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Peter Schrom
Göttliches Entgleiten
Gereimtes

Plastisches, Drastisches führte Gott flott
im Schilde
und schuf den Menschen nach seinem Bilde.

Als erstes wurde ein M a n n ausprobiert.
Dann aus einer seiner Rippen mit sinnlichen Lippen
die F r a u modelliert.
Und wie die beiden wurden genannt
ist schon lange hinlänglich bekannt !

Der Schöpfer von seinen Geschöpfen ergötzt,
hat diese im Paradies ausgesetzt,
wo die zwei im Ursprungsambiente
nichts erlebten als Glücksmomente !

Zum Glück ward noch dazugegeben
als Extraplus das Liebesleben.
Als sie darin vom Fach war´n,
entsprangen viele Nachfahr´n,
die nie bis heut´ zu schwach war´n
im Produzier´n von Nachbar´n . . . . .

Das Spiel der Spiele wurde genossen,
doch über ´s Ziel hinausgeschossen.
Denn seit dem Spiel der Spiele
sind auf Erden v i e l z u v i e l e ,
um die sich der Schöpfer ab irgendwann
kaum mehr hinreichend kümmern kann . . .

Beherzigen sollte den Spruch man nun flott :
„Hilf dir selbst! Dann hilft dir Gott!“
(und unterstütze sie, wie noch nie:
die   h i l f r e i c h e   G u m m i – I n d u s t r i e !)

Peter Schrom

Peter Schrom: geb. 1949, Lehrer für "Bildnerische- & Werk- Erziehung" sowie "Buddhistische Religion" an der AHS. Schüler von Willigis Jäger ( Benediktiner & Zen-Meister / Ko-un-Roshi )und langjähriger Zen-Praktikant. Hobbies: Theater ( z.B. "Roi Ubu" am Innsbrucker Kellertheater), Film, Musik ( Gitarre, Klavier), auch tätig als Lieder-Bastler ( spärliche Veröffentlichungen auf "Youtube"!) sowie als reimender "Wort-Bastelonkel“.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Peter Schrom

    Oh, Frau Jordan! Oh, welch´ hehre Ehre solch´ beachtliche Beachtung aus der höchsten KASTE DER KRITIKASTER zu empfangen! Als ein „Mich-lebenslangem-Lernen-verpflichtet-Habender“ fügt es sich günstig, bei einer SCHULMEISTER/IN von derartiger geistiger Höhe um meine Aufnahme als fortbildungshungriger Schüler zwecks gründlicherer Schulung in Ihr Schulungswerk zu bitten! Dabei könnten Sie als begnadete Dichterin mit „élan poetique“ – hier und vor aller Welt – an einem „exemplum nobilum“ aus Ihrem reichen Oeuvre aufzeigen, wie Sie damit tatsächlich ein Weltproblem zu lösen imstande waren! Außerdem könnten Sie mein beanstandetes Gedicht, dem es wahrhaft an philosophischer Aufklärung gebricht, so in die erwünschte Form bringen, wie es Ihrer geist- und finesse-reichen Erwartung entspricht! So sollte sowohl der Thematik des „GLEITENS“ als auch der des „ENT-GLEITENS“ endgültige Gültigkeit verliehen werden, gleichsam sozusagen in einem „HAPPY-END-GLEITEN“! In der sicheren Annahme, dass Sie meinem Ansinnen freudig entsprechen werden, grüßt Sie – mit bestem Dank im Voraus – hochachtungsvoll Ihr sehr ergebener FI. OSTR. Prof. Mag. artium P(o)eter Schrom

  2. Margit Jordan

    Lieber Peter Schrom,
    Dein Gedicht „Göttliches Entgleiten“ kommt in die Nähe der Aufklärungs-Hilfen, hat aber mit der philosophischen Aufklärung nichts zu tun. Dass sich die Menschheit unkontrolliert vermehrt – wie jede(r) weiß – hat mehrere Ursachen: vor allem den Mangel an Wissen und Verantwortung und oft auch soziale und religiöse Hintergründe. Die „Gummi-Industrie“ – so Deine Benennung – wird dieses Problem leider auch nicht lösen, doch ein Gedicht dazu könnte mit mehr Geist und sprachlicher Finesse das uralte Problem ironisch aufzeigen: Auf die vorgeführte Weise ist es ein „Entgleiten“ !

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