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Peter Schrom
BLASIUS-SEGEN

Einst in der  g u t e n ,  a l t e n Z e i t
( dass sie nicht so gut war, wissen wir heut ! ),
ja in einer Zeit, einer  a l t b e k a n n t e n
und sozusagen  g u t  benannten,
wurde noch ´s   H e r b s t l a u b  im ganzen Land
h ä n d i s c h  beseitigt von  M e i s t e r – H a n d !

Fraglich bei   H a u s m e i s t e r n   heute ist sehr,
w o  kriegen den  M E I S T E R – T i t e l  sie her ?

Sind zu vergleichen sie denn noch heut´
mit Vorgängern aus der guten, alten Zeit?

Traten diese einst auf den Plan,
ward grundsolid´  H a n d a r b e i t   getan !
Gewissenhaft, kontemplativ im Wesen
schwangen sie elegant ihre Besen
und Rechen, um Flächen um´s Haus herum
zu  p u r i f i z i e r´n  wie ein Heiligtum
und geleiteten   a c h t s a m –  würdevoll eben ! –
zum Kompost Blätter in ihr neues Leben . . . . .

Und was findet heut´ bei Hausmeistern statt
seit man sie bewaffnet mit  L A U B B L Ä S E R N  hat ?

Ein Mann und sein Rohr kämpft jetzt  RAMBO – gleich
sich vor ins herbstliche Blätterreich !
Denkt dran nicht,  M i k r o – Leben zu schonen
und schon gar nicht Leut´, die rundherum wohnen,
schießt nicht nur Blätter himmelwärts ´rauf,
sondern wirbelt auch Wolken von Feinstaub auf
und braucht in Techno-Bläser-Glücken
sich nicht ´mal mehr nach Blättern zu bücken
und hat den Blättern bloß nachzuschau´n
beim Katapultier´n über Nachbars Zaun . . . . .

D a s   i s t  n u n  ü b l i c h ,  kaum zu glauben,
was man kann blasend mit Laub sich erlauben . . . ! ?
So sagt heutzutag´ man Herbstblättern   A d i o !  . . . . .

. . . drum taucht tags drauf auf ein   B l ä s e r – T r i o
m i t   I n s t r u m e n t e n ,   u l t r a m o d e r n e n ,
um pflanzlichen Niederschlag zu entfernen
und mit entschlossenen Wett-Kampf-Blicken
geblasene Gaben zurückzuschicken . . . . .
So wechseln Blätter in Nachbarschaft heute
mehrmals im Hin und Her die Seite,
geh´n – anders als früher – heut´  m e h r f a c h  zu Boden
dank heutiger Hausmeister-Zeitvertreibs-Moden !

B u n t e r  H e r b s t b l ä t t e r  T a n z immerhin
swingt munter durch Wolken von Staub und Benzin !

Und  M e i s t e r  v o n  H ä u s e r n  heutzutage
s i n d   ü b e r z e u g t ,  wohl ohne Frage :
A n s e h´n  und  A n h ö r´n  blasröhrend  g e w i n n´   ich !
Ergo dessen : I C H  L Ä R M E ,   ALSO  B I N  I C H ! ! !

Peter Schrom

Peter Schrom: geb. 1949, Lehrer für "Bildnerische- & Werk- Erziehung" sowie "Buddhistische Religion" an der AHS. Schüler von Willigis Jäger ( Benediktiner & Zen-Meister / Ko-un-Roshi )und langjähriger Zen-Praktikant. Hobbies: Theater ( z.B. "Roi Ubu" am Innsbrucker Kellertheater), Film, Musik ( Gitarre, Klavier), auch tätig als Lieder-Bastler ( spärliche Veröffentlichungen auf "Youtube"!) sowie als reimender "Wort-Bastelonkel“.

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