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Literarische Korrespondenz:
Fritz Gurgiser an Andreas L...
Betrifft:
Impfgegner und Schrottplatz Internet

Ja, lieber Andreas L… und bei allem Respekt!

Allein schon der Titel „Zitat eines Apothekers“ – anonym, wozu auch gar ein Name? Könnte also auch ein „Kurpfuscher“ sein, der sich als „Apotheker“ ausgibt oder gar ein Faschingsnarr aus dem „Villacher Fasching“. Das deshalb in dieser Schärfe, weil ich nur Weniges so verabscheue wie die „Anonymität“. Das ist eine sehr lange private, berufliche und politische Erfahrung – hätte ich mich im Transitbereich immer auf das verlassen, was mir „anonym“ zugetragen wurde, wäre ich schon nach einem Jahr als Schwindler, Schwadronierer oder Scharlatan entlarvt worden. Das ist das eine. Und noch nie in meinem Leben habe ich daher ein Mail auf die Reise geschickt, welches auf einem „Zitat einer/eines Unbekannten“ beruht und werde es auch niemals machen.

Das andere aber sind diese Vergleiche mit der Vergangenheit. In diesem Zusammenhang ein Zitat meiner Mutter mit nunmehr 96 Jahren: „Wären wir damals so gewesen, wären viele Kinder an Krankheiten gestorben, weil wir sie nicht geimpft hätten“.

Vielleicht ich und du auch, nur so am Rande.

Und das Wichtigste für mich: Dass es heute zu all dem gekommen ist, hat unter anderem auch damit zu tun, weil sich der „Schrottplatz Internet“ (wie Günther Mayr vom ORF all die so „sozialen Medien“ bezeichnet) vorzüglich dazu eignet, jeden Schwachsinn, jede Lüge, jede Diffamierung nahezu ungestraft zu verbreiten und, was höchst interessant ist, ein nicht unerheblicher Teil das auch noch glaubt – ohne den Hausverstand einzuschalten, ohne nachzudenken und vor allem: Ohne zu recherchieren, was auch in deinem Fall so ist: Wer ist denn dieser APOTHEKER, warum gibt es kein Gesicht, keinen Namen dazu? Niemand bei uns braucht sich wie in China oder Nordkorea vor seiner freien Meinung zu fürchten. Auch von mir hat es in nun mehr als 35 Jahren Bürgerengagement trotz Anfeindungen und Drohungen … NIEMALS eine Aussage gegeben, unter der nicht mein voller Name gestanden ist.

In der Sache selbst: Ja, ich habe mich von Anfang an FREIWILLIG an Maske, Abstand halten etc. gehalten, mich FREIWILLG im März und April 2021 und nun im November das dritte Mal impfen lassen – weil mir meine persönlichen Ratgeber aus dem praktischen und wissenschaftlichen ärztlichen Bereich das geraten haben – als bessere Schutzmaßnahme als das Verweigern einer Impfung.

Und trotzdem setze ich, wenn ich in ein Geschäft gehe, die Maske für die 10, 20, 30 Minuten auf – weil es sicherer ist. Und weil ich mit all diesen „freiwilligen Maßnahmen“ mich selbst und andere besser schütze. Und an die denke, die täglich während der gesamten Arbeitszeit im ärztlichen Bereich, in Kliniken, in Altenheimen … ihre Maske bis hin zu belastenden Schutzanzügen tragen.

Was bitte ist da schon dabei, wenn ich mich selbst, meine Familie, meine Freunde, meine Bekannten und das gesamte gesellschaftliche und wirtschaftliche System besser schütze? Und mir sogar das erhalte, was MIR egoistisch und eigensinnig so wichtig ist: Persönliche FREIHEIT und ein gutes GEWISSEN, das mir Mögliche zur Reduktion der vielfältigen Pandemie-Belastungen beizutragen.

Auf meinem YOUTUBE-KANAL, den ich mir in der ersten Quarantäne aufgemacht habe, ist als Letztes das Lied vom IMPF-KASPAR – als Beitrag zum Nachdenken.

Fazit: IMPFEN ist besser als NICHTIMPFEN, und wenn schon jemand meint, er müsse uns allen etwas mitteilen, dann soll sie/er sich nicht feig und hinterfotzig in der Anonymität verstecken.

Bitte um Verständnis für meine klare Sicht, soll niemanden beleidigen, aber die „Gesundheit ist kein verhandelbares Gut, weder in der Anonymität, noch im Schrottplatz Internet und ebenso nicht auf politischen Bazaren – wir haben sie nur einmal.“

Mit besten Grüßen
Fritz Gurgiser, Vomp

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Fritz Gurgiser

Fritz Gurgiser, geb. 1952, ist ein österreichischer Politiker. Neben seiner Tätigkeit als Mitarbeiter einer Stahlbaufirma trat er bei der Landtagswahl in Tirol 2008 für die Liste Fritz Dinkhauser an und zog in der Folge in den Tiroler Landtag ein. Darüberhinaus ist er seit Jahrzehnten ein engagierter Kämpfer gegen den die Umwelt und die Lebensqualität der Bewohner beeinträchtigenden Transitverkehr durch Tirol.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ralph Holtfeuer

    Sehr gut geschrieben. Danke.

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