit versuchte sie dieser Tage das missglückte Unternehmen, um viel Steuergeld in Österreich ein regional verortetes Online-Kaufhaus aufzubauen, mit der Bemerkung vom Tisch zu wischen: „Wenn man nichts tut, kann auch nichts kritisiert werden.“
Solche Sprüche gehen nun wirklich nicht. Der Staat Österreich bezahlt nicht seine teuren Minister, damit sie nichts tun. Und er bezahlt sie erst recht nicht, damit sie dann, wenn sie etwas tun und sich dafür im Duett mit Herrn Mahrer von der Wirtschaftskammer selbst in den Himmel gelobt haben, eine solche Peinlichkeit produzieren, wie es das „Kaufhaus Österreich“ von allem Anfang an war.
All jenen, die ein wenig Erfahrung mit dem Internet und mit Online-Shopping haben, aber vor allem all jenen, die mit hoher Intelligenz, oft geringen Gagen und großem Engagement die Digitalisierung in Österreich vorantreiben, kann es nur noch die Zornesröte ins Gesicht treiben. Eine Ministerin für Digitalisierung, die im Kernbereich ihrer Verantwortung dermaßen versagt, würde in vielen anderen Ländern der Welt wissen, was zu tun ist. Im Heimatland der Durchtaucher und Aussitzer reicht offenbar eine Pressekonferenz!